Nürnberg. Die Transformation der internationalen Kosmetikmärkte ist in vollem Gange. Die Pandemie-Jahre und die weitere Zuspitzung der Klimakrise haben die Kosmetikindustrie, den Handel und die Konsumenten stark beeinflusst. „Die Ergebnisse dieser Entwicklung beschäftigen die Kosmetik-Branche“, betont die NürnbergMesse in ihrer Einladung zur Naturkosmetikmesse VIVANESS 2022. Vom 15. bis 18. Februar 2022 findet sie statt. Als Aufgaben der Branche und darüber hinaus sieht die Messegesellschaft deshalb eine Neudefinition von Nachhaltigkeit. Zudem bestehe Bedarf für einen verstärkten Fokus auf die Lieferketten und ein verändertes Kaufverhalten. Hinzukomme ein mehr an Digitalisierung.
Transformation der internationalen Kosmetikmärkte: VIVANESS 2022 ist ‘Place to be‘.
„Da ist Orientierung gefragt“, so die Messe. Und weiter: „Die VIVANESS 2022 ist hierfür der ‘Place to be‘. Die internationale Fachmesse bietet Antworten aus erster Hand. Sie ist zudem Plattform für Branchendaten und Spiegel der aktuellen Trends.“ Darüber hinaus sei sie Bühne für Neuheiten und Treffpunkt der internationalen Beauty-Branche. Das Fachmesse-Duo BIOFACH und VIVANESS öffnet deshalb wieder seine Tore für Fachbesucher im Messezentrum Nürnberg. Sie ist damit nach Pandemie-bedingter Online-Ausgabe 2021 wieder live und mit allen Sinnen erlebbar. Vor Ort mit digitalem Mehrwert.
Transformation der internationalen Kosmetikmärkte: Wachstumsgenerator Naturkosmetik in Deutschland
Viele Menschen sind durch die aktuellen Krisen nachdenklich geworden und streben ein bewussteres Leben an. Auf diese Entwicklung reagiert die Kosmetik-Branche deutlich. Sie passt ihre Angebotspalette deshalb dem Wunsch der Konsumenten nach natürlichen und glaubwürdig-nachhaltigen Produkten an. Das zeigt die anhaltend positive Umsatzentwicklung für Naturkosmetik in Deutschland. Mit einem Wachstum von rund 5 % im ersten Halbjahr 2021 baute Naturkosmetik ihren Marktanteil weiter aus. Naturnahes sowie das klassische Kosmetiksortiment hingegen verzeichneten im gleichen Zeitraum Umsatzrückgänge im einstelligen prozentualen Bereich. Kurzum: Naturkosmetik war somit einmal mehr Wachstumsgenerator. Zudem das einzige Segment im rund 14 Mrd. Euro (2020) umfassenden deutschen Kosmetikmarkt mit Zuwächsen im ersten Halbjahr 2021.
Transformation der internationalen Kosmetikmärkte: Kosmetikunternehmen werden insgesamt grüner
Die Analyse stellte Mirja Eckert, vom Beratungsunternehmen für Markt- und Trendforschung THE NEW für den halbjährlich erscheinenden Naturkosmetik Branchenmonitor zusammen. Diese entstand dabei in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Information Resources (IRi), IQVIA und BioVista. Die Herausgeberin des Naturkosmetik Branchenreports beobachtet dort: „Die Kosmetikunternehmen werden insgesamt immer grüner. Sie denken zudem mehr ganzheitlich-ethisch und investieren in Nachhaltigkeit. Damit kommen sie der wachsenden Nachfrage nachhaltig orientierter Konsumenten entgegen.“ Branchenexpertin Mirja Eckert erklärt dazu weiter: „Die Verbraucher haben dazugelernt. Sie legen deshalb heute viel mehr Wert darauf, dass Marken transparent agieren und überzeugen. Dadurch kontrollierte Naturkosmetik immer mehr an Zuspruch gewinnt.“
Transformation der internationalen Kosmetikmärkte: Nachhaltigkeitstrends etablieren sich
„Die Marktverschiebungen gründen in einem Paradigmenwechsel“, betont zudem Eckert. Die neuen Wertevorstellungen, die Veränderungen im Denken und Konsumverhalten, die sich schon vor der Pandemie anbahnten, seien durch die Pandemie deutlich verstärkt worden. Sie führten deshalb auf beiden Seiten zu konkreten Maßnahmen und Verhalten. Eckert: „Bei den Herstellern schlägt sich das in natürlichen Rezepturen nieder. Bei den Konsumenten in der Wahl von Marken und Produkten, denen sie vertrauen.“
Transformation der internationalen Kosmetikmärkte: „Natürlichkeit“ hat für Verbraucher oberste Priorität beim Kosmetikkauf
Nachhaltigkeit, bewusster und ethisch korrekter Konsum stehen nicht nur in Deutschland, sondern auch international als Überschrift über Produktentwicklungen im Beauty-Markt. Wasserfreie Produkte, vegane Kosmetik, Refill und Zero Waste kamen deshalb, um zu bleiben. Sie entwickelten sich dadurch vom Trendstatus zum festen Bestandteil des Angebots und der Nachfrage. Die ökologische und nachhaltige Transformation findet deshalb in vielen Badezimmern quer durch die Gesellschaft statt. Zu deutlich sind die besorgniserregenden Ergebnisse menschengemachter Umweltkrisen, der Wunsch nach einer neuen Balance zwischen Mensch und Planet wird immer lauter. Eine Umfrage des Naturkosmetik-Verbandes NATRUE unter 2000 Verbrauchern in Deutschland und Frankreich, Anfang 2021 zeigt dazu: „Natürlichkeit“ hat für Verbraucher oberste Priorität beim Kosmetikkauf. Sie verstehen darunter nicht nur natürliche Inhaltsstoffe. Auch Tierschutz, Umweltverträglichkeit, Müllvermeidung, Nachhaltigkeit und Fairness im Handel gehören dazu.
