Berlin. Die Innenstädte der Zukunft sind das aktuelle Thema des Handelsverbands Deutschland (HDE). Mit Blick auf die bevorstehenden Koalitionsgespräche und die neue Legislaturperiode warnt der HDE davor, die Revitalisierung der Stadtzentren zu vernachlässigen. Nach monatelangen Lockdowns sieht der Verband inzwischen eine Investitionsoffensive für zukunftsfähige Innenstädte als unerlässlich an. Dabei fordert der HDE eine Möglichkeit zur Abschreibung von Innenstadt-Investitionen, um einen Anreiz für städtebauliche Maßnahmen zu setzen.
Innenstädte der Zukunft: Anreize schaffen für zukunftsorientierte Maßnahmen zur Modernisierung und Instandsetzung
„Unsere Innenstädte sind hart getroffen von den Auswirkungen der Corona-Krise. In der neuen Legislaturperiode müssen die Stadtzentren deshalb noch mehr in den Fokus der Politik rücken“, betont dazu HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. „Hier braucht es deshalb eine nachhaltige Investitionsoffensive“, so Genth weiter. Wichtig sei dabei insbesondere, Anreize für zukunftsorientierte Maßnahmen zur Modernisierung und Instandsetzung zu schaffen. Wer in die Digitalisierung, Entwicklung und Nachhaltigkeit der Innenstädte investiere, solle unterstützt werden. Genth: „In Folge der Pandemie ist der Investitionsbedarf vor Ort in den Stadtkernen inzwischen groß. Doch die Händlerinnen und Händler leiden nach den langen Lockdowns unter wirtschaftlicher Auszehrung. Sie können die notwendige Transformation deshalb nicht alleine stemmen.“
Innenstädte der Zukunft: Sonderabschreibungsprogramms für Innenstadt-Investitionen als Anreiz für städtebauliche Maßnahmen
Ein zentrales Förderinstrument ist nach Auffassung des HDE die Schaffung eines Sonderabschreibungsprogramms. Auf Basis der im Einkommenssteuergesetzes geregelten Absetzung für Abnutzung (AfA) sollten demnach Sonderabschreibungen für das gesamte Gebiet der Innenstadt möglich sein. Der HDE: „Diese Sonder-AfA-Innenstadt regt ohne direkte staatliche Förderung Investitionen in städtebauliche Maßnahmen.“ Über einen Zeitraum von zwölf Jahren seien dadurch 100 Prozent der jeweiligen Herstellungskosten absetzbar.
Innenstädte der Zukunft: Modernisierungsmaßnahmen im Bereich Klimaschutz und Energieeffizienz ebenfalls mit dem Instrumentarium möglich
„Durch die Sonder-AfA-Innenstadt erhalten Händlerinnen und Händler deshalb die Möglichkeit, auch in dieser herausfordernden Zeit in die Innenstädte der Zukunft zu investieren“, erklärt Genth. Auch Modernisierungsmaßnahmen im Bereich Klimaschutz und Energieeffizienz ermögliche diese gezielte Form der Sonderabschreibung. Ansetzen müsse die künftige Bundesregierung allerdings auch in der bundesweiten Zusammenführung der Kompetenzen in der Innenstadtentwicklung. Etwa durch die Gründung eines Bundesinstituts Innenstadt. „Zukunftsfeste Innenstädte, Ortskerne und Stadtteilzentren zu gestalten, ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Es gilt, alle Stadtakteure koordiniert einzubinden“, betont Genth. Darüber hinaus hält der HDE auch seine Forderung nach einem Sonderprogramm für die Innenstadtentwicklung aufrecht. Jährliches Finanzvolumen: Mindestens 500 Millionen Euro für eine Laufzeit von fünf Jahren.
Innenstädte der Zukunft: Das Strategiepapier
Das HDE-Strategiepapier Innenstadt finden Interessierte unter: www.einzelhandel.de/Innenstadtstrategie
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