Analytica 2018: Wie natürlich ist Naturkosmetik? – Im Fokus moderner Analysemethodik und -Technik

Euromex

München. Vom 11. bis 13. April öffnet die Analytica 2018 in München ihre Pforten. Grund genug für das Veranstaltungsteam der Messe München auch die heutige Kosmetik in den Blick zu nehmen. Schließlich bieten moderne Analysemethoden und -geräte für Kosmetikprodukte die Voraussetzung, für die Qualitätsüberwachung auf hohem Niveau, die Qualität „Made in Germany“ ausmacht. Die Messe zeigt die leistungsfähige Analytik mit modernsten hochauflösenden Gerätetechnologien und sicheren Nachweisverfahren dafür.

Analytica 2018: Schönheit aus der Natur? Anti-Aging-Produkte mit gesundheitsfördernden Wirkungen?

Wer benutzt sie nicht täglich? Dusch- und Pflegeprodukte, Cremes und Lotionen, Düfte und Make-up. Die kosmetische Produktpalette verspricht mit ihren Werbeaussagen wahre Wunder und bedient damit den Wunsch ewiger Jugend und Schönheit. Naturkosmetik für natürliche Schönheit liegt dabei im Trend. Aber wie authentisch, wie verträglich und wie schadstoffarm sind die Produkte wirklich? Kommt die Schönheit wirklich aus der Natur – so wie es die Verbraucher erwarten?

Noch nie war eine gepflegte Erscheinung so wichtig wie heute. Verlockende Werbeaussagen motivieren kaufkräftige Kunden jeder Altersgruppe dazu, sehr viel in Kosmetik und Wellness zu investieren. Nur das Beste scheint gut genug. Für jede Anwendung gibt es spezifische Produkte. Von herkömmlichen Pflegemitteln bis zu exklusiven Anti-Aging-Produkten mit gesundheitsfördernden Wirkungen blüht das Geschäft mit der Schönheit.

Analytica 2018: Inhaltsstoffe aus ökologischen Anbau ohne Pestizide als Voraussetzung

Das Bedürfnis der Verbraucher, hochwertige Pflegeprodukte anzuwenden, die mit natürlichen Essenzen und Ölen pflanzlichen Ursprungs, wertvollen Balsamen oder Heilpflanzenauszügen hergestellt wurden, steigert die Nachfrage nach entsprechenden Inhaltsstoffen aus ökologischen Anbau ohne Pestizide. Mit der lukrativen Vermarktung solcher Produkte und einem zunehmendem Marktvolumen steigt gleichzeitig auch das Risiko von Kosmetikbetrug.

Kostengünstigere Rohstoffe aus konventionellem Anbau bei Biokosmetika, Verfälschungen und Täuschungen durch billige Inhalts- und minderwertige Ersatzstoffe, unerlaubte Additiven oder gar verbotene Farbstoffe haben schon zu manchem Skandal geführt.

Analytica 2018: Verbraucherschutz erwartet sichere kosmetische Mittel

Im Sinne des Verbrauchers müssen die auf den Verpackungen deklarierten Angaben eindeutig nachprüfbar sein. Die Gesetzgebung schreibt vor, dass kosmetische Mittel bei bestimmungsgemäßem Gebrauch für den Verbraucher sicher sein müssen. Kosmetika dürfen damit keine Stoffe enthalten, die allergenes Potential haben, zu Hautreizungen oder anderen gesundheitlichen Schäden führen können.

Verträglichkeit und gesundheitliche Unbedenklichkeit eines jeden kosmetischen Produkts werden deshalb im Rahmen toxikologischer Sicherheitsbewertungen und Prüfungen nach der Kosmetikverordnung der EU definiert und bestätigt. Gesetzeskonforme Qualitätssicherungssysteme gewährleisten zudem hohe Standards. Irreführende Angaben auf Verpackungen von Kosmetika und unzutreffende Hinweise auf bestimmte Wirkungen sind außerdem verboten.

