HDE: Handel erwartet ungebremstes Wachstum im Paketaufkommen

Berlin. Der Handelsverband Deutschland (HDE) kommentiert die vom Bundesverband Paket & Expresslogistik am Dienstag, 10. Juli, veröffentlichten Zahlen zum Wachstum im Paketaufkommen. „Das erwartete Paketwachstum bis 2022 spiegelt auch die Erwartungen des Einzelhandels wider“, erklärt der Handelsverband.

Wachstum im Paketaufkommen: Sendungsvolumen steigt jährlich um 5,2 Prozent

Die jährlich erwartete Steigerung im Sendungsvolumen von 5,2 Prozent zeigt, dass der Onlinehandel noch nicht an Wachstumsgrenzen stößt. Allerdings könnte das erwartete Sendungswachstum vor allem in den Innenstädten an Grenzen bei der Zustellung stoßen. „Die Paketzustellung wird deshalb zunehmend zum Nadelöhr. Wenn im Jahr 2022 wie erwartet über 4,3 Mrd. Sendungen zugestellt werden müssen, ist absehbar, dass etwas passieren muss“, gibt deshalb HDE-Logistikexperte Ulrich Binnebößel zu Bedenken. Hinzu kommen, dass Engpässe beim Fahrpersonal die Problematik verstärken.

Wachstum im Paketaufkommen: Fahrverbote, Staus und fehlende Haltemöglichkeiten als Risiko

Darüber hinaus sei es zudem zu kurz gegriffen, nur die Fahrzeug- und Personalausstattung der Zusteller als Ursache für mögliche Engpässe zu betrachten. „Vielmehr sind zunehmende Umweltrestriktionen wie Fahrverbote eine Herausforderung. Darüber hinaus sind auch Staus und fehlende Haltemöglichkeiten ein Problem für eine pünktliche Zustellung.

„Die Zusteller reagieren derzeit schon auf die Herausforderungen. Sie sorgen deshalb mit alternativen Zustelloptionen wie Paketboxen und Bündelungsmaßnahmen auf der letzten Meile für Innovationen und eine effizientere Zustellung der Sendungen“, erklärt Binnebößel. Allerdings stehen auch Kommunen vor der Herausforderung, so der Logistikexperte weiter. Sie müssen auf die Problematik des veränderten Konsumverhaltens eingehen. Binnebößel: „Deshalb besteht Bedarf, die nötige Infrastruktur auszubauen. Auch in vier Jahren werden Verbraucher die Zustellung unmittelbar an die Haustür einfordern. Sie wollen zumindest ihre Pakte an sehr nahe gelegen zentralen Standorten abholen.“

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