HDE: Digitalisierung soll Freiraum für Innovationen geben

Berlin. Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat die Europawahl in diesem Jahr fest im Blick. Er fordert deshalb bei der Digitalisierung Freiraum für Innovationen von den EU-Institutionen.

Digitalisierung bietet verbesserte Absatzprognosen

„Die Digitalisierung eröffnet dem Handel und seinen Kunden schließlich neue Chancen. So ermöglichen beispielsweise Algorithmen verbesserte Absatzprognosen. Die noch genauere Anpassung des Produktangebots an die individuellen Wünsche der Verbraucher ist zudem möglich. Die Politik sollte diese Innovationen deshalb nicht durch immer mehr Regulierungen abwürgen“, erklärt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Digitalisierung darf nicht in Bürokratie ersticken

Eine immer wieder diskutierte behördliche Überprüfung oder gar ein Zwang zur Offenlegung von Algorithmen wären somit übermäßig starke Eingriffe in die Geschäftsstrategien der Händler. Damit verbunden wäre außerdem großer bürokratischer Aufwand. Denn Algorithmen sind oft vielschichtig. Sie ändern sich zudem häufig und enthalten Zufallszüge. „Dadurch bleibt eine effektive Überprüfung, selbst bei Ausstattung mit weitreichenden Ressourcen, weiterhin fragwürdig“, so Genth. Die Pflicht zur Veröffentlichung von Algorithmen würde zudem wiederum Geschäftsgeheimnisse publik machen und den Anreiz zu jeglicher Innovation zerstören.

Digitalisierung: HDE unterstützt nachvollziehbare Produktinformation

Gleichzeitig unterstützt der HDE eine transparente und nachvollziehbare Produktinformation im E-Commerce. Entsprechende Informationspflichten sind deshalb im stationären Handel bereits etabliert. Bei der unbürokratischen Umsetzung im Online-Handel sollte aber darauf geachtet werden, dass Produktinformationen ihre Gültigkeit auch bei einer Überarbeitung der Kennzeichnungen behalten. Ansonsten müssten die Produkte im Lager alle umetikettiert werden, was einen erheblichen Aufwand nach sich ziehen kann. Hier sind deshalb entsprechende Übergangsfristen gefragt.

Digitalisierung: Verantwortung zur Richtigkeit der Produktangaben soll bei Herstellern liegen

„Die Verantwortung zur Richtigkeit der Angaben zum Produkt – beispielsweise bei der Energieeffizienzklasse – muss somit bei den Herstellern liegen. Das kann der Handel nicht leisten“, so Genth dazu weiter. Die Produzenten müssen den Händlern und Kunden außerdem digitale Produktinformationen zur Verfügung stellen.

Mehr Informationen zu den Forderungen des Handels zur Europawahl unter www.ep2019hde.eu

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