Bundesnotbremse: HDE fordert Anpassung der Wirtschaftshilfen

Berlin. Die sogenannte Bundesnotbremse hatte nun weitere erhebliche Beschränkungen des Einzelhandels zur Folge, beklagt der Handelsverband Deutschland (HDE). Im Rahmen der Lockdown-Maßnahmen sei der Handel damit zum wiederholten Male von den Pandemiemaßnahmen nach den seit Monaten, langanhaltenden Schließungen betroffen.

Bundesnotbremse: HDE mahnt schnellere Auszahlung der zugesagten staatlichen Hilfen an

Um dieses Sonderopfer auszugleichen, mahnt der Handelsverband deshalb die schnelle Auszahlung der zugesagten staatlichen Mittel an. Er fordert zudem eine Anpassung der Wirtschaftshilfen. „Viele Handelsunternehmen warten bis heute auf die Auszahlung der Wirtschaftshilfen. Dabei sind sie unmittelbar und außergewöhnlich schwer von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen“, erklärt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Bundesnotbremse: HDE-Umfrage zeigt schleppende Auszahlungen der Hilfen auf

Wie eine aktuelle Umfrage des HDE unter mehr als 750 Unternehmen ergab, warten 68 Prozent der Händler noch darauf, dass die beantragten Hilfen voll ausgezahlt werden. Bei 60 Prozent der befragten Unternehmen lag die Auszahlungsquote bei unter 50 Prozent. „Viele Händler befinden sich pandemiebedingt in einer Notlage. Sie sind deshalb auf schnelle und wirksame Unterstützung angewiesen“, betont Genth. Welche Folgen das Ausbleiben weiterer Hilfen hätte, zeigt die aktuelle HDE-Umfrage. Demnach sehen über 60 Prozent der Bekleidungs- und Textilhändler ihre Existenz in akuter Gefahr. Sie fürchten deshalb, ihr Geschäft noch in diesem Jahr aufgeben zu müssen. Diese Sorge besteht laut Umfrage auch bei mehr als der Hälfte der befragten Schuh- und Lederwarenhändler. „Die monatelangen Einschränkungen zehren an den Händlern. Die Lage im Nicht-Lebensmittelhandel ist extrem angespannt“, so der HDE-Hauptgeschäftsführer dazu weiter. Daher müsse unbedingt Tempo in die Auszahlung der Hilfen kommen. Bislang laufe der Prozess zu schleppend.

Bundesnotbremse: HDE fordert Aufstockung der Hilfen

Mit Blick auf den anhaltenden Lockdown hält der HDE darüber hinaus eine Aufstockung der Hilfen für den Einzelhandel für gerechtfertigt. Genth: „Gerade größere mittelständische Händler können innerhalb des aktuell bestehenden Beihilferahmens nur Teile ihrer Fixkosten decken. Hier müssen die Wirtschaftshilfen angepasst werden.“ Notwendig sei deshalb eine Anhebung des Maximalbetrags der Beihilfe von derzeit zehn Millionen Euro pro Unternehmen auf 70 Millionen Euro. Zudem müsse die monatliche Höchstgrenze für Hilfen von 1,5 Millionen Euro pro Unternehmen auf drei Millionen Euro angehoben werden. „Wird an den bestehenden Obergrenzen festgehalten, können viele betroffene Unternehmen die entstandenen Schäden nicht kompensieren“, so der HDE-Hauptgeschäftsführer dazu weiter.

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