Rücknahme der Osterruhe: Handel begrüßt die Maßnahme und fordert rasche Hilfen für den Nicht-Lebensmittelhandel

Berlin. Die Rücknahme der Osterruhe bewertet der Handelsverband Deutschland (HDE) als ein Signal der Vernunft. Aus Sicht des HDE hätte die kurzfristig vorgesehene Schließung des Lebensmittelhandels am Gründonnerstag zu erhöhtem Kundenandrang an den Tagen davor und danach geführt. „In Pandemiezeiten aber geht es darum, die Kundenzahl zu entzerren“, betont dazu der Handelsverband. Für den erneut vom verlängerten Lockdown betroffenen Einzelhandel fordert der HDE zudem weiterhin die schnelle und zielgenaue Aufstockung der Corona-Hilfen. Hinzukommt dabei eine Öffnungsperspektive.

Rücknahme der Osterruhe: Aufhebungsbeschluss sorgt für ein Stück Vernunft in der Corona-Politik

„Es ist die richtige Entscheidung, die Osterruhe zurückzunehmen. Das ermöglicht dem Lebensmittelhandel damit, auch am Gründonnerstag zu öffnen. In Zeiten von Corona muss es darum gehen, den Kundenandrang zu verteilen. Zusätzliche Schließungen sorgen dadurch nur für Schlangen vor den Geschäften“, betont HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Auch für die Lebensmittellogistik drohten mit der kurzfristigen Anordnung der Osterruhe erstzunehmende Probleme. „Mit dem heutigen Beschluss kehrt deshalb ein Stück Vernunft in die Corona-Politik zurück“, so Genth weiter.

Rücknahme der Osterruhe: Studienergebnisse des Robert-Koch-Instituts belegen „Einzelhandel kein Treiber der Pandemie“

Mit Blick auf die vom Lockdown betroffenen Einzelhändler setzt sich der Handelsverband weiterhin für eine schnelle und einfache Lösung zur Aufstockung der Coronahilfen sowie für eine zwingend notwendige Öffnungsperspektive ein. Dabei verweist der HDE erneut auf Studienergebnisse des Robert-Koch-Instituts vom 18. Februar und auf die jüngste Studie der TU Berlin, wonach der Einzelhandel nachweislich kein Treiber der Pandemie ist.

Rücknahme der Osterruhe: Innenstädtischen Handel retten – Corona-Hilfen für betroffene Einzelhändler aufstocken

„Die Ergänzung der Hilfen für den Einzelhandel darf nicht auf die lange Bank geschoben werden. Bundeswirtschafts- und Bundesfinanzminister müssen schnell liefern“, so Genth. Es gehe dabei um die Existenz von bis zu 120.000 Geschäften und das Schicksal vieler Innenstädte. Die bisherige staatliche Unterstützung für die Einzelhändler im Lockdown reiche nicht aus, sei lückenhaft, zu bürokratisch und zu langsam. Nach wie vor fehlt beispielsweise die Möglichkeit zur Auszahlung eines Unternehmerlohns. In der Folge wissen viele Geschäftsinhaber deshalb nicht mehr, wie sie ihre privaten Ausgaben weiter bestreiten sollen. Hier droht deshalb oft der Gang zum Sozialamt. Zudem müssen die monatlichen Höchstbeträge und die EU-Grenzen für größere Handelsunternehmen angehoben werden. Genth: „Nach einem Jahr Pandemie dürfen keine Ausreden mehr gelten. Die Händler brauchen im Lockdown die Hilfe des Staates.“

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