Nach Corona-Lockerungen: Optimismus, aber keine Entwarnung im Einzelhandel

Berlin. Nach Corona-Lockerungen konnten inzwischen viele Handelsbetriebe und Innenstadtgeschäfte ihre Türen in den vergangenen Wochen wieder öffnen. Der Handelsverband Deutschland (HDE) startete dazu eine Umfrage unter mehr als 750 Handelsunternehmen. Diese zeigt dabei, dass die Lockerungen einen positiven Effekt auf die Entwicklung von Umsatz und Kundenfrequenz im Einzelhandel hatten. Sowohl Umsätze als auch Kundenzahlen liegen allerdings noch immer hinter dem Vorkrisenniveau zurück. Der Einzelhandel bleibt daher auf staatliche Unterstützung und erfolgreiche Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie angewiesen.

Nach Corona-Lockerungen: Schuh- sowie Bekleidungshandel bleiben unter Druck

„Unter den Händlerinnen und Händlern ist deshalb leichter Optimismus zu spüren“, betont HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Doch die Öffnungsschritte seien kein Grund zur Entwarnung. „Die Krise ist noch nicht überstanden“, so Genth weiter. Aus der aktuellen HDE-Umfrage geht hervor, dass die Situation insbesondere im Schuh- sowie im Bekleidungshandel weiterhin angespannt ist. Demnach fürchtet fast ein Drittel der befragten Schuhhändler, ihr Geschäft ohne weitere Unterstützung noch in diesem Jahr aufgeben zu müssen. Ein Viertel der Befragten im Bekleidungshandel schätzt die eigene Lage ebenso ein. „Trotz Lockerungen stehen viele Handelsbetriebe am Rand ihrer Existenz. Zu erkennen sind extreme Unterschiede zwischen den Branchen. Über diese dürfen deshalb die bundesweiten Öffnungen nicht hinwegtäuschen“, erklärt Genth.

Nach Corona-Lockerungen: Umsatz beim Innenstadthandel acht Prozent unter Vorkrisenniveau

Der HDE mahnt daher an, den Kampf gegen die Pandemie nicht zu vernachlässigen. Genth: „Ein erneuter Lockdown muss somit unbedingt verhindert werden. Selbst bei aktuell weitgehend geöffneten Türen normalisierten sich Umsätze und Kundenzahlen noch nicht.“ Im Innenstadthandel liegt der Umsatz laut HDE-Umfrage noch immer acht Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Zudem kommen im Durchschnitt 16 Prozent weniger Kunden in die Innenstädte als vor der Krise. „Verglichen mit den Umsätzen und Besucherzahlen der vergangenen Monate zeigt sich ein positiver Trend. Eine Grundlage für einen Neustart nach der Krise ist das aber noch nicht“, so der HDE-Hauptgeschäftsführer weiter. Es komme jetzt darauf an, einer vierten Corona-Welle mit gezielten Maßnahmen bestmöglich entgegenzuwirken. „Der Kampf gegen die Pandemie darf nicht dem Wahlkampf zum Opfer fallen“, betont deshalb Genth.

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