WALA Heilmittel GmbH startet Rohstoffprojekt: Das Unternehmen nutzt erstmalig ätherisches Rosenöl in Bioqualität aus Äthiopien für Produkte

Bad Boll/Eckwälden, 24.10.2012/ib: „Bei ätherischem Rosenöl denkt man an die Türkei, Bulgarien, den Iran oder Afghanistan – aber an Äthiopien?“, fragt rhetorisch eine Presseinformation der WALA Heilmittel GmbH, die auch Kosmetikprodukte unter der Marke „Dr.Hauschka Kosmetik“ vetreibt. Wala weiter: „Dabei ist das Hochland von Äthiopien – berühmt für seinen Kaffee – auch bestens geeignet für den Anbau der Duftrose Rosa damascena, aus der das äußerst kostbare ätherische Öl gewonnen wird. Vor sieben Jahren begann der Äthiopier Fekade Lakew auf sechs Hektar Land mithilfe der WALA Heilmittel GmbH, Damaszenerrosen nach den Prinzipien des biologisch-dynamischen Landbaus anzubauen. Dieses Jahr wurde das erste ätherische Rosenöl destilliert. Es ist das erste Rosenöl in Bioqualität in Afrika überhaupt. Gemäß ihrem hohen Qualitätsanspruch, möglichst nur Rohstoffe aus biologisch-dynamischem oder kontrolliert biologischem Anbau zu verwenden, ist es für WALA, Hersteller der WALA Arzneimittel und der Dr.Hauschka Kosmetik, sehr wichtig, neue Rohstoffpartnerschaften aufzubauen.“

Die äthiopische Rosenfarm

Die Rosenfarm der Firma Terra PLC liegt auf 2900 Metern Höhe, etwa 125 Kilometer nördlich der Hauptstadt Addis Abeba, in Debre Birhan. Die große Höhe ist ideal für die Damaszenerrose. Begonnen hat alles 2002 zunächst mit dem Anbau von Gemüse. Dann kam eine kurze Phase mit Schnittrosen. Da diese jedoch die späten Fröste, die im äthiopischen Hochland vorkommen können, nicht vertrug, verlegte sich Fekade Lakew auf die Damaszenerrose. Der Kontakt zur WALA war schnell hergestellt und diese wiederum von dem Projekt begeistert.

„Wir waren schon länger am Überlegen, den Rosenanbau in der Nähe des Äquators zu versuchen“, sagt Ralf Kunert, Leiter des Rohstoffeinkaufs bei WALA. Denn je näher die Pflanze am Äquator wächst, desto länger ist ihre Blühdauer. Während in den bekannten Rosenanbauländern wie Bulgarien, der Türkei oder dem Iran innerhalb von vier Wochen die Rosen blühen und somit auch geerntet werden müssen, dauert es in Debre Birhan acht Wochen. „Ein Riesenvorteil“, erklärt Ralf Kunert, „weil man für die Ernte derselben Menge Rosenblüten doppelt so viel Zeit hat.“ Das heißt: Die Menschen stehen weniger unter Zeitdruck. Man braucht weniger Pflücker, kann diese dafür aber länger, wenn nicht sogar dauerhaft beschäftigen. Die Qualität der Rosen kann beim Pflücken zudem noch besser überwacht werden und die Destille wird gleichmäßiger ausgelastet. Und mit noch etwas können die Rosen aus dem äthiopischen Hochland punkten: Sie sind mit vier Gramm pro Blüte annähernd doppelt so schwer wie die Rosenblüten aus anderen Anbauländern. Dort bringt es eine Blüte auf zwei bis zweieinhalb Gramm.

WALA übernimmt soziale Verantwortung

Als Anschub für das Projekt spendete die WALA 2002 die Stecklinge. Nach sieben Jahren sind daraus stattliche Rosensträucher gewachsen. Damit die Rosen von Anfang an die richtige Pflege erhalten und so optimale Startbedingungen haben, stellte die WALA Fekade Lakew und seinen Mitarbeitern einen Berater für biologisch-dynamischen Landbau zur Seite. Dieser kommt in regelmäßigen Abständen mehrmals im Jahr auf die Rosenfarm. Er schult und berät die Menschen dort im richtigen Anbau der Rosen.