Analytica 2018: Modernste hochauflösende Gerätetechnologien sicheren Qualität

Voraussetzung für die Qualitätsüberwachung auf hohem Niveau ist damit eine leistungsfähige Analytik mit modernsten hochauflösenden Gerätetechnologien und sicheren Nachweisverfahren. Diese präsentiert deshalb die 50. analytica in München.

Namhafte Analytiker und Kenner der Branche präsentieren außerdem die neuesten Methoden zur Differenzierung von gesättigten und aromatischen Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOSH und MOAH). Das ist insbesondere für fett- und ölhaltige Cremes und Lotionen von Bedeutung.

Für Haarpflege- und Anti-Falten-Produkte ist darüber hinaus die Analytik der wachsartigen und wasserabweisenden Paraffine ebenso wichtig wie die Untersuchung von Silikonersatzstoffen mit filmbildenden und antistatischen Wirkungen. Bestimmte Kohlenwasserstoffgemische und Vaselinen behindern zudem die natürliche Transpiration. Sie entziehen der Haut köpereigene Öle, was zum Austrocknen der Haut und damit zu vorzeitiger Alterung oder anderen Hautirritationen führen kann. Auch Konservierungsstoffe, die nicht selten Formaldehyd abspalten,

Alkohole, Duftstoffe, Füll- und Zusatzstoffe in den unterschiedlichsten Kosmetikprodukten können zudem die Haut sensibilisieren. Sie rufen dadurch Augen- und Hautreizungen hervor. Sie können sogar dauerhafte allergische oder toxische Reaktionen auslösen. Deswegen sind nachweisstarke Analysenmethoden unverzichtbar, die eine hochselektive Identifizierung solcher Substanzen bis in den Spurenbereich hinein erlauben.

Auch die Analytik von Fungizid- und Pestizidrückständen oder von Verpackungsmaterialien und Weichmachern trägt maßgeblich zum Schutz des Verbrauchers bei. Darin ist auch der Erfolg naturkosmetischer Produkte begründet, die nicht nur bei der Babypflege und der Pflege sensibler Haut Verwendung finden. Auch verantwortungsbewusste Konsumenten greifen bei der Alltagspflege zunehmend darauf zurück.

Analytica 2018: Porentief rein durch Mikroplastik ?

Strahlendes Weiß der Zähne und eine porentiefe Reinigung der Haut oder eine Tiefenwirkung suggerieren optimale Anwendung und Wirksamkeit von Zahncremes, Syndets und Tinkturen. Durch gezielte Synthesen waschaktiver Substanzen oder spezieller Wirkstoffe lassen sich desshalb bestimmte Anforderungsprofile ableiten, die die individuellen Bedürfnisse der Verbraucher berücksichtigen.

Lange Zeit setzte man dabei auf Nanopartikel auf Kunststoffbasis, die aufgrund der vergrößerten Oberfläche die Reinigungskraft stärken und Wirkspezifität erhöhen können. Mikroskopisch kleine Kunststoffpartikel in Peelings und Zahncremes stellen aber eine massive Belastung für das Abwasser und die Wasseraufbereitung dar. Die Problematik „Mikroplastik“ mit ihren negativen Auswirkungen auf die aquatischen Systeme mit ihren Tierwelten ist inzwischen überall präsent. Die dramatischen Folgen sind noch nicht abzusehen.

Analytica 2018: Grenzbereich Schutzbarriere der Haut

In Shampoos wie auch in weiteren Körperpflegemitteln und Cremes werden oftmals Alkanole wie Propylenglykol als Träger für Duftstoffe und Feuchtemittel zur Bindung von Flüssigkeit eingesetzt. Beide haben hierbei das Ziel, die Produkt- und Hautfeuchtigkeit zu erhalten sowie die Permeation von Wirkstoffen zu erleichtern. Problematisch wird es, wenn diese Stoffe die empfindliche Haut reizen und die Schutzbarriere der Haut für schädliche Inhaltsstoffe reduzieren.

