Warenverräumung bindet Personal: EHI-Studie untersucht Personalkosten im Supermarkt

Köln. Warenverräumung bindet Personal thematisiert das EHI Retail Institute, ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner.

Eine freundliche Begrüßung, gute Beratung oder ein Lächeln an der Kasse: kompetentes Personal trägt damit erheblich zum Erfolg eines Supermarktes bei. Allerdings auch zu den Kosten. Rund 13 Prozent vom Umsatz plant deshalb ein Supermarkt für Personal. Die EHI-Studie „Personalkosten im Handel“, die das Unternehmen POS TUNING in Auftrag gab, schlüsselt die Personalkosten nach Abteilungen und Aktivitäten transparent auf. Somit ist ebenfalls erkennbar, was die größten Kostentreiber sind und wo potenziell Kosten gesenkt werden können.

Warenverräumung bindet Personal: Verteilung der Wochenstunden nach Arbeitsbereichen

Mit 27,4 Prozent entfallen die meisten Wochenstunden auf die Bedienung. 20,5 Prozent der Wochenstunden benötigt außerdem die Arbeit an der Kasse. 14,6 Prozent zudem beim Trockensortiment. Alle weiteren Bereiche kommen auf jeweils unter zehn Prozent: Obst und Gemüse 9,3 Prozent, Mopro 9,3 Prozent, Verwaltung/Sonstige 9,1 Prozent, Getränke 7,8 Prozent. Mit 2 Prozent ist zudem das Tiefkühlsortiment am unaufwändigsten.

Warenverräumung bindet Personal: Verteilung der Wochenstunden nach Tätigkeiten zeigt Handling der Ware ist am zeitintensivsten

Darüber hinaus untersucht das EHI in der Studie, wieviel Zeit für welche Tätigkeiten in den einzelnen Bereichen benötigt wird. Der Bereich Obst und Gemüse nimmt mit 82 Stunden pro Woche die meiste Zeit in Anspruch. Dabei hat das Handling (Warenverräumung, Nachverräumung, Preisauszeichnung) der Frischeware mit 69 Stunden den größten Anteil. Für den Wareneingang (Kontrolle, Umpacken, Transport im Markt) und Disposition/Inventur inkl. Bestandskorrektur werden hingegen nur jeweils 6,5 Stunden gebraucht. Die Pluskühlung erfordert 67,2 Stunden Pflege pro Woche. Davon sind 7 Stunden für Wareneingang und 3,7 Stunden für Disposition/Inventur. Es rangiert damit auf dem zweiten Platz der Anteile der Arbeitsstunden. Es folgen zudem AfG/Bier mit 45,4 Stunden, Süßwaren mit 17,9 Stunden. Die geringste zeitliche Aufmerksamkeit beansprucht mit lediglich 11,6 Stunden das Sortiment Drogeriewaren. In jedem Bereich ist das Handling der Ware am zeitintensivsten.

Warenverräumung bindet Personal: Bestückung im Lager optimiert Regal- und Verräumungsprozess erheblich

„Die meisten Einzelhändler verzichten deshalb aus Zeitgründen auf eine detaillierte Prüfung am Wareneingang. Allerdings: Wenn die Bestückung der Paletten und Rollbehälter bereits im Lager Regal- und Verräumungs-optimiert erfolgt, verkürzt sich dadurch der Verräumprozess erheblich“, resümiert Marco Atzberger. Er ist Mitglied der Geschäftsleitung beim EHI und Studienautor. Auffällig erscheinen außerdem die verhältnismäßig vielen Arbeitsstunden für die Pluskühlung. Hierbei sind die Haltbarkeit, bzw. das MHD und insgesamt die Kleinteiligkeit Treiber des Zeitaufwands. Allerdings, so Atzbergers Empfehlung, bei den engen Margen sollte hier wirklich jede Vereinfachung geprüft werden.

Warenverräumung bindet Personal: Datenbasis und Herausgeber

An der Studie beteiligten sich 15 Supermärkte aus dem MLF-Kreis (Mittelständische Lebensmittel-Filialbetriebe e.V.). Diese verfügten dort über eine durchschnittliche Verkaufsfläche von 2.185 qm und einem Bruttoumsatz von 14,8 Mio. Euro jährlich.

Herausgegeben durch das EHI Retail Institute e. V., Spichernstraße 55, 50672 Köln, www.ehi.org Kontakt: Marco Atzberger, Mitglied der Geschäftsleitung, Tel. +49 (0)221/57993-32, atzberger@ehi.org Ute Holtmann, Leiterin Public Relations, Tel.: +49 (0)221/57993-42, holtmann@ehi.org

[Text/Bild: EHI Retail Institute e. V./dm-Österreich]