dm drogerie-Markt, Karlsruhe. „Der Streit zwischen Drogerieprimus dm und Bio-Großhändler Alnatura geht in die nächste Runde. Nun stehen sich die Partner vor Gericht gegenüber.“ Das schreibt die Lebensmittelzeitung (LZ) in ihrer Ausgabe vom 11. Dezember.
Neue Eigenmarke „Bio“ von dm drogerie-Markt Auslöser beim Konflikt
Der Konflikt dm und dem Bio-Großhändler sei bereits vor mehr als einem Jahr ausgebrochen, schreibt die Zeitung weiter. Sie erinnert damit daran, dass der Drogeriekonzern seit dem Start der Eigenmarke „Bio“ im April diesen Jahres mehr als 200 Produkte von 600 des Unternehmens auslistete.
Das stieß bei Alnatura auf wenig Gegenliebe, da es bis dato den größten Teil seiner Umsätze mit dm erzielte. Infolgedessen suchte es neue Vertriebspartner. Das gelang enorm schnell. LZ: „In einem rasanten Tempo haben es die Birkenbacher geschafft, mit der Edeka und Coop Kiel sowie im Ausland mit Rewe und M-Preis neue Kooperationen zu knüpfen. Zudem schalten immer mehr Migros-Märkte in der Schweiz Alnatura-Aritikel auf.“
dm drogerie-Markt streitet mit Alnatura um Mitsprache beim Vertrieb
Die Auseinandersetzung geht nun vor dem Landgericht Darmstadt weiter. LZ: „In der kommenden Woche sei ein Gerichtstermin vor der Kammer für Handelssachen anberaumt worden, bestätigt die Behörde auf LZ-Anfrage.“
Kernthema ist dabei die Frage, so die LZ, wie umfangreich das Mitspracherecht von dm beim Produktvertrieb des Bio-Großhändlers ist? LZ: „Dabei geht es um eine unterschiedliche Interpretation einer früheren Vertragsklausel, falls Alnatura weitere Handelspartner beliefert.“ Die Zeitung verweist dazu auf Spekulationen um den Anspruch von dm-Gründer Götz Werner auf die Marke seines Schwagers Götz Rehn. Dieser leite sich von der fast 30-jährige Kooperation zwischen den beiden Unternehmen ab, die das Bio-Label erst groß gemacht habe.
Erich Harsch, Vorsitzender der dm-Geschäftsführung, nahm zudem zum Verfahren in der LZ Stellung. „Es bestehen unterschiedliche Auffassungen über die Grundlagen der Zusammenarbeit zwischen Alnatura und dm, die zu unserem Bedauern auf juristischer Ebene geklärt werden müssen“, erklärt er.
Neuer Geschäftskurs bei dm drogerie-Markt
Die gerichtliche Auseinandersetzung zeigt auch, dass dm einen neuen Kurs in der Beziehung zu seinen Partnern eingeschlagen hat. Das Ausscheiden von zwei Topmanagern aus der dm-Geschäftsführung – Petra Schäfer (zuständig für Marketing und Einkauf) im März 2015 und von Urich Maith (zuständig für Eigenmarken) zum Ende März 2016 – wird branchenintern im Zusammenhang gesehen.
[Text/Logo: Lebensmittelzeitung; Kosmetiknachrichten/dm]
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