Berlin. Digitaler Euro. Dieser soll auf Wunsch des Handelsverbands Deutschland (HDE) Wirklichkeit werden. Er fordert dessen Einführung. „Eine staatlich garantierte und überwachte digitale Währung ist für Kunden und Händler gleichermaßen notwendig. Dadurch ergibt sich eine effiziente und datensichere Alternative zu den Angeboten der globalen Kreditkartenunternehmen und der großen Tech-Unternehmen wie Facebook“, so der HDE.
Digitaler Euro: Staatliche digitale Währung stellt mehr Unabhängigkeit von zentralen Systembetreibern her
„Der digitale Euro sollte aus unserer Sicht die Anforderungen von Bargeld mit den Möglichkeiten des digitalen Handelns vereinen“, schreibt dazu HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in einem Brief an Minister Olaf Scholz. Im Unterschied zu etablierten unbaren Verfahren und neuen Initiativen wie Libra könne deshalb eine staatliche digitale Währung mehr Unabhängigkeit von zentralen Systembetreibern wie den Kreditkartenorganisationen und beispielsweise Blockchain-basierten Anbietern sicherstellen. Genth: „Für Handel und Verbraucher ist es dabei wichtig, ein Geschäft sicher, effizient und datensparsam auf Basis einer stabilen Währung abzuschließen. Dazu kann der digitale Euro beitragen.“
Digitaler Euro: Internationale Unternehmen drängen in den Markt der Bezahlsysteme
Immer mehr internationale Unternehmen drängen inzwischen in den Markt der Bezahlsysteme und Währungen. Sie versuchen dabei, sich zwischen Handel und Kunden zu etablieren. „Globale Kreditkartenunternehmen nutzen ihre starke Position seit Jahren aus und haben dadurch eine Marktdominanz erreicht, die der Handel nicht ignorieren kann“, so Genth.
Digitaler Euro: Big-Tech-Unternehmen entdecken den Markt
Zudem seien auch US-amerikanische Big-Tech-Unternehmen im Begriff, sich in dem Bereich zu engagieren. Der Hauptgeschäftsführer dazu: „Ihnen geht es neben dem Erzielen von Erträgen insbesondere um die Datengewinnung.“
Digitaler Euro: Handel gerät Gefahr, den direkten Kundenkontakt zu verlieren
Der Handel gerät dadurch zunehmend in Gefahr, den direkten Kontakt zum Kunden zu verlieren, globale Akteure übernehmen diese Gatekeeper-Funktion“, so Genth dazu weiter. Bislang konnten Handel und Verbraucher auf Bargeldprozesse zurückgreifen, um dadurch einer zu großen Einflussnahme der globalen Anbieter zu entgehen. In einer digitalen Welt wird dies immer schwieriger. Deshalb fordert der HDE nun, die Möglichkeiten der Einführung eines digitalen Euros zu erforschen.
Ein gemeinsames Positionspapier von BDOA und HDE erläutert die Hintergründe: DigitalerEuro-Gemeinsame_Position-HDE-BDOA.pdf
[Text/Logo: HDE]