Verlässlicher Beschäftigungsmotor in Krisenzeiten: Der Einzelhandel

Berlin. Verlässlicher Beschäftigungsmotor in Krisenzeiten bleibt der Einzelhandel, betont der Handelsverband Deutschland (HDE). Trotz der anhaltenden Pandemie und den wirtschaftlichen Auswirkungen davon bleibt die Gesamtbeschäftigung im Einzelhandel weiter stabil. Er legte im Vergleich zum Vorkrisenniveau sogar zu. Wie aus den aktuellen Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervorgeht, waren zum Stichtag 30. September 2021 mehr als 3,1 Millionen Menschen im Einzelhandel in Deutschland beschäftigt.

Verlässlicher Beschäftigungsmotor in Krisenzeiten: Zuwachs von rund 39.000 Stellen – Minijobs gehen zurück

Damit wuchs die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in der Branche im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 (Stichtag: 30. September 2019) um rund 39.000 Stellen an. Mehr als die Hälfte dieser neu geschaffenen sozialversicherungspflichtigen Jobs im Einzelhandel sind zudem Vollzeitstellen. Im selben Zeitraum ging außerdem die Zahl der Minijobs zum wiederholten Mal zurück – um rund 14.000 Stellen.

Verlässlicher Beschäftigungsmotor in Krisenzeiten: Großflächiger Einsatz von Kurzarbeit in der Branche dämpft Optimismus

„Die Beschäftigtenzahlen verdeutlichen erneut, wie verlässlich die Branche als einer der größten Arbeitgeber in Deutschland ist“, erklärt dazu HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Es gelte jedoch, bei der Bewertung der Zahlen noch vorsichtig zu sein. Schließlich sei diese Entwicklung auch auf den großflächigen Einsatz von Kurzarbeit in der Branche zurückzuführen. „Für weite Teile des Einzelhandels ist somit die schwierige Zeit längst noch nicht vorbei. Die Verbraucherstimmung ist schließlich auch wegen der angespannten weltpolitischen Lage im Keller“, so Genth weiter.

Verlässlicher Beschäftigungsmotor in Krisenzeiten: Minijobs verdrängen im Einzelhandel keine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die rückläufigen Zahlen bei den Minijobs in der Branche sind vor allem der schwindenden Attraktivität dieser Beschäftigungsform durch Kaufkraftverluste geschuldet. Das ist seit Jahren bekannt. „Fakt ist, dass im Einzelhandel keine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung durch Minijobs verdrängt wird“, betont deshalb Genth. Das Gegenteil sei der Fall. In den vergangenen zehn Jahren sei die Anzahl der Minijobber in der Branche um rund 150.000 zurückgegangen. Und das, obwohl die Gesamtbeschäftigung im gleichen Zeitraum kontinuierlich gestiegen sei. „Die letzte Anhebung der Minijob-Grenze liegt inzwischen beinahe zehn Jahre zurück. Es ist gut, dass die Bundesregierung das jetzt angeht“, so Genth weiter. Die neben der Anhebung der Minijob-Grenze geplante Verschiebung der Beitragslast zu Ungunsten der Arbeitgeber im Übergangsbereich (Midijob) bewertet der HDE dagegen weiterhin extrem kritisch.

[Text/Bild: HDE]