Berlin. Eine zügige Einigung auf ein drittes Entlastungs- und Unterstützungspaket fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) in einem aktuellen Schreiben an die Spitzen der Ampel-Koalition. Das Ziel dabei: Den Folgen der aktuellen Energiekrise begegnen. DE-Präsident Josef Sanktjohanser und HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth machen deshalb in dem Brief deutlich, dass die steigenden Energiekosten, die hohe Inflationsrate und der beispiellose Kaufkraftentzug sowohl für den Einzelhandel als auch für Verbraucher eine enorme Belastung sind. Der HDE spricht sich daher für eine Energiepreisbremse aus.
Entlastungs- und Unterstützungspaket: Anstieg der Energiekosten verstärkt die existenzbedrohende Lage von der Pandemie hart getroffenen Non-Food-Handelsbetrieben
„Um einen breiten Exitus im Handel und in unseren Innenstädten sowie einen weiteren Anstieg der Lebensmittelpreise zu verhindern, müssen die Preisanstiege rasch und zielgerichtet abgefedert werden“, heißt es daher in dem Schreiben. Insbesondere bei vielen bereits von der Pandemie hart getroffenen Non-Food-Handelsbetrieben verschärfe der Anstieg der Energiekosten weiterhin die existenzbedrohende Lage. Aber auch der energieintensive Lebensmittelhandel sei stark betroffen. Gefragt sei daher ein rascher Beschluss wirksamer Entlastungsmaßnahmen, die die Kaufkraft stützten und die Beschäftigung sicherten.
Entlastungs- und Unterstützungspaket: HDE spricht sich für vorübergehenden Energiepreisbremse aus
Einen zentralen Baustein für ein Entlastungs- und Unterstützungspaket sieht der HDE zudem in der Einführung einer vorübergehenden Energiepreisbremse. Dieser müsse für Privathaushalte und Unternehmen gelten. Von den Auswirkungen der Krise besonders betroffene Betriebe sollten mit gezielten Härtefallhilfen gestützt werden. Der Einzelhandel gerate schließlich in der aktuellen Krise von gleich zwei Seiten unter Druck. Das seien die Mehrausgaben für Energie und die Folgen der eingebrochenen Verbraucherstimmung. Um diese abzufedern, sei die Branche deshalb auf wirksame Unterstützung angewiesen.
Entlastungs- und Unterstützungspaket: Senkung der Stromsteuer als weiteres sinnvolles Instrument
Auch die Senkung der Stromsteuer von derzeit 2,05 Cent pro Kilowattstunde auf das europäische Mindestmaß von 0,05 Cent ist aus Sicht des Verbandes außerdem ein sinnvolles Instrument. Einkommensschwache Haushalte müssten zudem durch Transferleistungen und mittlere Einkommen durch den Abbau der Kalten Progression entlastet werden. Wichtig sei, dass die getroffenen Maßnahmen an den Ursachen von Inflation und Energiepreisschock ansetzten. Und damit einen Beitrag zur Ausweitung des Energieangebots leisten.
„Nur mit einer leistungsfähigen Wirtschaft werden wir auch weiterhin zu Entlastungen in der Lage sein. Dazu braucht es aber auch ein echtes Belastungsmoratorium für Unternehmen, zu dem sich alle Ressorts konsequent verpflichten“, betont der HDE in dem Schreiben.
[Text/Bild: HDE]