Frankfurt am Main. Ob Sonnencreme, Shampoo oder Waschmittel: für Produkte der Schönheits‐ und Haushaltspflege in 2018 investierten Verbraucher in Deutschland erneut mehr als im Jahr 2017. Das ergibt sich aus einem Jahresvergleich des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel e.V. (IKW), den der Verband zur aktuellen Jahrespressekonferenz herausgab. Demnach errechneten deren Experten für das laufende Jahr einen hochgerechnete Gesamtwert von 18,6 Milliarden Euro für die verkauften Produkte.
Damit liegt der diesjährige Branchenumsatz um 1,9 Prozent über dem von 2017. „Dieser Wert übertrifft somit die aktuellen Schätzungen der Wirtschaftsinstitute für die Steigerung des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP)“, betont das IKW. Dort geht man von einer Steigerung von 1,8 Prozent aus. Allerdings erwirtschaftete diesen Wertzuwachs dabei weniger die Sparte Schönheitspflege. Ihr Wachstum betrug ebenfalls 1,8 Prozent. Der Bereich Haushaltspflege meldete hingen ein Plus von 2,1 Prozent.
Schönheits‐ und Haushaltspflege in 2018: Verbraucher zahlen 13,8 Milliarden Euro für Kosmetika
„Die Kosmetika bestätigten deshalb auch in 2018 ihren Stellenwert als Wachstumstreiber des privaten Konsums in Deutschland und damit der Binnenwirtschaft insgesamt“, zog der IKW Bilanz. Sonnenschutzmittel, Duschgel und Zahnpasta zählen seit langem zu den Rennern an den Kassen des Einzelhandels. Das gilt nun zunehmend auch auf den Check‐Out‐Seiten der Versandhandelsunternehmen. Pflege und Wohlbefinden, aber auch Stil, Selbstbewusstsein und persönlicher Ausdruck, den Kosmetika ihren Verwendern bieten, lassen sich Verbraucher dieses Jahr 13,8 Milliarden Euro kosten. Das entspricht einem Plus von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Schönheits‐ und Haushaltspflege in 2018: Haut‐ und Gesichtspflegemittel erreichen ein Plus von 3,3 Prozent
Nach der zur Jahrespressekonferenz vorliegenden IKW‐Hochrechnung weisen die beiden umsatzstärksten Produktkategorien Haut‐ und Gesichtspflegemittel auf Zahlenbasis von IRI Information Resources und IKW‐Mitgliedsfirmen die höchsten Zuwachsraten aus. Der Wert der abgesetzten Produkte belief sich auf 3,2 Milliarden Euro. Das entspricht damit einem Plus von 3,3 Prozent gegenüber 2017. Haarpflegemittel erzielten zudem 3,1 Milliarden Euro an Umsatz, womit ein Plus von 5,1 Prozent entstand. Ebenfalls deutlich zur Wertsteigerung trugen die Mund‐ und Zahnpflegemittel mit 1,6 Milliarden Euro (plus 2,2 Prozent) bei.
Schönheits‐ und Haushaltspflege in 2018: Haushaltspflegeprodukte erleben steigende Beliebtheit
Dem Trend zur Aufwertung eines behaglichen, sauberen Zuhauses als Rückzugsort entspricht auch die positive Entwicklung der Haushaltspflegeprodukte. Mit 4,8 Milliarden Euro investierten Verbraucher in diesem Jahr 2,1 Prozent mehr in Reinigung und Pflege von Wäsche, Geschirr, Böden und anderen Oberflächen. Universal‐, Voll‐ und Colorwaschmittel erlösten zudem 1,3 Milliarden Euro an den Kassen im Einzelhandel. Das entspricht damit einem Zuwachs von 4,5 Prozent. Reinigungsmittel kamen zudem auf 1,1 Milliarden Euro (plus 1,4 Prozent). Geschirrspülmittel erzielten außerdem ein Umsatzplus von 772 Millionen Euro (plus 3,1 Prozent).