In diesem Jahr fand auch das erste Zertifizierungsaudit nach Demeter-Richtlinien und nach „fair for life“ – einem Fair-trade-Standard – statt, um sicherzustellen, dass die hohen Ansprüche erfüllt werden, die die WALA generell an die von ihr verarbeiteten Rohstoffe stellt. Die Kosten dafür trug das Kosmetik- und Medizin-Unternehmen.

Eine Destille wurde ebenfalls ganz neu errichtet. Finanziert wurde sie mit Geldern der WALA und der deutschen Entwicklungshilfeorganisation GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit). Ein bulgarischer Destillenbauer, den die WALA vermittelt hatte, übernahm die Anleitung für die in Äthiopien hergestellte Apparatur. „Uns ist es wichtig, dass im Land und bei unseren Projektpartnern das Wissen aufgebaut wird. Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto der WALA“, berichtet dazu Ralf Kunert.

Ziel eines jeden WALA Rohstoffprojekts ist es, den biologischen Anbau auf der ganzen Welt auszuweiten. Die Partner werden vor Ort finanziell und durch Expertise unterstützt. Die WALA verpflichtet sich vertraglich, die Rohstoffe aus dem Projekt abzunehmen. Das gibt den Projektpartnern Planungssicherheit, damit die Löhne an die Mitarbeiter zuverlässig gezahlt werden können. WALA achtet bei Lieferantenbeziehungen generell auf angemessene Arbeitsbedingungen und Löhne und einen bewussten und verantwortlichen Umgang mit der Umwelt.

Ein Hektar Rosen für ein Kilogramm ätherisches Rosenöl

7000 Euro zahlt WALA Fekade Lakew und seiner Firma Terra PLC für ein Kilogramm ätherischen Rosenöls. Etwa ein Hektar Rosen ist nötig, um daraus ein Kilogramm des kostbaren Öls zu gewinnen, das in nahezu allen Dr.Hauschka Kosmetikprodukten und in vielen WALA Arzneimitteln Verwendung findet. Für zehn Jahre hat sich die WALA verpflichtet, alles Rosenöl, das auf der Rosenfarm produziert wird, abzunehmen. „Danach sollen es dann maximal 60 bis 70 Prozent sein“, sagt Ralf Kunert. „Wir wollen nicht, dass ein Vertragspartner von uns abhängig ist. Vielmehr soll er mehrere Abnehmer haben, damit er auf eigenen Beinen stehen kann.“

Fekade Lakew hat inzwischen weitere 14 Hektar Land im zehn Kilometer entfernten Angolela dazugepachtet. Privatbesitz von Land ist bisher – bis auf eine ganz kleine Fläche für den Eigenbedarf – vom Staat nicht erlaubt. In Angolela wachsen bereits viele Rosensträucher und es sollen noch mehr werden, wenn sich Bauern aus der Umgebung dem Beispiel von Fekade Lakew anschließen. Das könnte schon bald sein, denn aus dem Nachbardorf gibt es einige Interessenten. Wenn alles gut geht, werden auch sie bald Rosen anbauen und in der neuen Destille von Terra PLC ätherisches Rosenöl herstellen lassen. So wächst der Rosenanbau in Äthiopien, und die wirtschaftliche und soziale Situation einiger Menschen dort kann sich langsam aber stetig verbessern.

Zum Unternehmen: WALA Heilmittel GmbH

„Aus der Natur für den Menschen“: Dieser Leitgedanke begleitet die WALA Heilmittel GmbH seit ihrer Gründung im Jahre 1935. Durch die rhythmische Anwendung polarer Qualitäten wie Wärme/Kälte, Dunkelheit/Licht und Ruhe/Bewegung erzeugt sie Präparate, die der Gesundheit dienen. Grundlage dafür bilden Substanzen aus der Natur, die möglichst aus biologischem oder Demeter-Anbau stammen und unter fairen Bedingungen gewonnen werden. Heute exportiert das Stiftungsunternehmen WALA Arzneimittel, Dr.Hauschka Kosmetik und Dr.Hauschka Med Präparate in 40 Länder. Die WALA beschäftigt ca. 800 Mitarbeiter und erzielte 2011 einen Warenumsatz von rund 104 Mio. Euro. Weitere Informationen unter: www.wala.de und www.dr.hauschka.com.

[Text/Bild: WALA Heilmittel GmbH]