Schaumbildner wie Laurylsulfate können mit ihrer entfettenden Wirkung außerdem zur Austrocknung der Haut beitragen, Augen und Schleimhäute reizen. Tenside wie Polyethylenglykol finden außerdem aufgrund ihrer Eigenschaft als Wirkstoffcarrier und ihrer guten Wasserlöslichkeit in vielen konventionellen Pflegeprodukten Einsatz.

Analytica 2018: Kanzerogene (Farb-)Stoffe gefährden die Gesundheit

Einzelne Stoffgruppen dürfen zudem in kosmetischen Mitteln nur verwendet werden, wenn sie ausdrücklich zugelassen sind. Das betrifft beispielsweise Farbstoffe und Konservierungsstoffe. Verbotene Konservierungsmittel und Farbstoffe, Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Chrom und Nickel finden sich trotzdem immer wieder in dekorativer Kosmetik.

Vor allem Schminkprodukte inklusive Kinderschminke können stark mit gefährlichen Substanzen belastet sein. Etwa mit verbotenen krebserregenden und erbgutverändernden Konservierungsmitteln, Farbstoffen und den kanzerogenen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK).

In Haarfärbeprodukten sind gar kanzerogene und toxische Anilin- und Anilidverbindungen, Amine und Diamine enthalten. Auch in Lippenstiften und Lidschatten werden kanzerogene Farbstoffe und Nitrosamine gefunden, grüntonige Produkte sind dabei manchmal mit dem erbgutschädigenden ChromVI belastet.

Analytica 2018: Nanomaterialien in Kosmetika

Heute finden sich Nanomaterialien in vielen Alltagsprodukten wie Kosmetika wieder. In Sonnencremes fungieren Pigmente in Nanogröße als UV-Filter. Aber gerade durch Sonneneinstrahlung können manche Substanzen in toxische und kanzerogene Abbauprodukte zerfallen, die die Haut erst recht schädigen können. Mineralische Filter scheinen stabiler. Titandioxid und Zinkoxid reflektieren und absorbieren auch die unsichtbare UV-Strahlung des Sonnenlichts. Titandioxid ist bereits seit 2002 EU-weit als UV-Filter-Pigment auch in nanoskaliger Form zugelassen. In den letzten Jahren wurde das EU-Kosmetikrecht intensiv überarbeitet. Dabei wurde erstmals der Begriff „Nanomaterial“ im Kosmetikrecht verwendet.

Ausblick

Naturkosmetik, natürliche Regenerationspflege und natürliche Wirkstoffe sind weiterhin im Trend und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Nachweisstarke Analysenmethoden und zukunftsweisende Technologien leisten dabei einen entscheidenden Beitrag bei der Charakterisierung von Naturstoffen und pflanzlicher Sekundärinhaltsstoffe. Die Standards und das hohe Qualitätsniveau werden dabei durch eine effiziente Analytik gesichert. Gleichzeitig beugt eine leistungsfähige Analytik Kosmetikskandalen vor.

Analytica 2018: Trendplattform analytica

Von der Laborausstattung über hochspezifische analytische und bioanalytische Methoden, bis hin zu Automatisierungs- und Auswerteverfahren werden in München die neuesten Entwicklungen für die Kosmetikbranche von Experten vorgestellt.

Informieren Sie sich auf der analytica 2018 über die neuesten Trends der Branche und machen Sie sich vor Ort ein Bild vom Kosmetiklabor der Zukunft.

Öffnungszeiten Messe

Dienstag 10.04.2018 09:00 – 18:00 Uhr
Mittwoch 11.04.2018 09:00 – 18:00 Uhr
Donnerstag 12.04.2018 09:00 – 18:00 Uhr
Freitag 13.04.2018 09:00 – 16:00 Uhr

[Text/Bild: analytica; Messe München]