Großes Ausbildungsangebot im Handel: Noch viele offene Stellen

Berlin. Großes Ausbildungsangebot im Handel. Die aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) für Juli 2022 zeigen, dass die Handelsunternehmen in Deutschland ein stetig wachsendes Angebot an Ausbildungsplätzen bieten. „Sie haben damit ihre Fachkräftesicherung weiter fest im Blick“, so der Handelsverband Deutschland.

Großes Ausbildungsangebot im Handel: Eine Bewerbung auf einen Ausbildungsplatz ist aktuell noch möglich

Am Ausbildungsangebot mangelt es nicht: So verzeichnet die BA die zahlenmäßig meisten Ausbildungsstellen für angehende Kaufleute im Einzelhandel sowie für Verkäuferinnen und Verkäufer. Das sind dort insgesamt 13 Prozent aller angebotenen Stellen. Handelsunternehmen bieten dadurch für das beginnende Ausbildungsjahr 2022/2023 rund 35.100 Stellen für eine Ausbildung zum Kaufmann oder zur Kauffrau im Einzelhandel (+0,6% zum Vorjahresmonat) an. Hinzu kommt dort die Ausbildung zum Verkäufer oder zur Verkäuferin mit 30.200 Stellen (+ 22,3% zum Vorjahresmonat). Die Abiturientenprogramme des Handels schaffen es außerdem mit insgesamt 11.300 angebotenen Stellen (+15,3% zum Vorjahresmonat) in die Top 10 des Ausbildungsmarktrankings. Letzteres ist ein dreijähriges kombiniertes Qualifizierungsprogramm aus Aus- und Fortbildung. Gleichzeitig meldet die Bundessagentur aber für die Kaufleute im Einzelhandel noch 18.400 sowie für die Verkäufer 18.000 unbesetzte Stellen.

Großes Ausbildungsangebot im Handel: Handelsunternehmen setzen auf ihre Fachkräftesicherung

„Die Handelsunternehmen haben ihre Fachkräftesicherung fest im Blick und wollen ihren Bedarf zuvörderst mit eigens ausgebildeten Fachkräften decken, dafür nutzen sie ihr gesamtes Angebot: Über 60 zwei- und dreijährige Ausbildungen, Abiturientenprogramme und duale Studiengänge“, so Katharina Weinert, HDE-Abteilungsleiterin für Bildungspolitik und Berufsbildung. Die beiden Kernberufe des Einzelhandels gehören jedes Jahr zu den beliebtesten Berufen in Deutschland. Spitzenreiter ist dabei der dreijährige Beruf Kaufleute im Einzelhandel, dicht gefolgt vom zweijährigen Ausbildungsberuf Verkäufer.

Großes Ausbildungsangebot im Handel: Schnelle Karriere mit Schwerpunkt duale Ausbildung

„Die Karrierechancen im Handel sind für Absolventen einer dualen Ausbildung und eines Studiums gleichermaßen gut. In keiner anderen Branche kann man über beide Karrierewege so schnell in Führungsverantwortung kommen wie im Einzelhandel. Den Schwerpunkt bei der Fachkräftegewinnung legen die Handelsunternehmen aber nach wie vor auf die duale Ausbildung. Über 80 Prozent der Führungskräfte im Einzelhandel begannen ihre Karriere mit einer Ausbildung“, so Weinert dazu weiter. Allerdings sieht der HDE auch die Herausforderungen bei den Handelsunternehmen. Voraussichtlich werden durch den seit 2017 allgemein verzeichneten Bewerberrückgang nicht alle offenen Ausbildungsstellen besetzt. „In den Sommermonaten werden regulär noch viele Ausbildungsstellen besetzt. Wir gehen davon aus, dass sich die Stellenbesetzung in diesem Jahr erneut bis weit in den Herbst hineinziehen wird. Bewerberinnen und Bewerber haben aktuell noch sehr gute Chancen, einen Ausbildungsplatz im Einzelhandel zu bekommen“, erklärt dazu Weinert.

Großes Ausbildungsangebot im Handel: HDE fordert von der Politik mehr Aufmerksamkeit für die Berufliche Bildung

Der HDE fordert von der Politik zudem mehr Aufmerksamkeit für die Berufliche Bildung. Jungen Menschen müsse deshalb die Attraktivität einer dualen Ausbildung deutlicher kommuniziert werden. Schließlich seien die Chancen auf einen Ausbildungsplatz und eine gute berufliche Laufbahn stehen im Handel sehr gut.

In diesem Zusammenhang fordert der HDE außerdem den Ausbau von digitalen Berufsorientierungsangeboten. Hinzukommen dabei für den Handelsverband eine verlässliche Berufsorientierung an allen allgemeinbildenden Schulen und bei den Arbeitsagenturen. Zudem müssen die beruflichen Schulen attraktiver werden. HDE: „Hierbei geht es um eine Investitions- und Innovationsoffensive bei den Ausbildungskonzepten, die moderne technische Ausstattung und um Weiterbildungen für Lehrkräfte.“ Dabei sieht der HDE Bund und Länder gemeinsam gefordert.

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