Nachhaltigere Palmölproduktion in Indonesien: WWF und Beiersdorf verlängern Zusammenarbeit bis 2026

Hamburg. Für eine nachhaltigere Palmölproduktion in Indonesien verstärken die Beiersdorf AG und der World Wildlife Fund For Nature (WWF) ihr gemeinsames Engagement. Ihr Ziel dabei, die Natur auf der Insel Borneo zu schützen. Der Hautpflegekonzern unterstützt deshalb für vier weitere Jahre das Projekt der Naturschutzorganisation in West-Kalimantan, dem indonesischen Teil der Insel. Dort wollen die Partner die weitere Zerstörung von Regenwäldern verhindern, indem sie den Anbau von nachhaltigem Palmöl fördern und den Lebensstandard der Kleinbauern und Kleinbäuerinnen verbessern. Als neuer Partner bringt sich außerdem das Spezialchemieunternehmen Evonik, ein Zulieferer von Beiersdorf für Palm(kern)öl-Derivate. 

Nachhaltigere Palmölproduktion in Indonesien: Zusammenarbeit von WWF und Beiersdorf begann in 2018

Borneo ist die drittgrößte Insel der Erde. Sie beheimatet dort eines der weltweit wichtigsten Regenwaldgebiete und verfügt über eine riesige Artenvielfalt. Große Flächen dieses bedeutsamen Ökosystems wichen bereits in den vergangenen Jahrzehnten für Palmölplantagen. Seit 2018 arbeiten Beiersdorf und der WWF deshalb mit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im Kapuas-Hulu-Distrikt zusammen. Dabei wurde unter anderem der Kleinbauernverband „Mitra Bersama“ gegründet – als Voraussetzung für eine geplante RSPO-Zertifizierung der Plantagen (RSPO: Roundtable on Sustainable Palm Oil). 

Nachhaltigere Palmölproduktion in Indonesien: Zielsetzungen für 2026

In der zweiten Projektphase bis Juni 2026 sollen 200 Mitglieder von „Mitra Bersama“, die zusammen über etwa 300 Hektar Land verfügen, nach dem RSPO-Standard zertifiziert werden. Ein weiteres Ziel der zweiten Projektphase ist es, dass die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern dort einen direkten Marktzugang zu einer Palmölmühle erhalten. 

„Das Projekt von Beiersdorf, Evonik und dem WWF verbindet somit transformative Zielsetzungen von Unternehmen mit lokalem Naturschutz. Dies macht unsere Zusammenarbeit besonders. Gemeinsam stärken wir eine nachhaltige Palmölproduktion, um gesunde, artenreiche Waldsysteme zu erhalten“, sagt dazu Silke Düwel-Rieth, Leiterin Wirtschaft und Märkte beim WWF Deutschland. 

Nachhaltigere Palmölproduktion in Indonesien: Beiersdorf und Evonik arbeiten für die Nachhaltigkeit entlang ihrer gesamten Lieferkette von Palm(kern)öl-Derivaten zusammen

Langfristig verfolgen Beiersdorf und Evonik die Vision, Palm(kern)öl-Derivate für ihre Produkte direkt aus der Projektregion zu beziehen. Die Zertifizierung von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ist daher ein wichtiger Baustein für die beiden Unternehmen. Sie setzen sich damit für die Nachhaltigkeit entlang ihrer gesamten Lieferkette von Palm(kern)öl-Derivaten ein. Die beiden Unternehmen arbeiten bereits gemeinsam mit dem WWF in einem Palmölprojekt in der Region Tabin im malaysischen Teil von Borneo. Auch dort sollen ein verbesserter Palmölanbau und der Schutz der Lebensräume von Wildtieren zu einer nachhaltigeren Entwicklung der Landschaft beitragen.

Nachhaltigere Palmölproduktion in Indonesien: Nachhaltigkeitsagenda CARE BEYOND SKIN setzt den Rahmen bei Beiersdorf

„Nachhaltigkeit ist unser führendes Geschäftsprinzip. So basiert ein großer Anteil unserer Kosmetik- und Reinigungslösungen bereits auf nachwachsenden Rohstoffen. Dabei ist uns die Herkunft unserer Rohstoffe besonders wichtig“, erklärt dazu Yann d’Hervé, Leiter der Business Line Care Solutions bei Evonik. 

„Den nachhaltigen Anbau von Palmöl zu fördern und die Entwaldung zu stoppen, ist uns ein wichtiges Anliegen“, erklärt zudem Jean-François Pascal, Vice President Corporate Sustainability bei Beiersdorf. „Unser Engagement ist seit Jahren fest in unserer Nachhaltigkeitsagenda CARE BEYOND SKIN verankert. Wir freuen uns, dieses Engagement nun gemeinsam mit dem WWF und Evonik noch weiter auszubauen.“

Nachhaltigere Palmölproduktion in Indonesien: Projektfortschritte seit 2018

Die erste Phase des Projekts in West-Kalimantan legte die Basis für die geplante RSPO-Zertifizierung. Umgesetzt wurden unter anderem Schulungen, damit die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ihre Plantagen nachhaltiger bewirtschaften können. Hinzukam dort der Aufbau des Verbandes „Mitra Bersama“. Die eigentlich für die erste Projektphase vorgesehene Zertifizierung der Palmölfelder bezüglich einer nachhaltigeren Produktion konnte dabei noch nicht erreicht werden. Das steht nun für die nächste Phase auf dem Plan.

Nachhaltigere Palmölproduktion in Indonesien: Die Rolle von Palm(kern)öl für die Kosmetikbranche

Der globale Konsum von Palmöl wird für das Jahr 2022 auf rund 75 Millionen Tonnen geschätzt; Indonesien ist dabei das größte Erzeugerland mit über 40 Millionen Tonnen. Auf die Kosmetik-, Pharma- sowie Wasch- und Reinigungsbranche entfällt zudem ein Anteil von rund 20 Prozent1. Die Kosmetikbranche setzt Palm(kern)öl in der Regel nicht direkt ein. Vielmehr arbeitet sie mit sogenannten Palm(kern)öl-Derivaten. Verwendung finden sie hierbei beispielsweise als Tenside zum Aufschäumen oder als Emulgatoren für eine geschmeidig machende Wirkung. 

Nachhaltigere Palmölproduktion in Indonesien: NIVEA und Eucerin nutzen rund 30.000 Tonnen Palm(kern)öl-Derivate pro Jahr

Beiersdorf nutzt zur Herstellung seiner Haut- und Körperpflegeprodukte unter anderem der Marken NIVEA und Eucerin rund 30.000 Tonnen Palm(kern)öl-Derivate pro Jahr. Seit Ende 2020 bezieht der Konzern sie vollständig aus Quellen nach RSPO Mass Balance. Beiersdorf nahm sich dafür vor, spätestens ab 2025 palmbasierte Rohstoffe entwaldungsfrei zu beschaffen. 

Evonik entwickelt innovative Inhaltsstoffe für Kosmetikprodukte. Es beliefert deshalb unter anderem Beiersdorf mit Palm(kern)öl-Derivaten. Darüber hinaus nutzt das Unternehmen Palm(kern)öl-Derivate auch zur Produktion nachhaltiger Schmierstoffadditive.

Beide Unternehmen engagieren sich seit Jahren nicht nur für einen nachhaltigen Anbau von Palmöl, sondern auch für Transparenz in der Lieferkette. Sie teilen dafür die Vision einer entwaldungsfreien Beschaffung.

[Text/Bild: Beiersdorf AG]

1 Quelle: Konsum von Palmölweltweit bis 2022/2023 | Statista