NATRUE: Nutzer von Natur- und Biokosmetikprodukten wollen keine gentechnisch veränderte und künstliche Inhaltsstoffe

NATRUE, internationaler Verband für Natur- und Biokosmetik, hat kürzlich im Europäischen Parlament die Ergebnisse der internationalen Studie Exploring the territory of natural and organic cosmetics vorgestellt. Das renommierte Marktforschungsinstitut Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) untersuchte dazu – im Auftrag von NATRUE – in sechs europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Schweden), was Verbraucherinnen über Natur- und Biokosmetik wissen und was sie von ihr erwarten. Qualitative sowie quantitative Methoden kamen dabei zum Zug.

NATRUE: Umfrage dient der Erforschung der Verbraucherposition zur Naturkosmetik

„Wir von NATRUE haben uns entschieden, eine umfangreiche und unabhängige Konsumentenbefragung durchführen zu lassen, um mehr über die Erwartungen der Verbraucher an natürliche und biologische Kosmetikprodukte zu erfahren“, erläutert Direktorin Julie Tyrrell. „Nach wie vor sind die Begriffe ‚natürlich’ und ‚biologisch’ für Kosmetik gesetzlich nicht klar definiert. Darauf ist auch die Entstehung verschiedener Zertifizierungsstandards zurückzuführen. Inzwischen hat auch die konventionelle Kosmetikindustrie gemeinsam mit der Internationalen Organisation für Normung (ISO) einen Standardentwurf aufgesetzt, von dem allerdings erwartet wird, dass er schwächer als das NATRUE-Label sein wird. Umso wichtiger ist es für uns, die Erwartungen der Verbraucher bestmöglich zu kennen“, fährt sie fort.

NATRUE: Ergebnisse zur Verbrauchermeinung

Die Befragungen zeigen:

– Neun von zehn befragten Frauen sagen, dass weder gentechnisch veränderte noch künstliche Inhaltsstoffe in Natur- und Biokosmetikprodukten enthalten sein sollten.

– Über die Hälfte (59 Prozent) der befragten deutschen Frauen legt beim Kauf von Kosmetik Wert auf natürliche und biologische Inhaltsstoffe. Davon achten 33 Prozent auf die Marke („bekannte Marke”), für 23 Prozent spielt der Preis eine Rolle („nicht zu teuer”). Verpackung und Werbung werden als deutlich weniger wichtig bewertet (13 beziehungsweise 6 Prozent).

– Die Mehrheit der befragten europäischen Frauen weiß, dass es einen Unterschied zwischen „natürlich” und „biologisch” gibt. Jedoch kann nur rund ein Drittel (34 Prozent) diesen Unterschied genau erklären. Unter den befragten deutschen Frauen zeigt sich, dass knapp ein Drittel (30 Prozent) den genauen Unterschied kennt, über die Hälfte (56 Prozent) weiß, dass es einen solchen gibt. Nur 14 Prozent sieht keinen Unterschied zwischen „natürlich“ und „biologisch“. Bei den Schwedinnen kennen dagegen 51 Prozent den exakten Unterschied.

– Natürliche und organische Inhaltsstoffe sind besonders wichtig bei der Gesichts- und Körperpflege. 64 Prozent der europaweit Befragten legen bei der Gesichtspflege Wert auf natürliche Inhaltsstoffe, 56 Prozent bei Körpercreme, -öl, oder Bodylotion. 49 beziehungsweise 44 Prozent achten auf ausschließlich biologische Inhaltsstoffe bei Produkten für Gesichts- beziehungsweise Körperpflege. Auch bei Babypflegeprodukten stehen diese hoch im Kurs.

NATRUE: Warum kaufen Verbraucherinnen Naturkosmetik

Verbraucherinnen in Europa kaufen aus drei unterschiedlichen Motivationen heraus natürliche und biologische Kosmetik:

– Knapp die Hälfte aller befragten Frauen (45 Prozent) will mit ihrem Verbraucherverhalten auf Natur und Umwelt Rücksicht nehmen. Ihnen ist wichtig, in Einklang mit der Natur zu leben. Sie achten auf das Wohl von Tieren sowie auf den Herstellungsprozess und die Recyclingmöglichkeiten. Besonders stark vertreten ist diese Haltung in den Altersgruppen 45 bis 54 und 55 bis 64 (51 beziehungsweise 49 Prozent). Für über die Hälfte der befragten deutschen Frauen (51 Prozent) ist die Rücksichtnahme auf Natur und Umwelt ausschlaggebend.

