Schönheits- und Haushaltspflegebranche führt bei Innovationen in der Konsumgüterindustrie

Frankfurt am Main. Die Schönheits- und Haushaltspflegebranche zählt zu den innovativsten Branchen bei Konsumgütern des täglichen Bedarfs. 32 Prozent aller Artikel im Bereich Körperpflege und Kosmetik sowie 28 Prozent der Produkte im Segment Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel waren laut GfK im Jahr 2020 Neuprodukte. Der durchschnittliche Anteil an neuen Produkten im gesamten FMCG-Markt (Fast Moving Consumer Goods) lag mit 22 Prozent deutlich niedriger. Dieser Trend besteht inzwischen seit Jahren. Der Bereich Haushaltspflege, dessen Produkte in der Krise besonders gefragt waren, konnte dabei seine Innovationskraft im Jahr 2020 weiter steigern. Insgesamt investiert die Branche durchschnittlich zwischen 2,5 und 5 Prozent des Jahresumsatzes in Forschung und Entwicklung.

Schönheits- und Haushaltspflegebranche: Knapp ein Drittel Neuprodukte pro Jahr  

Innovationen sind ein wichtiger Treiber für Unternehmen. Der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V. hat deshalb erstmals die Innovationskraft der Branche analysieren lassen. Schönheits- und Haushaltspflegeartikel sind laut Daten der GfK eines der innovativsten Segmente bei den Konsumgütern des täglichen Bedarfs. Gemessen am Gesamtsortiment waren 32 Prozent aller Artikel im Bereich Körperpflege und Kosmetik im Jahr 2020 Neuprodukte. Hinzu kamen 28 Prozent der Produkte im Segment Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel Auch in den Jahren 2018 und 2019 lagen die vom IKW vertretenen Segmente deutlich über dem FMCG-Durchschnitt.

Schönheits- und Haushaltspflegebranche: Erhöhte Nachfrage nach Hygieneprodukten führt zu noch höherer Innovationskraft

Im Segment Körperpflege und Kosmetik wurden 2020 besonders viele Neuprodukte in den Unterkategorien Seifen / Syndets (45 Prozent), Handpflege (38 Prozent) und Duschbäder (37 Prozent) entwickelt. Im Segment Wasch-, Putz und Reinigungsmittel machten Feuchtreinigungstücher (48 Prozent) und Hygiene-/Sanitärreiniger (41 Prozent) den größten Anteil an Neuprodukten aus.

Schönheits- und Haushaltspflegebranche: Haushaltspflege kann Innovationskraft weiter steigern

Der Bereich Haushaltspflege blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Die Industrie steigerte dabei nicht nur ihren Gesamtumsatz um 9,2 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Sie baute zudem auch ihre Innovationskraft gemessen an der Anzahl der Neuprodukte am Gesamtsortiment weiter aus (+ 1,2 Prozent). Der Umsatzanteil der Neuprodukte wuchs in 2020 ebenfalls um 14 Prozent im Vergleich zu 2019. Treiber war dort unter anderem das steigende Hygienebewusstsein im Zuge des Infektionsschutzes. Im Bereich Körperpflege / Kosmetik reduzierte sich allerdings die Innovationskraft um rund sechs Prozentpunkte auf 32 Prozent. Sie bleibt jedoch im Branchenvergleich nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Zum Vergleich: Die Nahrungsmittelindustrie und der Bereich alkoholhaltige Getränke – beides laut GfK die umsatzstärksten Warenkörbe in 2020 – wiesen Anteile von 18 Prozent bzw. 15 Prozent bei den Neuprodukten im Jahr 2020 auf. Noch innovativer als die Schönheit‐ und Haushaltspflege‐Industrie war 2020 nur der Bereich Papierwaren.

Schönheits- und Haushaltspflegebranche: Innovationen als unternehmerischer Erfolgsfaktor

Die Ergebnisse untermauern einen Trend, der sich ebenfalls über die letzten Jahre hinweg für die Industrie belegen lässt. Thomas Keiser, Geschäftsführer des IKW, erläutert dazu: „Innovationen sind zentrale Erfolgsfaktoren für die Schönheit‐ und Haushaltspflege‐Industrie. Sie sichern unternehmerisches Wachstum und Arbeitsplätze. Zudem decken sie dadurch die ständig wandelnden Verbraucherbedürfnisse ab. Unsere Innovationsstärke untermauert dadurch den Stellenwert unserer Industrie als wertvolle Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland.“

Der IKW geht davon aus, dass der Innovationswille der Branchen auch in diesem Jahr ungebrochen bleibt. Eine Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen im ersten Quartal 2021 ergab, dass 49 Prozent der Befragten ebenfalls in 2021 größere Investitionen planen. Trends wie Sicherheit und Verwöhnen zu Hause, Digitalisierung und Individualisierung, Virtual Selling und Nachhaltigkeit, bleiben dabei relevant. Sie sind damit weiterhin Treiber für Innovationen.

Von der ersten Idee bis zur Marktreife eines neuen Produktes vergehen bei hohen Entwicklungskosten teils bis zu zwei Jahre. Insgesamt investiert die Branche durchschnittlich zwischen 2,5 und 5 Prozent des Jahresumsatzes in Forschung und Entwicklung.

Schönheits- und Haushaltspflegebranche: Über den IKW

Der Industrieverband Körperpflege‐und Waschmittel e. V. mit Sitz in Frankfurt am Main gründete sich 1968. Er vertritt dort auf nationaler und europäischer Ebene die Interessen von mehr als 430 Unternehmen aus den Bereichen Schönheit‐ und Haushaltspflege. Die Branche macht einen Umsatz von über 19 Milliarden Euro. Sie beschäftigt dafür ca. 50.000 Arbeitnehmer. Die Mitgliedsunternehmen decken etwa 95 Prozent des Marktes ab.

Der IKW ist zudem bei wissenschaftlichen, regulatorischen und wirtschaftlichen Themen Ansprechpartner für seine Mitgliedsfirmen. Hinzukommen außerdem Ministerien, Behörden, Verbraucher, Institutionen und Verbände sowie die Medien. Fachkundig beantworten die Experten der Kompetenzpartner im IKW Fragen zu Haut‐und Haarpflege, Schönheit und Selbstwert sowie Hygiene und Reinigung. Mehr Informationen unter www.ikw.org.

[Text/Grafik: Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V.]