Schönheits- und Haushaltspflege 2020: Gefragte Helfer im Corona-Jahr

Frankfurt. Schönheits- und Haushaltspflege 2020. „In dem von der Corona-Krise und den Infektionsschutzmaßnahmen dazu geprägten Jahr 2020 spielen Produkte der Schönheits- und Haushaltspflege eine wichtige Rolle.“ Das stellt der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) anlässlich der diesjährigen Jahrespressekonferenz fest. Sie unterstützen Verbraucher im Alltag, geben Sicherheit und Stabilität. Stark nachgefragt sind deshalb Handhygieneprodukte sowie Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel. Der Umsatz mit Kosmetik- und Haushaltspflegemitteln im Inland steigt deshalb um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 19,3 Milliarden Euro. Der Außenhandel leidet hingegen. Er meldet deshalb Umsatzeinbußen von minus 15,8 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro.

Schönheits- und Haushaltspflege 2020: Umsatz an Haushaltspflegeprodukte an der Ladenkasse steigt um 9,2 Prozent

Nach Hochrechnungen des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel (IKW) beträgt der Gesamtwert der im Jahr 2020 in Deutschland verkauften Schönheits- und Haushaltspflegeprodukte 19,3 Milliarden Euro. Das sind damit 2,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.[1] Dabei bietet sich in beiden Sparten ein unterschiedliches Bild. Für Schönheitspflegeprodukte gaben Verbraucher 14,0 Milliarden Euro aus. Das entspricht mit einem Minus von 0,1 Prozent nahezu dem Vorjahreswert. Haushaltspflegeprodukte konnten den im Jahr 2019 an deutschen Ladenkassen erzielten Wert von 4,8 Milliarden Euro um 9,2 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro in diesem Jahr steigern.

Schönheits- und Haushaltspflege 2020: Seifen und Syndets werden um 77 Prozent mehr nachgefragt  

Händewaschen als eine der zentralen Hygienemaßnahmen beim Infektionsschutz sorgt für ein Umsatzwachstum von 77 Prozent bei Seifen und Syndets. Etwas stärker nachgefragt als im letzten Jahr sind auch Haarpflege (plus 2,5 Prozent), Mund- und Zahnpflegemittel (plus 2,2 Prozent) sowie Produkte zum Baden und Duschen (plus 1,4 Prozent). Rückläufig ist dagegen die Umsatzentwicklung bei dekorativer Kosmetik (minus 12,7 Prozent) oder Düften (minus 7,3 Prozent). Insgesamt liegt das Geschäft mit Schönheitspflegeprodukten auf Vorjahresniveau.

Schönheits- und Haushaltspflege 2020: Reinigungs- und Geschirrspülmittel als Wachstumstreiber

Demgegenüber verzeichnet die Haushaltspflegesparte ein Umsatzwachstum von 9,2 Prozent. Zu den Wachstumstreibern zählen dabei Reinigungsmittel (plus 18,2 Prozent), Geschirrspülmittel (plus 15,1 Prozent), Raumdüfte (plus 12,9 Prozent) und Waschmittel (plus 4,8 Prozent). Diese Entwicklung spiegelt die veränderte Lebenssituation vieler Menschen in der Corona-Krise wider. Durch Kontaktbeschränkungen spielt sich das Leben stärker zu Hause ab. Entsprechend wird mehr in der eigenen Wohnung gereinigt. Die teilweise Schließung von Kantinen, Mensen und Restaurants führt dazu, dass mehr zu Hause gegessen und daher auch gespült wird.

Schönheits- und Haushaltspflege 2020: Export von Schönheitspflegeprodukten gibt um 20,9 Prozent nach

Der Export von Produkten der IKW-Branchen ging um 15,8 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro zurück.[2] Dabei gab der Wert der exportierten Schönheitspflegeprodukte um 20,9 Prozent nach, während Haushaltspflegeprodukte ein Minus von 1,3 Prozent melden. Die Addition des Inlands- und Exportumsatzes ergibt für das Jahr 2020 einen Wert von 27,8 Milliarden Euro mit einem Minus von 4,1 Prozent.

Schönheits- und Haushaltspflege 2020: Ausgaben für Wasch-, Putz und Reinigungsmittel stiegen auf 98 Euro

Im Durchschnitt geben Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland für Körperpflege, persönliche Hygiene und gutes Aussehen unverändert 169 Euro pro Jahr aus. Um 10 Prozent auf nunmehr 98 Euro gestiegen sind dagegen die Ausgaben für Wasch-, Putz und Reinigungsmittel in diesem Jahr.[3]

 Schönheits- und Haushaltspflege 2020: Große Investitionsbereitschaft in 2021

Die Mitgliedsunternehmen des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel schätzen die aktuelle Marktentwicklung – abhängig von den Marktsegmenten – unterschiedlich ein. Dies ergab eine Mitgliederbefragung zur wirtschaftlichen Lage. Während 38 Prozent der befragten Unternehmen die aktuelle Marktentwicklung dabei mit gut oder sehr gut beurteilen, hält knapp die Hälfte (47 Prozent) diese für durchschnittlich. 16 Prozent beurteilen sie als schlecht oder sehr schlecht. Die Investitionsbereitschaft für das kommende Jahr ist zudem mit 47 Prozent ermutigend.

Schönheits- und Haushaltspflege 2020: IKW sieht solide Umsatzentwicklung für 2020 und 2021

IKW-Geschäftsführer Thomas Keiser: „Die Schönheits- und Haushaltspflege-Industrie stellt in der Krise wertvolle Alltagshelfer her und stützt die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Das Bedürfnis nach ‚Sicherheit und Wohlfühlen zu Hause‘ zeigt sich deshalb in einer insgesamt soliden Umsatzentwicklung. Auch für 2021 erwarten wir ein moderates Wachstum von ca. 1,5 Prozent.“

[Text/Grafik: IKW]

1 IKW-Hochrechnung Gesamtmarkt auf Basis von GfK, IRI (jeweils Jan.-Sept. 2020) und eigenen Erhebungen

2 IKW-Hochrechnung auf Basis von Statistisches Bundesamt Jan-Sept. 2020

3 IKW-Hochrechnung Pro-Kopf-Ausgaben Gesamtjahr auf Basis von GfK Jan.-Sept. 2020