– Knapp ein Drittel (29 Prozent) der europäischen Frauen wollen Risiken für die eigene Gesundheit vermeiden und achten daher sehr genau auf die angegebenen Inhaltsstoffe. Zu dieser Gruppe gehören vor allem Frauen, die eine empfindliche Haut oder Hauptprobleme haben und sich darüber Gedanken machen, welche Auswirkungen chemische Inhaltsstoffe auf ihre Haut haben können.

– Etwa jede Fünfte (21 Prozent) der befragten Frauen sieht natürliche und biologische Kosmetik als Bestandteil eines gesunden und natürlichen Lebensstils („Ich esse gesund und bewusst, warum sollte ich daher nicht natürliche Hautpflege verwenden?”). Natürliche und biologische Kosmetik zu verwenden, heißt, auf sich selbst zu achten und sich etwas Gutes zu tun. Hier sind die jüngeren Frauen zwischen 25 und 34 Jahren mit 30 Prozent überrepräsentiert.

Über die Studie

Die Studie Exploring the territory of natural and organic cosmetics wurde von NATRUE beim Meinungsforschungsinstitut GfK in Auftrag gegeben, die mit einer Kombination aus qualitativen und quantitativen Methoden Fragen zu den Verbraucherwartungen nachging. In der ersten Phase der Untersuchung wurden zwei Fokusgruppen mit je acht weiblichen Teilnehmerinnen befragt. Im Anschluss erfolgte eine Validierung der Ergebnisse im Rahmen einer Online-Umfrage unter 918 Frauen in sechs europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Schweden), die an Natur- und Biokosmetik interessiert sind. Das Alter der Studienteilnehmerinnen lag zwischen 25 und 65 Jahren.

Über NATRUE

NATRUE ist der internationale Verband für Natur- und Biokosmetik mit Sitz in Brüssel und fördert diese seit Oktober 2007. Das NATRUE-Label setzt hohe Qualitäts- und Leistungsstandards, um Menschen weltweit die Möglichkeit zu geben natürliche Kosmetik zu genießen, die ihren Namen wirklich verdient. Seit 2009 wurden mehr als 4.000 Produkte NATRUE-zertifiziert. www.natrue.org

NATRUE unternimmt weitere Lobbyarbeit in Brüssel

Neben der Möglichkeit, die Ergebnisse der Untersuchung im Europäischen Parlament zu präsentieren, durfte der Verband zusätzlich eine zweitägige Ausstellung über die Vision, Mission und Werte von NATRUE im Europäischen Parlament abhalten. Eine wichtige Unterstützerin war dabei die britische Politikerin und Abgeordnete im Europäischen Parlament Julie Girling.

„Wir freuen uns über den Support von Julie Girling und sind ihr sehr dankbar. Direkt im Europäischen Parlament erhielten wir die Möglichkeit, vor Entscheidungsträgern des Europäischen Parlaments und der Europäischen Institutionen zu diskutieren, auf der NATRUE Ausstellungsfläche und in unserem zweieinhalbstündigen Meeting mit rund 30 Multiplikatoren aus Politik, Verbänden und Medienvertretern“, freut sich NATRUE-Präsidentin Klara Ahlers über den Erfolg in Brüssel. „Für unsere internationale und politische Verbandsarbeit waren die zwei Tage in Brüssel ein wichtiger Schritt, den europäischen Meinungsbildungsprozess zum Thema Naturkosmetikregelung im Sinne von NATRUE aktiv zu unterstützen“, führt sie weiter aus.

„Ich habe mich sehr gefreut, gemeinsam mit NATRUE die Ausstellung ‚Experience True Natural and Organic Cosmetics’ veranstalten zu dürfen. Im Europäischen Parlament setzen wir uns mit verschiedenen Themen und Problemen auf einem sehr abstrakten Level auseinander. Die Ausstellung war eine hervorragende Möglichkeit, die Abgeordneten und ihre Mitarbeiter zu informieren und sie gleichzeitig die Kosmetik ausprobieren zu lassen“, ergänzt Julie Girling.

[Text/Logo: NATRUE]