Transformation der internationalen Kosmetikmärkte: E-Commerce ist Treiber des Umsatzes
Beim Absatz haben Online-Kanäle im Wettstreit um Marktanteile weiter die Nase vorn. Omnichannel-Marketing wird, der Einschätzung von Marktexperten nach, in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Sie kann deshalb eine besondere Chance für Naturkosmetik-Marken sein. Verbraucher sind vermehrt online unterwegs. Sie finden dabei immer häufiger Naturkosmetik, die ihrem ganz spezifischen, individuellen Bedarf gerecht wird. Neben den Bestellmöglichkeiten in Webshops der Hersteller und auf Social-Media-Kanälen, nehmen auch immer mehr große Online-Handelsportale wie zum Beispiel Amazon kontrollierte Naturkosmetik in ihre Sortimente auf. Sie erweitern damit die Verfügbarkeit dieser Marken um ein Vielfaches. Im stationären Handel haben der Lebensmitteleinzelhandel und selbst Discounter die wachsende Nachfrage und die Profitabilität eines Naturkosmetik-Sortiments entdeckt. Sie bieten deshalb sowohl Handelsmarken als auch Marken an. Neue Wege gehen dort auch große Modeanbieter wie Zalando, der mit Kosmetikgröße Sephora kooperiert. Außerdem auch H&M, der mit einem Shop-in-Shop Beauty-Konzept experimentiert.
Transformation der internationalen Kosmetikmärkte: Grenzenloses Wachstum für Green Beauty in den Märkten
Wie gefragt Naturkosmetik und nachhaltige Konzepte im internationalen Beauty-Markt sind, zeigen zahlreiche Investments in vielversprechende kleine Firmen bzw. deren Akquise durch große Player. Dies berichtet das britische Marktforschungsunternehmen Ecovia Intelligence, London. Gründer Amarjit Sahota rechnet damit, dass sich dieser Trend fortsetzt und eine Reihe weiterer „natural & clean brands“ in etablierten Unternehmen aufgehen werden. „Der globale Markt für Naturkosmetik wächst auch während der Pandemie weiter“, konstatiert Naturkosmetik-Experte Sahota. Er beziffert dafür den weltweiten Umsatz mit Naturkosmetik im Jahr 2020 auf rund 12 Milliarden USD. „Das gesunde Wachstum wird sich 2021 fortsetzen“, erklärt Sahota dazu.
Ein aktueller Marktreport von Global Industry Analysts, Inc., USA, schätzt zudem den Wert der globalen Naturkosmetik-Branche 2020 mit 18,5 Milliarden USD sogar noch wesentlich höher ein. Er prognostiziert ihr deshalb glänzende Aussichten mit Zuwächsen von 8 % in den kommenden Jahren. Als Treiber der Nachfrage werden auch hierbei der Wunsch nach Natürlichkeit, Tierwohl, Schutz der natürlichen Ressourcen, das eigene Wohlbefinden und die Gesundheit genannt.
Transformation der internationalen Kosmetikmärkte: VIVANESS – Beste Adresse für Updates zu Naturkosmetik
NürnbergMesse: „Was Trends und Neuprodukte sowie Fakten und Marktanalysen angeht, ist die Internationale Fachmesse für Naturkosmetik VIVANESS deshalb der Treffpunkt für das Fachpublikum aus aller Welt, das sich zu Naturkosmetik informieren möchte. Die viertägige Veranstaltung bietet sich zudem als effiziente Qualitäts-Plattform für Aussteller an. Zuletzt waren das 290 aus 42 Ländern. Sie ist somit zuverlässige Inspirationsquelle und als Impulsgeber für alle Marktakteure. Darüber hinaus ist sie der Ort, sich über die Zukunft der Naturkosmetik-Branche auszutauschen! Die VIVANESS 2022 spiegelt wider, dass Naturkosmetik heute elementarer Teil eines nachhaltigen Lebensstils ist. Interessierte sollten sich deshalb unbedingt schon jetzt den Termin 15.–18.2.2022 und die neue Tagefolge von Dienstag bis Freitag vormerken!“
[Text/Bild: NürnbergMesse/Heiko Stahl]
