
Düsseldorf. Zur Entwicklung der Profikosmetik-Branche in 2024 zog Alexander Drusio, Vorsitzender des „Verbandes Cosmetic Professional“ (VCP) anlässlich der Messe BEAUTY Düsseldorf 2025 Bilanz. „Die strukturell an sich sehr gesunde Branche in Deutschland blickt auf ein eher durchwachsenes Jahr 2024 zurück“, erklärte er. „Die wirtschaftliche Entwicklung in diesem Segment beeinflussten dabei – analog zur Gesamtkonjunktur – eine Reihe von globalen und regionaler Krisen. Also alles externe Faktoren“, so der VCP-Vorsitzende dazu weiter. Konkret heißt das für ihn, dass eine Kombination aus fortgesetzten geopolitischen Spannungen, den weiterhin hohen Energiekosten, verbunden mit einem erhöhten Zinsniveau bzw. einer Inflationsentwicklung zu einer spürbaren Konsumzurückhaltung der Endkunden führte. Diese stellte dann wiederum die Hersteller und Lieferanten mit ihren Kundinnen und Kunden auf Institutsseite vor erhebliche Herausforderungen. Drusio: „Diese aktuelle Entwicklung überstanden am besten diejenigen Unternehmen, die den größten Teil ihrer Umsätze im Ausland generieren.“
Profikosmetik-Branche in 2024: Kosmetikinstitute in Deutschland gingen mit gedämpften Umsatzerwartungen ins Jahr
In Deutschland gibt es etwa 40.000 maßgebliche Kosmetikinstitute. Diese werden ergänzt um knapp 30.000 freiberufliche und semi-professionelle Anbieter*innen. Diese Zahl beinhaltet dort auch spezialisierte Untersegmente wie Nagelstudios. Kleinstunternehmen/Solo-Selbständige bilden dabei weiterhin den größten Anteil am Gesamtmarkt der professionellen Dienstleistungskosmetik.
Bereits Anfang 2024 schätzten viele dieser Betriebe die Umsatzentwicklung als schwierig ein. „27 Prozent prognostizierten für 2024 ein zumindest befriedigender Umsatz (+2 bis 5%). Allerdings rechnete man bei 54 Prozent der Kosmetik-Dienstleister nur mit schwachen Umsätzen (0 bis +2%). 12 Prozent erwarteten zudem negative Zahlen“, blickt Drusio zurück.
Insgesamt erwirtschafteten die Betriebe dann einen geschätzten Umsatz von knapp 2 Mrd. € für 2024.
Profikosmetik-Branche in 2024: VCP-Unternehmen stellten sich bei der Umsatzentwicklung auf die schwierige Marktsituation ein
Das hatte entsprechende Folgen für die im VCP organisierten Hersteller. „Vom VCP befragten wir unsere Mitgliedsunternehmen zum Jahresende 2024. Sie äußerten sich deshalb zur Geschäftsentwicklung deutlich zurückhaltend. Lediglich 15 Prozent erwarteten dabei für das Inland im vergangenen Jahr eine gute (+5 bis 10%) Gesamtumsatzentwicklung. 31 Prozent gingen von befriedigenden, weitere 38 Prozent von schwachen Erlösen aus. 15 Prozent befürchteten sogar eine negative Entwicklung“, so der Vorsitzende dazu.
Beim Export sah es bei den im VCP organisierten Unternehmen nur wenig besser aus. 22 Prozent befanden die Situation als gut bis sehr gut. 42 Prozent erwarteten zudem befriedigende Umsatzergebnisse, 27 Prozent schwache und 8 Prozent negative.
Profikosmetik-Branche in 2024: Positive Vorzeichen für 2025 Dank Megatrends
Drusio: „Im Jahr 2025 zeichnen sich in der professionellen Dienstleistungskosmetik mehrere maßgebliche Megatrends ab. Diese zielen insbesondere auf technologische Innovationen, Nachhaltigkeit bzw. ein ganzheitliches Verständnis von Schönheit ab. Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten, die uns daher optimistisch nach vorne blicken lassen.“ Das sind:
- Online-Kosmetologie mit virtuellen Hautberatungen, E-Learning und digitalen Coachings
- Individuelle Hautanalysen und personalisierte Hautpflege sowie Behandlungspläne durch Künstliche Intelligenz
- High-Tech-Methoden für nicht-invasive Anti-Aging-Behandlungen. Das heißt eine schonende, aber effektive Hautverjüngung
- Skinimalismus in der Hautpflege mit wenigen, aber hochwirksamen, multifunktionalen Produkten.
[Text/Bild: VCP; Alexander Drusio]