HDE-Präsident fordert finanzielle Spielräume zur Entlastung der Verbraucher

Deutscher Handelskongress 2016 in Berlin: Eršffnung durch Josef Sanktjohanser, PrŠsident Handelsverband Deutschland.

HDE-Präsident, finanzielle Spielräume zur Entlastung der Verbraucher nutzen: Die gute Lage der Binnenkonjunktur ist kein Selbstläufer. Das machte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser beim Besuch von Kanzleramtsminister Peter Altmaier auf dem Deutschen Handelskongress in Berlin deutlich. Gefordert seien jetzt Entlastungen für die Verbraucher für die Stärkung der Kaufkraft, damit der Konsum auch in Zukunft die tragende Säule der Volkswirtschaft bleiben könne.

HDE-Chef: Finanzielle Spielräume zur Entlastung der Verbraucher nutzen

„Die Politik muss jetzt an morgen und übermorgen denken und die Verbraucher spürbar entlasten“, so Sanktjohanser. Die finanziellen Spielräume seien angesichts sprudelnder Steuereinnahmen vorhanden. Im Gegenzug dürfe die Steuerentlastung dann aber nicht durch immer neue und teure Wohltaten bei der Rente konterkariert werden. „Die Steuer- und Beitragsbelastung muss so klein wie möglich gehalten werden. Nur das sichert uns am Ende langfristig eine Binnenkonjunktur, die die Schwankungen der Weltwirtschaft ausgleichen kann“, so der HDE-Präsident. Dafür sei dringend eine wahrnehmbare Wirtschaftspolitik mit einem klaren
ordnungspolitischen Kompass gefordert.

Breitbandausbau – nicht den Anschluss verlieren

Für mehr Engagement der Politik plädierte der HDE-Präsident auch bei der Digitalisierung: „Der gesamte Handel kann von neuen Chancen profitieren. Dafür sind die Händler aber auf ein zuverlässiges, schnelles Internet angewiesen.“ Beim Breitbandausbau jedoch drohe Deutschland im internationalen Umfeld den Anschluss zu verlieren. Der Glasfaserausbau müsse beschleunigt werden, Klein- und Mittelstädte sowie der ländliche Raum müssten dabei Vorrang haben.

Arbeitszeiten und Ladenöffnung: Starren Vorgaben noch zeitgemäß?

Darüber hinaus brauchen die Handelsunternehmen im digitalen Wandel mehr Flexibilität. „Wir müssen uns ernsthaft fragen, ob die starren Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes in der Arbeitswelt von morgen noch zeitgemäß sind. Und auch über das Thema der Ladenöffnungszeiten müssen wir neu nachdenken“, so Sanktjohanser. Der stationäre Handel habe hier einen extremen Wettbewerbsnachteil, schließlich hätten Online-Shops keinen Ladenschluss. Hier müsse der Gesetzgeber für praktikable – der digitalen Welt angepasste – gesetzliche Regelungen sorgen.

[Text/Bild: :HDE]