For Women in Science Preis 2019: 21. Verleihung ehrt zum ersten Mal Mathematikerinnen

Paris/Düsseldorf. Zum 21. Mal ist es somit wieder so weit: Die L’Oréal-Stiftung und die UNESCO zeichnen herausragende Wissenschaftlerinnen aus aller Welt mit dem For Women in Science Preis 2019 aus. Sie werden dabei für ihre außergewöhnlichen Leistungen in den Bereichen Materialwissenschaften, Mathematik und Informatik geehrt.

Die Auszeichnung wird außerdem begleitet von einem Preisgeld von jeweils 100.000 Euro. Die Preisverleihung findet am 14. März am Hauptsitz der UNESCO in Paris statt. Zudem werden an diesem Abend 15 vielversprechende junge Wissenschaftlerinnen aus der ganzen Welt geehrt.

For Women in Science Preis 2019: Ausweitung auf Mathematik und Informatik

Die Mathematik ist eine prestigeträchtige Disziplin. Sie dient zudem als Innovationsquelle für viele Bereiche. Mathematik ist allerdings auch eines jener Felder der Wissenschaften mit der niedrigsten Frauenquote. Die drei renommiertesten internationalen Mathematikpreise (Fields, Wolf und Abel) zeichneten deshalb seit Anbeginn zwar 141 Preisträger aus. Unter ihnen befand sich allerdings nur eine Frau. Die L’Oréal-Stiftung und die UNESCO haben deshalb das Ziel, die Rolle von Frauen in der Wissenschaft zu stärken. Daher wurde die Verleihung der Preise in dem Bereich Materialwissenschaften auf zwei weitere Forschungsgebiete ausgedehnt: Mathematik und Informatik.

For Women in Science Preis 2019: Zwei Preisträgerin aus der Mathematik dabei

Zu den fünf Preisträgerinnen des diesjährigen Awards gehören somit gleich zwei Mathematikerinnen. Claire Voisin ist dabei eine von fünf Frauen, die vom CNRS (das Französische Nationale Zentrum für wissenschaftliche Forschung) eine Goldmedaille erhalten hat. Zudem ist sie die erste Mathematikerin, die in das renommierte Collège de France aufgenommen wurde. Die weitere Preisträgerin Ingrid Daubechies ist außerdem die erste Forscherin, die Präsidentin der Internationalen Mathematischen Union ist.

For Women in Science Preis 2019: Mehr als 20 Jahre Engagement

Im Bereich der wissenschaftlichen Forschung dominieren allerdings nach wie vor Männer: Nur 29% der Forscher sind inzwischen Frauen. 11% der höheren akademischen Positionen werden zudem von Frauen besetzt. Nur 3% der Nobelpreise für Wissenschaft wurden jedoch in der Vergangenheit an Frauen vergeben.

Seit 1998 arbeitet die L’Oréal-Stiftung in Zusammenarbeit deshalb mit der UNESCO daran, die Repräsentanz von Frauen in wissenschaftlichen Berufen zu verbessern. Beide Partner sind somit fest davon überzeugt, dass die Welt die Wissenschaft braucht, und die Wissenschaft die Frauen.

In den ersten 21 Jahren des Programms For Women in Science förderten beide Organisationen deshalb 107 Preisträgerinnen und mehr als 3.000 talentierte junge Wissenschaftlerinnen mit Forschungsstipendien. Diese Stipendien werden inzwischen jährlich in 117 Ländern vergeben. In 2019 kommen fünf Preisträgerinnen dazu.

For Women in Science Preis 2019: Afrika und die arabischen Staaten

Professorin Najat Aoun SALIBA – Analytische und atmosphärische Chemie: Die Professorin für Chemie und Leiterin des Nature Conservation Center an der American University of Beirut, Libanon. Professorin Saliba wird dabei für ihre bahnbrechenden Arbeiten zur Identifizierung von krebserregenden Stoffen und anderen toxischen Luftschadstoffen im Nahen Osten und in modernen Nikotinabgabesystemen wie Zigaretten und Wasserpfeifen geehrt. Ihre innovativen Arbeiten in der analytischen und atmosphärischen Chemie werden es zudem ermöglichen, einige der dringlichsten Umweltprobleme zu lösen und zur Weiterentwicklung im Gesundheitswesen beizutragen.

For Women in Science Preis 2019: Asien und Pazifik

Professorin Maki KAWAI – Chemie / Katalyse: Die Leiterin des Instituts für Molekularwissenschaften der Tokio Universität, Japan, ist Mitglied des Wissenschaftsrates von Japan. Professorin Maki Kawai wurde zudem bekannt durch ihre bahnbrechende Arbeit bei der Manipulation von Molekülen auf atomarer Ebene, um Stoffe zu transformieren und innovative Stoffe herzustellen. Ihre außergewöhnliche Forschung hat dazu beigetragen, die Grundlagen der Nanotechnologien als eine der wichtigsten Entdeckungen neuer chemischer und physikalischer Phänomene zu etablieren. Diese betreffen dabei herausfordernde Umweltfragen wie die Energieeffizienz.

For Women in Science Preis 2019: Lateinamerika

Professorin Karen HALLBERG – Physik/ Physik der kondensierten Materie: Die Professorin am Balseiro-Institut ist zudem Forschungsleiterin am Atomzentrum Bariloche, CNEA/CONICET, Argentinien. Professorin Karen Hallberg wird somit für die Entwicklung modernster Rechenansätze geehrt. Diese ermöglicht es Wissenschaftlern dadurch, die Physik der Quantenmaterie zu verstehen. Ihre innovativen und kreativen Techniken stellen zudem einen wichtigen Beitrag zum Verständnis nanoskopischer Systeme und neuer Materialien dar.

For Women in Science Preis 2019: Nordamerika

Professorin Ingrid DAUBECHIES – Mathematik / Mathematische Physik: Sie ist inzwischen Professorin für Mathematik und Elektrotechnik und Informatik an der Duke University, Vereinigte Staaten. Professorin Daubechies wird dabei aktuell für ihren außergewöhnlichen Beitrag zur numerischen Bildbearbeitung und Signalverarbeitung geehrt, die standardisierte und flexible Algorithmen zur Datenkompression bereitstellt. Ihre innovative Forschung zur Wavelet-Theorie hat zudem zur Entwicklung von Behandlungs- und Bildfiltrationsmethoden geführt. Diese werden deshalb in Technologien für medizinische Bildgebungsgeräten bis hin zur drahtlosen Kommunikation eingesetzt.

For Women in Science Preis 2019: Europa

Professorin Claire VOISIN – Mathematik / Algebraische Geometrie. Sie ist Professorin am Collège de France und zudem ehemalige Forscherin am CNRS (Französisches Nationales Zentrum für wissenschaftliche Forschung). Professorin Voisin wird deshalb für ihre herausragende Arbeit in algebraischer Geometrie belohnt. Ihre bahnbrechenden Entdeckungen haben es schließlich ermöglicht, grundlegende Fragen zur Topologie und zu Hodge-Strukturen komplexer algebraischer Varianten zu lösen.

[Text/Logo: L’Oréal Deutschland]