Corona-Kosmetik-Strategien in Zeiten der Krise

Die Shiseido Foundation Bar im Flagship-Store in Ginza, Tokio.

London. Corona-Kosmetik-Strategien für die aktuelle Pandemie stellt MINTEL-Mitarbeiterin Margaux Caron vor. Ihr Fazit dazu, stellvertretend für das internationale Marktforschungsunternehmen: „Im weiteren Verlauf muss jeder einzelne Sektor diese beispiellose Zeit durch genaue Beobachtung des sich ständig ändernden Verbraucherverhaltens bewältigen. Durch die Entwicklung neuer Nachhaltigkeits- und Hygienekonzepte sowie innovativer Formate, die auf den „neuen Corona-bedingten Lifestyle“ zu Hause abgestimmt sind, können sie sich dadurch für die nahe und ferne Zukunft rüsten.“

Corona-Kosmetik-Strategien: Das dynamisch veränderte Verbraucherverhalten im Blickpunkt

Europa bereitet sich auf die kältere Jahreszeit und damit auch auf eine zweite Infektionswelle des Corona-Virus vor. In diesem Kontext ist es deshalb unerlässlich, das sich dynamisch ändernde Verbraucherverhalten näher zu betrachten und zu untersuchen. Das zeigt dadurch, welche Chancen sich Kosmetikunternehmen in Zeiten der Corona-Krise und den – zumindest temporär beschlossenen Winter-Lockdowns – eröffnen.

Corona-Kosmetik-Strategien: Clean Beauty – aus dem Labor

Die sichtbaren Effekte des Lockdowns auf Stadt und Land hat das Umweltbewusstsein der Verbraucher geschärft. In Frankreich gibt deshalb ein Drittel der Verbraucher an, seit dem Ausbruch der Pandemie stärker auf die Umwelt zu achten. In Deutschland zeigt sich zudem über ein Viertel an Kosmetikprodukten aus nachhaltiger und fairer Herstellung interessiert. Einer MINTEL-Studie zufolge sind Konsumenten sind dazu gewillt, zwecks Nachhaltigkeit und Qualitätskontrolle auf natürliche Inhaltsstoffe aus dem Labor umzusteigen. Kosmetikunternehmen können sich diese Tendenz zu Eigen machen und an natürlichen Inhaltsstoffen mit zusätzlichen funktionellen Vorteilen feilen. Inhaltsstoffe, die man eigentlich aus der Apotheke kennt, wie z.B. Vitamine und Ergänzungsmittel, bieten dabei Potenzial für Produktentwicklungen. Grund: Diese widmen sich ganzheitlich dem ganzen Körper. Das umfasst dabei diverse Aspekte des Wohlbefindens wie etwa die Schlafqualität oder sie zielen dadurch auf Momente der Entspannung ab.

Corona-Kosmetik-Strategien: Das neue Beauty-Shopping

Zweifelsfrei hat der Lockdown vom Einzelhandel weltweit viel abverlangt, zumal viele „nicht-essentielle“ Geschäfte temporär geschlossen bleiben mussten. Einer MINTEL-Studie zufolge versuchen viele französische und europäische Konsumenten deshalb immer noch, das Betreten von Läden und das unnötige Anfassen von Produkten so gut es geht zu vermeiden. Kosmetikmarken, die stark auf Produkttester in Geschäften angewiesen sind, bieten sich deshalb zur Vermarktung neben rein digitalen auch „phygitale“ Tools an. Das heißt deshalb: Geräte mit virtuellen Funktionen wie Smart Mirrors und bewegungsaktivierte Spender. Aufgrund des zweiten Lockdowns geht Mintel davon aus, dass die Kombination aus Live-Streaming und Onlinehandel Beauty-Influencern und Online-Verkaufsplattformen neuen Aufschwung geben wird.

Corona-Kosmetik-Strategien: Beauty-Innovationen für den neuen Lebensstil zu Hause

COVID-19 hat nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die mentale Gesundheit der Verbraucher in Mitleidenschaft gezogen. Während einige mit Kurzarbeit zu kämpfen haben, müssen andere teilweise immer noch zwischen Homeoffice und Hausunterricht jonglieren. Diese Umstände haben das öffentliche Bewusstsein für körperliche und mentale Gesundheit geschärft. Da viele Wellnesseinrichtungen und Salons dieses Jahr temporär ihre Türen schließen mussten bzw. nur mit Einschränkungen geöffnet bleiben konnten, hat der Verbraucherwunsch nach professionellen Anwendungen für das eigene Badezimmer zugenommen. Das bedeutet, dass vor allem die Marken, die entsprechende Angebote für zu Hause entwickeln, sich in dieser schwierigen Periode behaupten werden.

[Text/Foto: MINTEL/Shiseido]