ABDA: Anzahl der Apotheken sinkt unter 19.500

Berlin. Die Anzahl der Apotheken in Deutschland befindet sich weiterhin im Sinkflug. Darauf weist der ABDA, die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, aktuell hin. „Zum Jahresende 2018 gab es in Deutschland deshalb nur noch 19.423 öffentliche Apotheken“, erklärt der ABDA. In 2017 waren es noch 19.748. „Der Rückgang um 325 Betriebsstätten (-1,6 Prozent) ist somit die bislang höchste verzeichnete Veränderung in einem Kalenderjahr“, so der Berufsverband weiter.

Die aktuelle Apothekenzahl markiert zudem den tiefsten Stand seit Mitte der achtziger Jahre. Das zeigen somit die Erhebungen der ABDA, die auf den vollständigen Angaben der Landesapothekerkammern in allen 16 Bundesländern beruhen. Die Apothekendichte ging dadurch von 24 auf 23 Apotheken pro 100.000 Einwohner zurück. Sie liegt somit nun deutlich unter dem EU-Durchschnitt (31).

Anzahl der Apotheken: Flächendeckende Arzneimittelversorgung bedroht

„Noch haben wir dadurch eine flächendeckende Arzneimittelversorgung. Doch wenn sich nichts ändert, wird das bald nicht mehr so sein“, sagt deshalb ABDA-Präsident Friedemann Schmidt.

Anzahl der Apotheken: Ordnungspolitische Rahmenbedingungen sollen Perspektiven schaffen. Vor allem für Nachwuchs

„Der Abwärtstrend bei der Apothekenzahl zeigt, dass nunmehr die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen stabilisiert werden müssen“, so der ABDA-Präsident weiter: „Die Apotheken brauchen zudem eine bessere fachliche und ökonomische Perspektive. Der Berufsstand hat deshalb seine eigenen Vorschläge für eine Weiterentwicklung des Apothekenwesens vor einigen Wochen zur Diskussion gestellt. Die Politik hat zudem verstanden, dass gesetzgeberische Eingriffe notwendig sind. Diese sollten allerdings jetzt zügig kommen.“

„Besonders beunruhigt und schmerzt mich dazu, dass die Zahl der Apothekeninhaber immer weiter sinkt. Die Gesellschaft muss deshalb gerade jungen Apothekern wieder eine echte Perspektive bieten, um sich eine Existenz als Selbstständige aufzubauen“, zeigt sich Schmidt besorgt.

Anzahl der Apotheken: Inhabergeführte Apotheken besonders betroffen

Der Rückgang von 325 Betriebsstätten ergibt sich aus dem Saldo von 97 Neueröffnungen und 422 Schließungen. Während 29 Filialen entstanden, verschwanden dabei 354 Haupt- bzw. Einzelapotheken. Dadurch ist die Zahl der Inhaber von 15.236 auf 14.882 gesunken. Deren Betriebe ergeben dabei zusammen mit den 4.541 Filialen die Gesamtzahl von 19.423 Apotheken. In Deutschland gilt zudem das Fremd- und Mehrbesitzverbot, das es Apothekern erlaubt, neben der Hauptapotheke bis zu drei Filialen in enger räumlicher Nähe zu betreiben, für die sie die volle persönliche Verantwortung tragen. [Text/Bild: ABDA