Europäischer Zahlungsraum SEPA: Handel bleibt skeptisch

„Der Einzelhandel in Deutschland ist bislang nicht von den Vorteilen des gemeinsamen europäischen Zahlungsraumes SEPA überzeugt“, erklärt der Handelsverband Deutschland (HDE). Die Unternehmen führten deshalb die erforderlichen Vorbereitungen auch nur zögerlich durch, so der HDE weiter. Er stützt sich dabei auf das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Verbandes.

„Insbesondere der mittelständische Einzelhandel sieht die Umstellung auf SEPA-Überweisungen und -Lastschriften mit großer Skepsis. Für die Unternehmen lässt sich hier oft kein Nutzen erkennen, der den Aufwand für die Umstellung rechtfertigen könnte“, so HDE-Experte Ulrich Binnebößel. Das liege unter anderem daran, dass eine überwiegende Mehrheit des mittelständisch geprägten Einzelhandels national tätig sei und folglich kein besonderes Interesse am grenzüberschreitenden, europäischen Zahlungsverkehr habe.

„Neben der weitverbreiteten Skepsis zeigt sich aber auch an vielen Stellen ein Informationsdefizit. Hier sind die Hausbanken in der Pflicht, den Unternehmen leicht verständliche Handlungsempfehlungen an die Hand zu geben“, so Binnebößel weiter. Die Empfehlungen müssten auf die individuellen Beziehungen zwischen dem jeweiligen Unternehmen und der eigenen Bank zugeschnitten sein.

„Nach heutigem Stand ist zu befürchten, dass eine rechtzeitige Umstellung aller Unternehmen im durch die SEPA-Verordnung eng gesteckten Zeitplan kaum zu schaffen ist“, so Binnebößel. Umso wichtiger sei es, alle Optionen für eine Verlängerung der bestehenden Zahlungssysteme zu nutzen.Für die Lastschrift im Internet soll bereits zum Februar 2014 Schluss sein. Der HDE setzt sich hier für eine verlängerte Übergangsfrist bis Februar 2016 ein. Für das kartenbasierte elektronische Lastschriftverfahren ELV ist eine ähnliche Ausnahmeregelung bereits vorgesehen.

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