Erneuerbare Energien im Einzelhandel: Anhaltende Verzögerungen bei Netzanschlüssen bremsen den Ausbau von Solaranlagen sowie der Ladeinfrastruktur aus

Berlin. Die Nutzung erneuerbarer Energien im Einzelhandel thematisier der Handelsverband Deutschland (HDE). „Mit Blick auf anhaltende Verzögerungen bei der Einrichtung von Netzanschlüssen bekräftigt wir unsere Forderung nach einer schnelleren Bearbeitung von Anfragen durch die Verteilnetzbetreiber“, erklärt er. Die unterschiedlichen Anforderungen der Netzbetreiber stünden dem Ausbau im Einzelhandel zudem im Weg. Das beträfe dabei vor allem erneuerbare Energien auf den Dächern und den Ausbau von Ladeinfrastrukturen auf den Parkflächen.

Erneuerbare Energien im Einzelhandel: Verteilnetzbetreiber verweigern immer häufiger einen Netzanschluss mangels Kapazitäten

„Die Energiewende droht deshalb an Wartezeiten und Verteilnetzen zu scheitern. Händlerinnen und Händler haben große Schwierigkeiten, Solaranlagen und E-Ladepunkte überhaupt an das Netz angeschlossen zu bekommen“, erklärt dazu HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Probleme mit den Netzanschlüssen seien erheblich. Bei der Bearbeitung von Netzanschlussanfragen durch die Verteilnetzbetreiber komme es inzwischen zu massiven Verzögerungen. Bis zu 18 Monate könne es dauern, bis ein Netzanschluss stehe. „Immer häufiger verweigern sich Verteilnetzbetreiber sogar einem Netzanschluss komplett. Sie verweisen dabei auf mangelnde Netzkapazitäten“, so Genth weiter.

Erneuerbare Energien im Einzelhandel: Gesetzgeber verpflichtet aufgrund der Dach- und Parkflächen zum Ausbau von Photovoltaikanlagen und Ladeinfrastruktur

Der Einzelhandel werde vom Gesetzgeber aufgrund seiner Dach- und Parkflächen zum Ausbau von Photovoltaikanlagen und Ladeinfrastruktur verpflichtet. Das scheitere allerdings wegen der Verzögerungen bei den Verteilnetzbetreibern an einer rechtzeitigen Umsetzung. „Das kann nicht im Sinne der Energiewende sein“, betont Genth dazu. Die Bearbeitung von Netzanschlussanfragen müsse deshalb dringend beschleunigt werden. Zudem seien die Regulierungen vor dem Hintergrund dieser massiven Netzanschlussprobleme grundlegend zu überdenken. „Die Verpflichtungen für den Handel werden immer schärfer, wie die Novelle der EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie zeigt. Liefern kann der Handel aber aufgrund von Netzanschlussproblemen nicht oder nicht rechtzeitig“, so Genth.

Erneuerbare Energien im Einzelhandel: Bedarf an einer bundesweiten Vereinheitlichung der Anforderungen für Verteilnetzbetreiber

Auch in den unterschiedlichen technischen Anschlussbedingungen der ungefähr 900 Verteilnetzbetreiber in Deutschland sieht der HDE eine Hürde. Das gilt dabei sowohl für den Ausbau erneuerbarer Energien wie auch für den Ausbau von Ladeinfrastrukturen. „Von Anlage zu Anlage, von Ladestandort zu Ladestandort gelten dort immer wieder andere Vorgaben. Das ist weder effizient noch verhältnismäßig“, betont Genth. Was es brauche, sei eine bundesweite Vereinheitlichung der Anforderungen für die Verteilnetzbetreiber. „Eine Vereinheitlichung würde die Netzanschlussverfahren deutlich vereinfachen und beschleunigen“, so Genth dazu weiter.

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