IKW Studie SAUBER. SCHÖN. SYSTEMRELEVANT: Wie die Schönheits- und Haushaltspflegebranche Deutschland wirtschaftlich und gesellschaftlich zusammenhält

Frankfurt a.M. IKW Studie SAUBER. SCHÖN. SYSTEMRELEVANT. Obwohl sie täglich Millionen Menschen begleitet, wird ihre Bedeutung manchmal unterschätzt: Die Schönheits- und Haushaltspflegebranche. Sie ist weit mehr als ein Konsumsektor. Diese verbindet wirtschaftliche Stärke mit gesellschaftlichem Nutzen. Sie wirkt damit als stabilisierender Faktor in herausfordernden Zeiten. Eine neue Studie der Unternehmensberatung Roland Berger GmbH im Auftrag des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW) zeigt, was die Branche zur Resilienz von Wirtschaft und Gesellschaft beiträgt.

IKW Studie SAUBER. SCHÖN. SYSTEMRELEVANT: Unterschätzte Größe mit Substanz

Mit einem Inlands- und Exportumsatz von 34,6 Mrd. Euro sowie 16,2 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung in Produktion und Vertrieb stellt die Schönheits- und Haushaltspflegebranche eine bedeutende wirtschaftliche Säule in Deutschland dar. Zu ihr zählen über 1.000 kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) und rund 60 Großunternehmen. Diese Firmen und ihre Zulieferer sichern zudem 533.000 Arbeitsplätze entlang der Wertschöpfungskette. Und das in der Stadt ebenso wie auf dem Land und über Generationen hinweg. Ein Blick auf die Zahlen der letzten Jahre zeigt dazu: Die Beschäftigungsrate blieb selbst in wirtschaftlich angespannten Zeiten stabil. Das ist damit ein klarer Hinweis auf die Widerstandsfähigkeit der Branche. Und doch wird bei diesem Wirtschaftszweig neben seiner wirtschaftlichen Bedeutung auch dessen gesellschaftliche Relevanz gelegentlich unterschätzt.

IKW Studie SAUBER. SCHÖN. SYSTEMRELEVANT: Pflegeprodukte im Alltag als Stabilisatoren in Krisenzeiten

Die Branche produziert dabei zentrale Anker für Alltag, Gesundheit und Selbstwert. Schließlich fördern Körperpflege- und Reinigungsprodukte damit nicht allein die Hygiene. Sie geben zudem auch emotionale Stabilität – gerade in Krisenzeiten. Damit stiftet der Sektor einen unverzichtbaren Beitrag zur gesellschaftlichen Resilienz.

Was im Kleinen beginnt – das tägliche Pflegeritual – entfaltet dort im Großen Wirkung. Wenn Menschen Struktur, Sicherheit und Wohlbefinden erleben, stärkt das auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt, stellt die Studie fest. Die Verbindung von individueller Stabilität und kollektiver Widerstandskraft macht somit die Schönheits- und Haushaltspflege zu einem integralen Bestandteil einer belastbaren Gesellschaft.

IKW Studie SAUBER. SCHÖN. SYSTEMRELEVANT: Wirtschaftskraft trifft Innovationsdynamik von 25 %

Die Branche investiert dadurch nicht nur in Produkte, sondern in die Zukunft. Mit durchschnittlich 700.000 Euro Sachanlage pro Unternehmen und einer Innovationsquote von 25 % zählt sie außerdem zu den innovativsten und dynamischsten Konsumgütermärkten Europas. Der Fokus liegt hierbei auf Funktionalität, Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Relevanz. Das reicht dort von wasserarmen Rezepturen über vegane Formulierungen bis hin zu kreislauffähigen Verpackungslösungen. Nachhaltigkeit ist dabei kein Reaktionsreflex, sondern Teil der Branchenstrategie. Freiwillige Initiativen wie „Commit for Our Planet“ haben zudem Erfolg. Besonders eindrucksvoll zeigen die teilnehmenden Unternehmen der AISE-Charta für nachhaltiges Waschen und Reinigen, was möglich ist. Zwischen 2006 und 2023 reduzierten diese den Energieverbrauch pro produzierter Tonne um 45 % und den CO₂-Ausstoß um 46 %.

IKW Studie SAUBER. SCHÖN. SYSTEMRELEVANT: Wachsende Regulierung führt zu schwindendem Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Deutschland

Mit Blick auf diese Daten kommentiert IKW-Geschäftsführer Thomas Keiser: „Unsere Branche steht für Lebensqualität, Innovation und wirtschaftliche Substanz. Das sind alles Werte, die Deutschland gerade in schwierigen Zeiten dringend braucht.“

Doch trotz Innovationskraft und Eigeninitiative wächst der Druck auf dieses Wirtschaftssegment. 90 % der Unternehmen empfinden nationale und europäische Regulierungen als starke Belastung. 40 % rechnen mit zusätzlichen Kosten durch wachsende Regulierung bis in den sechsstelligen Bereich. Die Folge: Das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Deutschland schwindet – fast Dreiviertel der Betriebe halten ihn bereits für (eher) unattraktiv.

IKW Studie SAUBER. SCHÖN. SYSTEMRELEVANT: Resilienz braucht Zusammenspiel – IKW fordert realistischeres Verständnis für die Branche

Die Studie macht damit deutlich: Der zunehmende Regulierungsdruck belastet Innovation und Standortvertrauen. Und das bei einer volkswirtschaftlich relevanten Branche, die auch das gesellschaftliche Miteinander beeinflusst.

Hier muss die Politik handeln. Schließlich sind eine resiliente Gesellschaft und eine widerstandsfähige Wirtschaft keine Selbstläufer. Sie entstehen dort, wo ökonomische Stabilität und soziale Teilhabe ineinandergreifen. Dafür braucht es Rahmenbedingungen mit Augenmaß, unternehmerische Gestaltungskraft und einen offenen Dialog zwischen allen Akteuren. Der IKW fordert daher ein realistischeres Verständnis für die Branche. Nur wenn ihr Potential anerkannt und ihre Handlungsspielräume gesichert werden, kann sie ihre Funktion als Stabilitätsanker weiter entfalten.

IKW Studie SAUBER. SCHÖN. SYSTEMRELEVANT: Ein Appell an die Politik

„Wer Resilienz will, muss wirtschaftliche Stärke erkennen und fördern – und darf sie nicht durch Überregulierung gefährden“, so Thomas Keiser, Geschäftsführer des IKW. Die aktuelle Studie liefert dafür klare Daten und Handlungsempfehlungen.

Den Studienbericht finden gibt es hier.

IKW Studie SAUBER. SCHÖN. SYSTEMRELEVANT: Quellen

Titel: Studie Sauber. Schön. Systemrelevant – Der unterschätzte Beitrag der Schönheits- und Haushaltspflege für Deutschland, Mai 2025.

Hintergrund: Die Analyse führte die Unternehmensberatung Roland Berger GmbH im Auftrag des IKW unabhängig durch. Sie basiert dafür auf aktuellen Branchenkennzahlen und einschlägigen Fachstudien. Hinzukommen dort Ergebnisse einer im April 2025 durchgeführten Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW). An der Befragung nahm gut ein Viertel der IKW-Mitglieder teil – primär Führungskräfte und Geschäftsleitungen. Ergänzt wird dieses quantitative Fundament durch die tiefgehende, branchenübergreifende Expertise von Roland Berger, die wertvolle Impulse für Strategien und Handlungsempfehlungen liefert.

[Text/Grafik: IKW]