Corona-Gipfel: HDE sieht Versagen der Politik – Keine Perspektive für den Handel

Berlin. Corona-Gipfel. „Händler verlieren im Lockdown rund 700 Millionen Euro pro geschlossenem Verkaufstag“, rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) vor. In den Beschlüssen des Treffens von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder von Mittwoch, 10. Februar, sieht der HDE deshalb einen klaren Wortbruch der Politik. „Das Versprechen eines Konzeptes für eine sichere sowie faire Öffnungsstrategie und damit für einen transparenten Plan zum Wiederhochfahren der Wirtschaft wurde leichtfertig gebrochen“, erklärt der Handelsverband. Viele Einzelhändler bringe das deshalb in eine ausweglose Lage. So gibt in einer aktuellen HDE-Umfrage mehr als die Hälfte der vom Lockdown betroffenen Einzelhändler an, ohne weitere staatliche Unterstützung das laufende Jahr nicht überstehen zu können. Deshalb fordert der HDE Anpassungen bei den Überbrückungshilfen.

Corona-Gipfel: Politik berücksichtigt nicht den Bedarf rund 200.000 vom Lockdown betroffenen Handelsunternehmen

„Die Corona-Beschlüsse werden der Realität im Einzelhandel nicht gerecht. Die Politik hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Sie bleibt in dieser für uns alle dramatischen Situation den vor Wochen versprochenen Plan zum Ausstieg aus dem Lockdown schuldig“, betont dazu HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Dieser Umgang mit den rund 200.000 vom Lockdown betroffenen Handelsunternehmen sei somit unangemessen und unverständlich. Die Branche habe mit ihren funktionierenden Hygienekonzepten nachweislich dafür gesorgt, dass der Einkauf auch in Pandemiezeiten sicher ist (mehr unter https://bit.ly/3q3lo8n).

Corona-Gipfel: HDE fordert abgestufte Verfahren für Ladenöffnungen

Zudem sieht der HDE mit der neuen Festlegung der Inzidenzzahl von 35 für eine Wiedereröffnung der Geschäfte keine nachvollziehbare Basis. Der Handel fordert deshalb auch bereits bei höheren Zahlen abgestufte Verfahren für Ladenöffnungen. Diese sollten beispielsweise Öffnungen mit strengeren Hygienevorgaben oder auch der Einkauf mit vorheriger Terminvereinbarung möglich machen. „Viele Händler wissen nicht mehr, wie es weitergehen soll. Die Situation ist oft aussichtslos: Keinerlei Planungssicherheit, kein Licht am Ende des Tunnels und nach wie vor unzureichende staatliche Unterstützung. Die Händler sind im Lockdown gefangen und die Politik nimmt dies in Kauf“, so Genth weiter.

Corona-Gipfel: Jeder zweite vom Lockdown betroffene Händler ohne weitere staatliche Hilfen in Existenzgefahr

Pro geschlossenem Verkaufstag verlieren die Einzelhändler Umsätze in Höhe von rund 700 Millionen Euro. Nach einer aktuellen HDE-Umfrage unter 1000 Unternehmen sieht sich dementsprechend mehr als jeder zweite vom Lockdown betroffene Händler ohne weitere staatliche Hilfen in Existenzgefahr. Der HDE fordert deshalb weiter die konsequente Anpassung der Überbrückungshilfen.

Corona-Gipfel: Kleinere Händler benötigen die Auszahlung eines Unternehmerlohns

„Für kleinere Händler muss die Möglichkeit zur Auszahlung eines Unternehmerlohns geschaffen werden, und auch größere Handelsunternehmen mit einem Jahresumsatz von über 750 Millionen Euro müssen die Unterstützung bekommen“, so Genth. Zudem müssten die Abschreibungsmöglichkeiten für die unverkäufliche Ware vereinfacht und auf die komplette Saisonware bezogen werden. Mehr Informationen unter: https://einzelhandel.de/hdepk

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