Umsatzwachstum im Einzelhandel 2025: HDE prognostiziert zwei Prozent

Berlin. Den Umsatzwachstum im Einzelhandel 2025 thematisiert der Handelsverband Deutschland (HDE). Nach einem schwierigem Jahr 2024 geht der HDE davon aus, dass der Einzelhandel seine Umsätze auch in diesem Jahr wohl nur geringfügig erhöhen kann. Er geht deshalb im Vergleich zum Vorjahr von einem nominalen Umsatzplus von zwei Prozent aus. Real bedeutet das voraussichtlich ein Plus von 0,5 Prozent für die Branche. Als Hauptgrund dafür sieht der Handelsverband eine große Verunsicherung bei den Verbrauchern. Zudem gebe es eine konjunkturelle Flaute. Hinzu kommen viele Unwägbarkeiten auf der politischen Ebene. Der HDE fordert deshalb in einem für viele Handelsunternehmen schwierigen Umfeld in einem Zehn-Punkte-Plan von der künftigen Bundesregierung bessere Rahmenbedingungen.

Umsatzwachstum im Einzelhandel 2025: Jahresprognose geht von Umsätzen der Branche in Höhe von nominal 677 Milliarden Euro aus

„Der Konsum und der Einzelhandel in Deutschland kommen auch im Jahr 2025 nicht richtig in Schwung. Nach einem für viele Handelsunternehmen schwierigen letzten Jahr werden die Herausforderungen für die Branche damit immer größer“, betont HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der HDE geht in seiner Jahresprognose für 2025 von Umsätzen der Branche in Höhe von nominal 677 Milliarden Euro aus. Das entspricht im Vorjahresvergleich einem nominalen Plus von zwei Prozent. Real bleibt damit ein Plus von 0,5 Prozent.

Umsatzwachstum im Einzelhandel 2025: Onlinehandel legt stärker zu – Stationärer Handel rechnet mit Einbußen

Der Onlinehandel kann dabei deutlicher zulegen: Hier prognostiziert der Verband ein Umsatzplus von nominal drei Prozent. Das entspricht somit real einem Plus von zwei Prozent. Die aktuelle HDE-Unternehmensumfrage unter knapp 700 Händlerinnen und Händlern aus ganz Deutschland zeigt deshalb auch, dass nur 22 Prozent der Befragten mit einem Umsatzplus in diesem Jahr rechnen. Knapp die Hälfte dagegen erwartet Ergebnisse unterhalb des Vorjahresniveaus. „Es ist schlicht zu viel Unsicherheit im System. Unkalkulierbare Kriege und Konflikte, hohe Energiekosten und eine gesamtwirtschaftliche Stagnation sind dort ein toxischer Cocktail für den Konsum“, so Genth weiter. Deshalb müsse es jetzt für die kommende Bundesregierung darum gehen, bessere Rahmenbedingungen für die Handelsunternehmen zu schaffen.

Umsatzwachstum im Einzelhandel 2025: Bürokratie und fehlende Tarifautonomie als Probleme

In einem Zehn-Punkte-Plan zur Bundestagswahl macht der HDE deshalb die drängendsten Forderungen der Branche deutlich. Gentherklärt dazu: „Es braucht endlich mehr unternehmerische Freiheit und weniger Bürokratie. Die Politik braucht zudem wieder mehr Zutrauen in die positiven Effekte der Marktwirtschaft. Ein innovationsfreundlicher Rechtsrahmen ist Pflicht, damit die Wirtschaft wieder auf die Beine kommt.“ Zudem stünden für die Branche eine Stärkung des Arbeitsmarkts, die Sicherung von Fachkräften und der Erhalt der Tarifautonomie im Fokus. Dabei betont der HDE, dass die Festlegung des Mindestlohnes Sache der entsprechenden Kommission unter Beteiligung der Tarifpartner ist. Politische Einmischungen sieht der Verband dort als gefährlichen Irrweg.

Umsatzwachstum im Einzelhandel 2025: Hohe Energiekosten und online-Plattformen aus Fernost als weitere Sorgenkinder

Zudem machen dem Einzelhandel die nach wie vor hohen Energiekosten zu schaffen. Der HDE setzt sich deshalb für eine Absenkung der Stromsteuer für alle ein. Genth: „Ein besonderer Fokus muss auf dem Erhalt des fairen Wettbewerbs liegen. Aktuell halten sich Plattformen aus Fernost wie Temu nicht an die hier gültigen Regelungen und Gesetze. Das darf nicht länger geduldet werden, hier ist entschlossenes Handeln gefragt.“

Außerdem fordert der HDE eine strategischere Ausrichtung der Europapolitik der Bundesregierung, einen bedarfsgerechten und nutzerfreundlichen Ausbau der Elektroladeinfrastruktur, die Vitalisierung des Handelsstandortes Innenstadt, eine Reform der Unternehmenssteuer sowie die Harmonisierung und Reduzierung der unzähligen Berichts- und Sorgfaltspflichten auf EU- und Bundesebene.

Mehr Informationen unter https://einzelhandel.de/hdepk

[Text/Grafik: HDE]