
Perspektiven für The Body Shop: Herzberg übernimmt und sieht Chancen. Die insolvente Kosmetikkette The Body Shop hat durch die Übernahme von 21 Filialen durch Ex-Karstadt-Chef und Investor Stefan Herzberg eine Perspektive in Deutschland erhalten. Durch den Verkauf konnten 182 Arbeitsplätze gesichert werden. Der gesamte M&A-Prozess war, laut den begleitenden Beratungsunternehmen, mit Herausforderungen verbunden, die sich aus der Unternehmensstruktur des britischen Mutterkonzerns ergaben.
Zukunft von The Body Shop in Deutschland – Stabilisierung in Aussicht
Die insolvente Kosmetikkette The Body Shop hat in Deutschland eine neue Perspektive erhalten. Nach der Anmeldung der Insolvenz im Februar 2024 hat der Insolvenzverwalter Dr. Biner Bähr erfolgreich 21 Filialen an die Beteiligungsgesellschaft von Ex-Karstadt-Chef Stefan Herzberg verkauft. Diese Entscheidung sichert 182 Arbeitsplätze und zeigt, dass für das Unternehmen möglicherweise eine wirtschaftliche Stabilisierung in Aussicht steht.
Verkauf von The Body Shop folgte einem umfangreichen Sanierungsprozess
Der Verkauf von The Body Shop folgte einem umfangreichen Sanierungsprozess, der notwendig wurde, nachdem die britische Muttergesellschaft ebenfalls Insolvenz beantragt hatte. Dr. Bähr wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt und steuerte das Unternehmen während der Restrukturierung, während parallel nach einem Investor gesucht wurde. Die Herausforderung lag in der engen Verflechtung zwischen der deutschen Tochtergesellschaft und dem britischen Mutterkonzern, einschließlich der Notwendigkeit, einen neuen Franchisevertrag abzuschließen. Georg von Verschuer von der Falkensteg Corporate Finance GmbH, die den M&A-Prozess leitete, betonte die Komplexität des Vorhabens, das sowohl internationale Investoren als auch eine Vielzahl von regulativen Anforderungen umfasste. Die Suche nach einem geeigneten Käufer erwies sich als aufwendig, da rund 200 Investoren angesprochen wurden, von denen schlussendlich fünf erfolgversprechende Angebote vorlagen.
Hohe Insolvenz- geringe Rettungsquote
Die Übernahme von The Body Shop ist angesichts der aktuellen Marktsituation im Einzelhandel eine Ausnahmeerscheinung. Laut aktuellen Statistiken der Handelsexperten von Falkebsteg, mussten von Januar bis August 2024 insgesamt 595 Einzelhändler Insolvenz anmelden, was einem Anstieg von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Rettungsquote für insolvente Unternehmen, die mehr als 10 Millionen Euro Umsatz generieren, liegt bei lediglich 43 Prozent, was die Herausforderungen verdeutlicht, mit denen viele Einzelhändler derzeit konfrontiert sind.
Einzelhandel erlebt Wandel des Geschäftsmodells
Eine wesentliche Beobachtung im Einzelhandel ist der Wandel des Geschäftsmodells. Das früher vorherrschende Konzept, viele Ladengeschäfte zu eröffnen, wird zunehmend durch Mischformen kombiniert mit Webshops und gezielten Filialen ersetzt. Laut Georg von Verschuer ist es zu erwarten, dass in Zukunft lediglich ausgesuchte Standorte in A-Lagen von Mittel- und Großstädten erhalten bleiben. Die hohen und oft langfristigen Mietverträge sowie unzureichende Umsätze stellen für viele Einzelhändler eine ernsthafte Bedrohung dar. Insbesondere Geschäfte in Randlagen sind häufig unprofitabel. Diese Marktentwicklung wird sich voraussichtlich negativ auf die Anzahl der Verkaufsstellen auswirken, da erwartet wird, dass viele Einzelhandelsketten, unabhängig von der Branche, eine deutliche Reduzierung ihrer Verkaufsfläche erleben werden.
Herausforderungen in einem sich verändernden Marktumfeld
Die Übernahme von The Body Shop durch Stefan Herzberg stellt einen wichtigen Schritt für das Unternehmen dar. Dennoch bleibt es abzuwarten, wie sich die Integrations- und Restrukturierungsprozesse gestalten werden. Die Herausforderungen des Einzelhandels sind nach wie vor erheblich, und es erfordert kluge Strategien, um im sich verändernden Marktumfeld erfolgreich zu sein.
[Text/Bild: kosmetiknachrichten]