“My Beauty Career” heißt die Kampagne, mit der sich L’Oréal Professionelle Produkte und der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks für die Zukunft des Friseurhandwerks einsetzten. Auf der Friseurfachmesse Hair & Beauty in Frankfurt am 14. Mai startete sie. Die Initiative für den Friseurnachwuchs hat große Ziele: „Der Friseurberuf muss wieder attraktiv werden.“
Die Branche soll in ihrer Gesamtheit weiterentwickelt werden. Denn – das ist in den letzten Jahren zu beobachten – der Friseurberuf ist für Schulabgänger immer seltener eine adäquate Option. Es mangelt an qualifizierten Auszubildenden, was einerseits am Image des Berufsbildes liegt und andererseits mit der demografischen Entwicklung zu tun hat. Insgesamt konnten im Jahr 2001 noch 46.336 männliche und weibliche Auszubildende im Friseurhandwerk verzeichnet werden, 2010 hingegen waren es nur noch 34.742 (-25%) (Quelle: Deutscher Handwerkskammertag (DHKT)). Allein im Jahr 2011 sank die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Vergleich zu 2010 um 10,6% (Quelle: Agentur für Arbeit). Tendenz fallend. Im Gegenzug steigt die Zahl der Ausbildungsstellen mit 10.998 auf ein Rekordniveau (Quelle: Agentur für Arbeit). Mit Blick auf den viel diskutierten demografischen Wandel, wird sich die Diskrepanz zwischen dem Nachwuchsbedarf und dem vorhandenen Nachwuchs weiter vergrößern.
Im Friseurberuf mangelt es insbesondere an qualifizierten und engagierten Nachwuchskräften. Zwar drängen laut Analyse des Bundesinstitutes für Berufsbildung viele in den Friseurberuf. 2010 rangierte das Handwerk mit 14.081 abgeschlossenen Ausbildungsverträgen auf Rang 9. Aber: es brechen auch viele wieder ab. 39,5% aller Verträge im Jahr 2010 wurden wieder aufgelöst. Gründe hierfür scheinen unter anderem eine falsche Salonwahl, die fehlende Vorstellung darüber was ein Friseur überhaupt so können muss und die Unaufgeklärtheit der Schulabgänger über die Karrieremöglichkeiten des Friseurberufes zu sein.
Das negative Image des Berufes führt darüber hinaus dazu, dass viele erst gar nicht in Erwägung ziehen, einmal Friseur zu werden. Im Rahmen einer repräsentativen Umfrage im BIBB unter Ausbildungsstellenbewerbern 2010/2011 gaben 79,2% an, dass ihnen das Erlernen des Friseurberufes ein negatives Image bei ihren Freunden und Bekannten geben würde. Damit lag der Friseurberuf in der Beliebtheitsskala auf dem drittletzten Platz. Die Folge ist in der gesamten Branche zu spüren – Fachkräftemangel.
L’Oréal Professionelle Produkte und der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks wollen nun gemeinsam Berufsinteressenten und Schulabgängern unter dem Motto „My Beauty Career“ die Vielfältigkeit des Berufes näher bringen und so dem negativen Image entgegentreten. Vor Ort in Schulen, in Berufsinformationszentren, über Aktionstage, in den L’Oréal Akademien, online und offline, von Friseuren für den Nachwuchs, live und hautnah, wird gezeigt, dass Friseure so viel mehr machen als Waschen, Schneiden, Legen.
Friseure sind Typ- und Trendberater, Kreative, Handwerker und Unternehmer in einer Person. Der Friseur als Dienstleistungsberuf verlangt vom potentiellen Auszubildenden einen breit gestreuten Fächer von Fähigkeiten. Neben Ausstrahlung und kommunikativer Fähigkeiten brauchen Friseure eine solide Ausbildung, handwerkliches Geschick, Gespür für Farbe und Formen, unternehmerisches Denken und natürlich Engagement.
„Nachwuchsgewinnung ist ein Thema für die gesamte Branche. Wir begrüßen, dass ein Unternehmen wie L’Oréal mit uns gemeinsam für ein wirtschaftlich agiles Friseurhandwerk sorgt, in dem gute Mitarbeiter die Schlüsselposition innehaben“, hob Andreas Popp, Präsident des Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks hervor. „Das gemeinsame Projekt ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Denn wir werden mit dieser Kampagne den jungen Schulabgängern deutlich zeigen, wie vielseitig und interessant das Friseurhandwerk ist, und welche Chancen es bietet“, erklärte Popp.
Für die Zukunft des Friseurhandwerks setzt sich die ganze Branche in Bewegung. Denn das ist allen Beteiligten klar: im Zuge des demografischen Wandels hat der Kampf um die Fachkräfte längst begonnen. Und die bekommt nur, wer auch das Beste bietet. Deshalb beteiligen sich an der Initiative neben dem als Kopf der Branche so wichtigen Zentralverband auch die Fachpresse und natürlich die Friseure selbst, die so händeringend nach qualifiziertem Nachwuchs und Mitarbeitern suchen.
„Als eines der führenden Unternehmen im Friseurmarkt sehen wir es als unsere persönliche Aufgabe, zielführende Maßnahmen zu ergreifen, um die Branche in ihrer Gesamtheit zukünftig weiter zu entwickeln“, erklärte Pascal Frantz, Geschäftsführer L’Oréal Professionelle Produkte Deutschland. „Dazu benötigt es engagierte und hoch qualifizierte junge Menschen, die mit Leidenschaft dem Beruf des Coiffeurs nachgehen wollen,“ so Frantz.
Schnittstelle und Informationszentrum der Initiative „My Beauty Career“ ist das Internetportal www.ich-bin-friseur.de. Hier sind Informationen zum Beruf, zu zertifizierten Ausbildungssalons und zu den möglichen Karrierewegen hinterlegt. Zudem bietet das Portal mit seinen Kooperationspartnern Zugriff auf eine eigens für Friseure gestaltete Jobbörse. Potentielle Botschafter für die Initiative können sich ebenfalls auf der Seite informieren und sich über das Bewerbungsformular direkt bei L’Oréal Professionelle Produkte Deutschland bewerben.
[Text/Bild: L’Oréal Professionelle Produkte Deutschland]