Runder Tisch Innenstadt: HDE sieht Förderbedarf für den Einzelhandel bei der Digitalisierung

Berlin. Runder Tisch Innenstadt. Beim aktuellen „Runden Tisch“ zur Lage der Innenstädte im Bundeswirtschaftsministerium machte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth deutlich, dass die Lage in vielen Stadtzentren sehr kritisch ist. Die die dort ansässigen Händler sind deshalb bei Zukunftsinvestitionen in die Digitalisierung auf Unterstützung angewiesen. „Der Einzelhandel als Kernbranche vitaler Innenstädte steht inzwischen in Folge der Corona-Krise insbesondere im Bekleidungsbereich in vielen Fällen vor der Insolvenz“, betonte Genth. Bis zum Ende der Krise bestehe deshalb die Gefahr, dass bis zu 50.000 Geschäfte vom Markt verschwinden. „Das hat Auswirkungen auf ganze Innenstädte“, so der HDE-Hauptgeschäftsführer. Der HDE setzt sich deshalb für eine Verlängerung der Überbrückungshilfen des Bundes ein. Denn diese Gelder könnten auch vielen mittelständischen Innenstadthändlern helfen.

Runder Tisch Innenstadt: HDE fordert staatliches Förderprogramm zur Digitalisierung des Handels gegen verödete Stadtzentren

Gleichzeitig regt der Handelsverband Deutschland (HDE) aber auch die Unterstützung der mittelständischen Händler bei der Digitalisierung an. Genth: „Die aktuelle Krise führt dazu, dass das Eigenkapital der Handelsunternehmen aufgebraucht ist. Gleichzeitig müssen sich gerade die mittelständischen Händler für die Zukunft rüsten. Damit der Mittelstand in unseren Innenstädten in dieser Krise nicht unverschuldet den Anschluss verliert, braucht es ein staatliches Förderprogramm. Ansonsten drohen verödete Stadtzentren.“

Runder Tisch Innenstadt: Digitalisierungsfonds starten mit Informationsarbeit

Der HDE schlägt dazu einen Digitalisierungsfonds vor. In einem ersten Schritt sollte dabei das schon bestehende Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel genutzt werden. Ziel: die Händler über die Möglichkeiten der Digitalisierung aufzuklären. Schon heute leistet dieses Kompetenzzentrum unter dem Dach des Bundeswirtschaftsministeriums und der Konsortialführerschaft des Handelsverbandes mit Veranstaltungen, Webinaren und einem Digital-Mobil einen großen Beitrag.

Runder Tisch Innenstadt: Digitalisierungscoaches helfen bei der Praxisumsetzung und finanziellen Förderungen

In einem zweiten Schritt sollten dann bei interessierten Unternehmen geeignete Maßnahmen identifiziert werden. Dabei können Digitalisierungscoaches, wie sie in NRW bereits in die Praxis umgesetzt wurden, helfen. Die Unternehmen, die eine oder mehrere der von den Coaches empfohlenen Maßnahmen umsetzen möchten, sollten dafür entsprechende finanzielle Förderungen bekommen. Auch hier gibt es in NRW bereits ein Projekt mit Vorbildwirkung. Insgesamt hält der HDE für diese Fördermaßnahmen zunächst ein Budget von rund 100 Millionen für notwendig. Genth: „Es geht hier nicht um Subventionen. Es geht darum, Unternehmen zu helfen, die durch die Corona-Krise unverschuldet in Not geraten sind. Das heißt, sie haben nun keine finanziellen Mittel mehr, um in ihre Zukunft zu investieren.“

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