Anzahl der öffentlichen Apotheken sinkt immer schneller: Aktuell gibt es 17.187 Geschäfte

Berlin. Die Anzahl der öffentlichen Apotheken ist inzwischen auf ein erneutes Rekordtief gesunken. Das stellt die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände – aktuell dazu fest. Derzeit sind es nur noch 17.187 Geschäfte. Zum Ende des dritten Quartals 2024 gab es damit 384 Apotheken weniger als zu Jahresbeginn (17.571). Das entspricht einem prozentualen Rückgang von 2,2 Prozent.

Im Vergleich zu den ersten neun Monaten der Vorjahre erhöhte sich somit weiterhin die Geschwindigkeit des Rückgangs. In 2022 gab es im selben Zeitraum 285 Apotheken weniger. 2023 waren es dann 335 Betriebsstätten weniger. In den ersten drei Quartalen 2024 gab es im Gegenzug nur noch 36 Neueröffnungen. In den Vorjahreszeiträumen waren es zum Vergleich 46 Apotheken (2022) beziehungsweise 48 (2023).

Die 17.187 Apotheken teilen sich auf in 12.649 Einzel- oder Hauptapotheken (minus 301) und 4.538 Filialapotheken (minus 83). Das ergibt eine aktuelle Erhebung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände auf Basis der Meldungen der Landesapothekerkammern.

Anzahl der öffentlichen Apotheken: Das seit elf Jahren stagnierende Apothekenhonorar bedarf der Anpassung an die gesamtwirtschaftliche Entwicklung

„Die Apothekenzahl geht immer schneller zurück. Das ist dramatisch, aber leider nicht überraschend. Die Politik muss den Apothekenrückgang dringend stoppen“, sagt dazu ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. Sie erklärt zudem: „Jede Apotheke, die schließen muss, verschlechtert die Versorgung für tausende Patientinnen und Patienten, weil die Wege zur nächsten Apotheke dadurch länger werden. Die Politik weiß ganz genau, dass das Apothekenwesen seit Jahren chronisch unterfinanziert ist. Das seit elf Jahren stagnierende Apothekenhonorar muss deshalb sofort an die gesamtwirtschaftliche Entwicklung angepasst werden.

Anzahl der öffentlichen Apotheken: Strukturen der aktuellen Arzneimittelversorgung sichern

Ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl werde der Druck immer größer, so Overwiening weiter. Die Strukturen der Arzneimittelversorgung müssten stabilisiert und gestärkt werden.

Zukunftsweisende Vorschläge der Apothekerschaft, die auch die stärkere Einbindung der Pharmazeutinnen und Pharmazeuten in die Primärversorgung beinhalten, gebe es zudem zuhauf. ABDA-Präsidentin: „Was hingegen überhaupt nicht zum Ziel führt, ist eine Entkernung der Apotheke. Diese soll laut den Plänen des Bundesgesundheitsministeriums ohne Apothekerinnen und Apotheker funktionieren. Vor Ort tätige Apotheker und Apothekerinnen sichern dort viel besser die Versorgung der Patientinnen und Patienten.“

[Text/Bild: ABDA/kosmetiknachrichten.de]