Berlin. Der Klimawandel verändert Anforderungen an Innenstadtgestaltung. Diese Position vertritt der Handelsverband Deutschland (HDE). Angesichts der in den Sommermonaten wiederkehrenden Hitzeperioden mahnt der HDE deshalb eine klimagerechte und an die Herausforderungen des Klimawandels angepasste Gestaltung von Städten und Stadtzentren an. Der HDE sieht dabei etwa im Ausbau innerstädtischer Grün- und Wasserflächen eine sinnvolle Maßnahme im Umgang mit der Erwärmung der Städte.
Klimawandel verändert Anforderungen an Innenstadtgestaltung: Sie sollen mit Grünflächen auch bei hohen Temperaturen zum Verweilen einladen
„Innenstädte dürfen dabei nicht die heißesten Zonen innerhalb eines Stadtgebietes sein. Sie sollten Orte sein, die auch bei hohen Temperaturen zum Verweilen einladen“, betont dazu Michael Reink, HDE-Bereichsleiter Standort- und Verkehrspolitik. Hitzewellen gingen derzeit deshalb in der Regel mit einem Rückgang der Kundenfrequenzen in den Stadtzentren einher. Da es in vielen innerstädtischen Räumen noch an grünen und schattigen Flächen mangele, vermieden die Menschen den Stadtbesuch darum an heißen Tagen häufig. Um den Aufenthalt in der Innenstadt auch im Sommer so angenehm wie möglich zu machen, brauche es dort unter anderem mehr Grünanlagen und Wasserflächen. „Ein klimagerecht gestaltetes Stadtzentrum vereint dort graue, versiegelte Flächen mit grünen Elementen wie Schatten spendenden Bäumen und blauer Infrastruktur wie Wasserläufen“, so Reink weiter.
Klimawandel verändert Anforderungen an Innenstadtgestaltung: Stadtgestaltung zukunftsgewandt weiterdenken
Dabei müsse selbstverständlich immer auch ein kluger Kompromiss in Hinblick auf die Verkehrsflächen gefunden werden. Schließlich lade auch eine schlecht erreichbare Innenstadt nicht zum Besuch ein. Große Bedeutung komme zudem ressourcenschonendem Bauen und der Nutzung erneuerbarer Energien zu. Mit Blick auf den Klimawandel gelte es deshalb, vorhandene und bislang ungenutzte Potenziale zu identifizieren. Die Stadtgestaltung zudem zukunftsgewandt weiterzudenken.
Klimawandel verändert Anforderungen an Innenstadtgestaltung: Städtebau als Prozess orientiert sich an langfristigen Leitlinien
Die vom HDE als Mitglied des Beirates Innenstadt und der Autorengruppe der Innenstadtstrategie des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen miterarbeiteten Ziele und Instrumente zeigen, dass es in Deutschland bereits vielfältige und wirksame Maßnahmen für einen klimagerechten und klimaangepassten Stadtumbau gibt. „Allerdings ist der Städtebau ein Prozess, der sich an langfristigen Leitlinien orientiert. Einige Städte gehen dort voran. Doch in zu vielen Kommunen gibt es bisher keine Leitlinien für den klimagerechten Umbau ihrer Innenstädte“, betont dazu Reink. Um den veränderten Anforderungen an die Innenstadtgestaltung begegnen zu können, seien deshalb innovative Konzepte und Förderprogramme gefragt.
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