Schönheits‐ und Haushaltspflege in 2018: Export befördert das Umsatzwachstum in der Branche
Zum positiven Gesamtbild trug außerdem der Export bei. Nach IKW‐Hochrechnung auf Basis der Angaben des Statistischen Bundesamtes führen in 2018 Unternehmen Waren der Schönheits‐ und Haushaltspflege – gerechnet in Endverbraucherpreisen – im Gesamtwert von 9,5 Milliarden Euro (plus 3,1 Prozent) aus. Davon beläuft sich der Umsatz bei Schönheitspflegeprodukten auf 7,2 Milliarden Euro. Diese erzielen damit einer Steigerung von plus 2,9 Prozent, Haushaltpflegeprodukte erwirtschaften 2,3 Milliarden Euro. Das entspricht damit einem Zuwachs von 3,6 Prozent.
Schönheits‐ und Haushaltspflege in 2018: Optimistische Zukunftsprognosen der Unternehmen im IKW
Im Jahr seines 50‐jährigen Bestehens schauen die Mitgliedsunternehmen des Industrieverbands Körperpflege‐ und Waschmittel deshalb optimistisch in die nähere Zukunft: 74 Prozent der Unternehmen beurteilen die zukünftige Marktentwicklung sogar mit „gut“ oder „sehr gut“. „Unsere Stärke ist die Nähe zu den Konsumenten. Wir entwickeln Produkte, die Verbraucher in ihrem täglichen Leben begleiten, Wünsche erfüllen, zu Selbstbewusstsein und Lebensqualität beitragen. Das wird auch in Zukunft der Schlüssel zu wirtschaftlichem Erfolg sein“, beschrieb das IKW‐Vorsitzender Georg Held.
Entsprechend groß ist aktuell auch die Bereitschaft der IKW‐Mitgliedsunternehmen, durch Investitionen die Weichen für die Zukunft zu stellen. 48 Prozent der Befragten erwarten größere Investitionen. IKW‐Geschäftsführer Thomas Keiser erklärte: „Unsere Branche präsentiert sich zurecht selbstbewusst. Wir konnten unsere Prognose für 2018 erfüllen und blicken wieder zuversichtlich in die Zukunft. Für 2019 erwarten wir erneut ein Wachstum von zwei Prozent.“
Christoph Knoke und Meike Sommer von IRI Information Resources sowie Dr. Robert Kecskes von der Gesellschaft für Konsumforschung präsentierten zudem auf der Pressekonferenz Zahlen und Trends zu Konsummarkt und Verbraucherverhalten.
Schönheits‐ und Haushaltspflege in 2018: Zahlen basieren auf Hochrechnungen
Die Zahlen sind eine Hochrechnung des IKW, Marktgrößen zu Endverbraucherpreisen. Auf Basis von Daten Januar bis September 2018 von IRI Information Resources GmbH und Mitgliederinformationen.
Über den IKW
Der Industrieverband Körperpflege‐ und Waschmittel e. V. mit Sitz in Frankfurt am Main wurde 1968 gegründet. Er vertritt damit auf nationaler und europäischer Ebene die Interessen von mehr als 430 Unternehmen aus den Bereichen Schönheits‐ und Haushaltspflege. Die Branche macht derzeit einen Umsatz von über 18 Milliarden Euro. Sie beschäftigt zudem ca. 500.000 Arbeitnehmer in der Wertschöpfungskette. Die Mitgliedsunternehmen decken damit ca. 95 Prozent des Marktes ab.
Der IKW ist zudem bei wissenschaftlichen, regulatorischen oder wirtschaftlichen Themen Ansprechpartner für seine Mitgliedsfirmen, Ministerien, Behörden, Verbraucher, Institutionen und Verbände sowie für die Medien. Fachkundig beantworten die Experten der Kompetenzpartner Schönheitspflege und Haushaltspflege im IKW deshalb Fragen zu Haut‐ und Haarpflege, Schönheit und Selbstwert sowie Hygiene und Reinigung.
[Text/Logo: Industrieverband Körperpflege‐ und Waschmittel e. V.]
