HDE-Trendumfrage: Drei Viertel der Bekleidungshändler in Existenzgefahr

Berlin. Die aktuelle HDE-Trendumfrage unter knapp 600 Unternehmen vor dem vierten Advent zeigt, dass der aktuelle Lockdown für den Nicht-Lebensmittelhandel bei vielen Händlern für Existenzängste sorgt. Insbesondere im Bekleidungshandel sind dabei die Sorgen groß, so der Handelsverband Deutschland. Hier sehen sich demnach knapp drei Viertel der Händler in Existenzgefahr. Insgesamt sind zudem 75 Prozent der befragten Handelsunternehmen mit dem bisherigen Verlauf des Weihnachtsgeschäfts unzufrieden. Der HDE setzt sich deshalb angesichts der vielerorts dramatischen Lage für eine Überarbeitung der staatlichen Hilfen für die Branche ein.

HDE-Trendumfrage: Woche vor dem vierten Advent – Innenstadthändler verloren 56 Prozent ihres Vorjahresumsatzes.

„Die vom Lockdown betroffenen Handelsunternehmen verlieren einen großen Teil der normalerweise umsatzstärksten Zeit des Jahres. Das können die Händler nicht mehr alleine auffangen“, betont dazu HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der HDE rechnet damit, dass der Lockdown dem Handel in diesem Jahr insgesamt voraussichtlich Umsatzeinbußen in Höhe von 36 Milliarden Euro erleiden wird. In der Woche vor dem vierten Advent verloren die Innenstadthändler einer aktuellen HDE-Umfrage zufolge 56 Prozent ihres Vorjahresumsatzes.

HDE-Trendumfrage: Im Modehandel stehen viele Betriebe kurz vor der Insolvenz

„Insbesondere im Modehandel stehen dadurch viele Betriebe kurz vor der Insolvenz“, erklärt Genth weiter. Der HDE fordert deshalb dringend Anpassungen bei den bisher vorgesehenen staatlichen Hilfsmaßnahmen. Genth: „Der Bundesfinanzminister hat schnelle und großzügige Hilfen zugesagt. Das ist gut so! Allerdings sind die Unterstützungsmaßnahmen für viele Händler noch nicht passend.“ Der HDE setzt sich deshalb für eine Gleichbehandlung mit der Gastronomie beim Umsatzausgleich für den Dezember ein. Bisher soll der Handel hier leer ausgehen. Bei den Überbrückungshilfen ab dem kommenden Jahr moniert der Handelsverband zudem noch zahlreiche Details. Beispielsweise die monatliche Obergrenze für Hilfszahlungen und zu hohe Beantragungshürden. Genth: „Hier muss dringend nachgebessert werden. Ansonsten kommt das Geld bei vielen Händlern nicht oder nicht in ausreichendem Maß an.“ Zudem müsse es um eine schnelle und unbürokratische Auszahlung der Unterstützung gehen.

HDE-Trendumfrage: Dreiviertel der von der Zwangsschließung betroffenen Handelsunternehmen bieten alternative Vertriebswege an

In der Folge des Lockdowns versuchen inzwischen viele Nicht-Lebensmittelhändler, auf anderen Kanälen weiter für ihre Kunden da zu sein. Deshalb zeigt die HDE-Umfrage, dass fast drei Viertel der von der Zwangsschließung betroffenen Handelsunternehmen alternative Vertriebswege nutzen. Das sin dabei Online-Marktplätze, Lieferservices und Click&Collect. Hinzukommen neue Wege der Kundenkommunikation wie beispielsweise über Social Media. Ein Drittel der befragten Lockdown-Unternehmen ist außerdem im Online-Handel aktiv.

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