Falschbewertungen: Handel fordert Authentifizierung im Internet

Berlin. Falschbewertungen im Internet sieht der Handelsverband Deutschland (HDE) mit viel Verdruss. Er fordert deshalb mit Blick auf die wachsende Zahl an gefälschten und manipulierten Produktbewertungen die Authentifizierung im digitalen Raum. „Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Gefälschte und nicht authentische Bewertungen täuschen die Verbraucher, verzerren den Wettbewerb, schädigen die Reputation von Portalen“, erklärt dazu der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp. „Mit authentifizierten Pseudonymen – etwa durch die Nutzung der digitalen Funktionen des Personalausweises – oder eine Authentifizierung mit Dienstleistern, können wir dieser Entwicklung entgegenwirken“, so Tromp dazu weiter.

Falschbewertungen führen zu Vertrauensverlust und ökonomischen Schäden

Der Schaden durch manipulierte Bewertungen sei dabei nicht nur der Vertrauensverlust, sondern auch ökonomischer Natur, betont der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer. Tromp: „Nicht-authentische Bewertungen führen dazu, dass Verbraucher Waren oder Dienstleistungen auswählen, die teurer, schlechter oder weniger geeignet sind als es ihre Bewertung suggeriert. Ehrliche Anbieter werden zudem benachteiligt.“ Folge: Der Qualitäts- und Preiswettbewerb der Anbieter wird dadurch verzerrt.

Falschbewertungen: Deren Abschaffung bedarf einer umfassenden Strategie

„Die Nutzung authentifizierter Pseudonyme behebt nur einen Teil des Problems“, so Tromp weiter. „Es braucht außerdem eine holistische Strategie, um gegen Fake-Bewertungen vorzugehen. Dies beinhaltet für mich, dass wir das Meldeverfahren erleichtern.“ Weitere Ziele: Kennzeichnungspflicht für Produkttests sowie mit Anreizen verbundene Bewertungen. Hinzukommt ein entschiedneres Vorgehen gegen manipulierende Bewertungsagenturen.

Falschbewertungen: Bewertungen beeinflussen Produkt- und Kaufentscheidungen im Internet

Bei Produkt- und Kaufentscheidungen spielen Bewertungen und Rezensionen im Internet inzwischen eine entscheidende Rolle. Die Verbraucher vertrauen dabei auf authentische Einschätzungen und wahrheitsgemäße Aussagen zu Qualität, Preis-Leistungsverhältnis und Service. Deshalb fordert der HDE grundsätzlich: „Das Thema muss politisch auf die Agenda, da der wirtschaftliche Schaden und gesellschaftliche Vertrauensverlust enorm ist.“

Mehr Informationen zu Falschbewertungen unter: https://einzelhandel.de/handel40 [Text/Bild: HDE]