„dm ist nicht nur an bis zu 80 „Ihr Platz“-Filialen aus dem Schlecker-Erbe interessiert“, erklärt „Apotheke adhoc“ in einer aktuellen Online-Meldung. Die Drogeriekette könne sich auch vorstellen, den Internetshop des früheren Konkurrenten zu übernehmen, so der Internetnachrichtendienst weiter. „Apotheke adhoc“ zitiert dazu den Vorsitzenden der Geschäftsführung von dm-drogerie markt: „Mit der Inzolvenzverwaltung ist neben „Ihr Platz“ auch über weitere Optionen wie das Online-Geschäft gesprochen worden, sagte Firmenchef Erich Harsch.“
Apotheke adhoc weiter: „Zuvor hatte dm-Gründer Götz Werner in einem Interview Interesse am Online-Shop signalisiert. Ob auch die Versandapotheke Vitalsana für die Karlsruher interessant ist, wollte auf Nachfrage niemand verraten. dm kooperiert mit der Europa Apotheek Venlo (EAV), die an den Pick-up-Stellen als „Apo im dm“ auftritt.
Noch besitzt dm keinen eigenen Internethandel. Über das Verkaufsportal Amazon werden lediglich Produkte der Eigenmarken verkauft. Darunter sind Gesundheitsprodukte wie Pflaster, Bandagen, Nasenspülsalz, Kühlgel und Augentropfen sowie Nahrungsergänzungsmittel oder Diätprodukte.
Nach der Schlecker-Insolvenz hatte dm bereits neun der deutschlandweit 490 „Ihr Platz“-Läden übernommen. Im Juni hatte Harsch Interesse an bis zu 80 weiteren Filialen gezeigt. „Logistisch ließen sich die Märkte sofort integrieren, eine Umstellung auf unser Ladenbild könnten wir zeitnah vollziehen, sagte er damals.
Rossmann wolle ebenfalls bei „Ihr Platz“ abgreifen, so Apotheke adhoc: „Die Drogeriekette Rossmann hat beim Bundeskartellamt die Übernahme von 120 Filialen der Schlecker-Tochter „Ihr Platz“ angemeldet. Damit würde sie jede vierte Verkaufsstelle einverleiben.“
Schlecker übernahm „Ihr Platz“ Ende 2007, damals mit 700 Filialen. Die Kette war bereits einmal insolvent und 2005 von den US-Finanzinvestoren Goldman Sachs und Fortress aufgekauft und restrukturiert worden.
Eine Zerschlagung der Schlecker-Tochter „Ihr Platz“ ist im Augenblick aber noch nicht geplant: Derzeit liefen Gespräche über einen kompletten Verkauf, sagte ein Sprecher des Inzolvenzverwalters Arndt Geiwitz. „Es gibt nach wie vor mehrere Interessenten.“
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