Berlin. Eine Investitions- und Innovationsoffensive fordert der Handelsverband Deutschland (HDE). Im Blick hat der Verband dabei die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des HDE unter mehr als 800 Non-Food-Handelsunternehmen. Laut Umfrage erkennen die meisten Händlerinnen und Händler die Notwendigkeit von Zukunftsinvestitionen. Allerdings sehen sie aufgrund ihrer pandemiebedingt angespannten wirtschaftlichen Lage jedoch häufig keinen finanziellen Spielraum hierfür. Insbesondere bei Investitionen in die Digitalisierung, die städtische Infrastruktur und den Klimaschutz besteht demnach Handlungs- und Unterstützungsbedarf.
Investitions- und Innovationsoffensive: Steigende Energiepreise verschärfen die Unsicherheit in der Branche
„Nachdem schon die Pandemie viele Handelsunternehmen hart getroffen hat, verschärfen die steigenden Energiepreise die Unsicherheit in der Branche.“ Das erklärt dazu HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Um dringend notwendige Investitionen in die Zukunft zu ermöglichen, brauche es jetzt breit angelegte öffentliche Investitionen und Innovationen, so Genth weiter. Die Zeit der Krisen hemme Investitionen und decke zudem den entstandenen Unterstützungsbedarf auf.
Investitions- und Innovationsoffensive: 43 Prozent der Unternehmen im Non-Food-Handel fehlt das Geld dafür
Laut einer aktuellen HDE-Umfrage planen 38 Prozent der befragten Non-Food-Händler in diesem Jahr keine Investitionen. Die investierenden Unternehmen fokussieren sich zudem überwiegend auf das Kerngeschäft und nicht den Klimaschutz. „Händlerinnen und Händler sind sich der Bedeutung von Zukunftsinvestitionen bewusst. Sie können diese jedoch nach Monaten mit Lockdowns und anschließenden Zugangsbeschränkungen nicht alleine stemmen“, betont Genth zudem. Gerade in der Corona-Krise halten 83 Prozent der Non-Food-Händler Investitionen in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens für wichtig. Krisenbedingt können 43 Prozent der Unternehmen im Non-Food-Handel allerdings nicht investieren.
Investitions- und Innovationsoffensive: Digitalisierungsfonds und Sonderprogramm Innenstadtentwicklung als Investitionshilfen
Unterstützung benötigen Händlerinnen und Händler vor allem bei Investitionen in die Digitalisierung. Hinzukommen dort die Geschäftsausstattung, die städtische Infrastruktur und der Klimaschutz. „In diesen Bereichen ist staatliche Unterstützung deshalb eine wichtige Voraussetzung für ein höheres Engagement“, so Genth weiter. Bislang planen in diesem Jahr 43 Prozent der Non-Food-Unternehmen Investitionen in die Geschäftsausstattung und den Ladenbau. In ihre Social-Media-Präsenz investieren 40 Prozent und etwa ein Drittel in das digitale Marketing.
Gefragt seien daher gezielte Investitionshilfen wie ein Digitalisierungsfonds in Höhe von 100 Millionen Euro. Außerdem bedürfe es eines Sonderprogramm Innenstadtentwicklung. Finanziert über fünf Jahre mit jährlich mindestens 500 Millionen Euro trage das zur Förderung innovativer Konzepte bei. Genth: „Die Digitalisierung, die Gestaltung zukunftsfähiger Innenstädte und der Klimaschutz sind eine Gemeinschaftsaufgabe. Eine breit angelegte Investitions- und Innovationsoffensive kann ein erster Anstoß sein.“
Weitere Informationen unter: https://einzelhandel.de/investitionen
[Text/Bild: HDE]