IKW-Quartalsbericht 1-2025: Deutscher Markt bleibt robust – Umsatzrückgang beim Export geht weiter

Frankfurt am Main. Der IKW-Quartalsbericht 1-2025 des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW) gibt einen ersten Marktüberblick auf das Jahr 2025. Demnach erzielten die deutschen Hersteller von Kosmetika und Haushaltspflegeprodukten für das erste Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Umsatzanstieg um 1,7 Prozent. Da heißt in Zahlen ein Plus von 7,5 Milliarden Euro. Basis der Auswertung sind dabei die Verkaufspreise im deutschen und internationalen Einzelhandel. Wie der weiter der IKW weiterhin berichtet, behauptete sich dabei das Inlandsgeschäft mit 4,5 Milliarden Euro oder einem plus 6,2 Prozent erneut in einem allgemein trüben Konsumklima.

Anders sieht inzwischen das Bild beim Export aus. Der erhobene Umsatz von 3,0 Milliarden Euro bedeutet dort einen Rückgang um 5,1 Prozent. Nach Jahren starken Wachstums wies die Statistik bereits für das Jahr 2024 mit minus 3,3 Prozent eine Trendumkehr im Außenhandel aus.

IKW-Quartalsbericht 1-2025: Geopolitik belastet Auslandsgeschäft

„Unsere stark an ausländischen Märkten engagierten Unternehmen spüren inzwischen die Auswirkungen gestörter internationaler Handelsbeziehungen deutlich an ihrer Geschäftsentwicklung“, sagt IKW-Geschäftsführer Thomas Keiser. Militärische Auseinandersetzungen wie in der Ukraine oder im Nahen Osten und die Sorge vor der Eskalation von Konflikten an vielen Krisenherden sorgten dort für Verunsicherung. Und das sowohl bei den Geschäftspartnern wie auch den Verbrauchern. In dieser Lage sei die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Industrie damit besonders gefordert. Allerdings benachteiligten dafür im weltweiten Wettbewerb hohe Kosten für Energie, Rohstoffe und Löhnen sowie ein enormer bürokratischer Aufwand die Hersteller hierzulande.  Letzteres geschehe insbesondere durch regulatorische Vorgaben. Keiser dazu: „Einige Firmen reagierten bereits und konzentrierten ihre Aktivitäten stärker auf den Absatz der Produkte im Inland.“

IKW-Quartalsbericht 1-2025: Wichtiger US-Markt lebt vom guten Miteinander

Mit Sorge blicken die Unternehmen zudem derzeit auf die Verhandlungen der EU mit der US-Regierung um die künftige Gestaltung der Handelsbeziehungen. Wie das Beispiel des Schönheitspflege-Sektors deutlich macht, ist das US-Geschäft von herausragender Bedeutung für Deutschland und die EU. Seifen und Kosmetika gehören dort zu den bedeutendsten deutschen Verbrauchsgütern, die in die USA exportiert werden. In Zahlen: Heimische Hersteller verkauften im Jahr 2024 Kosmetik-Produkte im Wert von 286 Millionen Euro an amerikanische Kunden. Umgekehrt lieferten US-Unternehmen zudem Waren im Wert von 206 Millionen Euro nach Deutschland. Im Außenhandel der europäischen Kosmetikindustrie stehen dabei Abnehmer in den Vereinigten Staaten an erster Stelle. Ihr Anteil am Exportumsatz beträgt 15 Prozent.

IKW-Quartalsbericht 1-2025: IKW und die Kosmetikhersteller fordern „Faire Regeln“

Die im Raum stehenden Zölle auf Ausfuhren in die USA und mögliche Gegenmaßnahmen der EU verursachen beiderseits enorme Kosten und stören die Handelsbeziehungen massiv. Thomas Keiser: „Im Alltag der Menschen dies- und jenseits des Atlantiks sind kosmetische Produkte wie Shampoos, Zahnpasta oder Make-Up unverzichtbar. Sie dienen dabei nicht nur für Hygiene und Gesundheit, sondern sorgen auch für Wohlbefinden und ein starkes Selbstwertgefühl.“

Als Konsequenz aus Zöllen und den damit verbundenen Kosten steigen aber die Abgabepreise in den Läden. Leidtragende sind somit die Verbraucherinnen und Verbraucher. Die für die Industrie typische Innovationskraft wird zudem geschwächt. Das bedroht damit wiederum Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Der IKW und die Kosmetikhersteller appellieren deshalb an die Verhandlungspartner, bei den aktuellen Handelsgesprächen Umsicht walten zu lassen. Thomas Keiser: „Unser Geschäft mit US-Partnern ist von Kooperation und Fairness geprägt. Es trägt außerdem zum Wohlstand in beiden Märkten bei. Auf dieser Basis wünschen wir uns die Weiterentwicklung der Beziehungen.“

IKW-Quartalsbericht 1-2025: Quellen

  • Inlandsumsatz: YouGov Consumer Panel (Jan. – März 2025) und eigene Erhebungen
  • Exportumsatz: Statistisches Bundesamt (Jan. – März 2025)
  • Außenhandel Deutschland – USA: Eurostat (Jan. – Dez. 2024)

[Text/Grafik: IKW]