Nachhaltiger Logistik-Campus entsteht bei Weleda

Schwäbisch Gmünd. Ein nachhaltiger Logistik-Campus ist das Thema der Weleda AG. In diesen Tagen erfolgte der Spatenstich für diesen Neubau im Industriegebiet Gügling Nord IV von Schwäbisch Gmünd. Die Weltmarktführerin für zertifizierte Naturkosmetik und anthroposophische Arzneimittel zentralisiert dort mit diesem Vorhaben die internationale und nationale Vertriebs- sowie Teile der Produktionslogistik. Hohe Nachhaltigkeitsstandards und Klimaneutralität zeichnen die neu entstehenden Gebäude zudem aus.

Nachhaltiger Logistik-Campus umfasst Verwaltungsgebäude und Logistikbereiche

„Bauen kann man auch im Einklang mit Mensch und Natur. Dafür setzt das Weleda Logistikzentrum in Schwäbisch Gmünd neue Maßstäbe, auf die wir gemeinsam stolz sind“, resümiert deshalb Alois Mayer, Mitglied der Geschäftsleitung. Das Vorzertifikat zum DGNB Platin-Standard hat das Bauprojekt bereits erhalten. Es handelt sich bei dieser Auszeichnung um die höchste Bewertungsstufe der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen.

Der neue Logistik-Campus umfasst ein Verwaltungsgebäude mit Büros und Sozialräumen, einen Zwischenbau mit Pausenraum, Entsorgungseinrichtungen sowie Lager- und Arbeitsraum. Hinzukommt dort ein Funktionsgebäude, das allen Arbeitsschritten von Wareneingang bis Warenausgang Platz bietet. Ein Hochregallager mit einer Regalanlage aus Holz für die Lagerung von Paletten ergänzt zudem den Komplex. Bis zum 31. Dezember 2023 sollen die neuen Gebäude bezogen sein.

Nachhaltiger Logistik-Campus: Neubau fasst mehrere Standorte zusammen

Aktuell sind verschiedene inhaltlich verwandte Unternehmensbereiche der Logistik und Produktionslogistik auf mehrere Standorte in und um Schwäbisch Gmünd verteilt. Mit dem Neubau legt Weleda diese Teile zusammen. Es zentralisiert dadurch die internationale und nationale Vertriebslogistik sowie Teile der Produktionslogistik. Hauptziel ist dabei, Synergieeffekte und Zukunftsfähigkeit zu schaffen. Auch der Erhalt von Arbeitsplätzen steht im Fokus. Mit dem Bauprojekt gehen weitere Innovationen einher: Das Warenwirtschaftssystem erhält eine neue Software und die Logistik wird digitalisiert. Ein vollautomatisches Hochregallager optimiert zudem Kommissionierung und Versand.

Nachhaltiger Logistik-Campus: Mitarbeiter:innen entscheiden mit über Gestaltung, Sicherheit und Arbeitsplatzausstattung

Eine aktive Rolle in der Planung spielen die Mitarbeiter:innen. Sie entscheiden dort mit über Gestaltung, Sicherheit und Arbeitsplatzausstattung. Reinhard Toth, Mitarbeiter Logistik, freut sich: „Unsere Logistik vollbringt seit Jahren Bemerkenswertes und optimiert sich stetig. Aufgrund der jetzigen Kapazitäten und der dezentralen Lager stoßen wir jedoch an Grenzen. Durch den Neubau wird unsere Logistik somit nicht nur effizienter und ergonomischer, sondern auch nachhaltiger.“

Nachhaltiger Logistik-Campus: Architektur verbindet ökologische und ökonomische Verantwortung

„Auf dem Gügling zeigen wir, wie man Industriebauten architektonisch hochwertig, ökologisch nachhaltig und ökonomisch vernünftig zugleich bauen kann“, erklärt Dr. Andreas Jäschke, Vizepräsident des Weleda-Verwaltungsrates. Anstatt eines großvolumigen Baukörpers entstehen deshalb kleinere Einheiten mit viel Freiräumen und räumlichen Verbindungen. Die geplanten Gebäude folgen dabei einem dynamischen Aufbau, der in den Außenbereichen eine naturnahe, biodiverse Gestaltung ermöglicht. Für einen sanften Übergang zur Landschaft sorgt zudem ein organisch geformter Sockel. Obergeschoss und Dach entstehen in leichter Holzbauweise. Sinnvolle Möglichkeiten zur Erweiterung der Anlage werden schon jetzt bedacht.

Die künftige Arbeitsplatzqualität steht bei allen Überlegungen im Mittelpunkt. Eine großzügige Öffnung der Fassade ermöglicht Arbeiten bei Tageslicht. Überhitzung verhindern Solarpaneele, die als Sonnenschutz dienen. Ein helles, intensiv begrüntes Atrium und ein Dachgarten gestalten zudem den Aufenthalt für Besucher und Belegschaft angenehm.

Nachhaltiger Logistik-Campus: Natürliche Materialien sorgen für Umweltverträglichkeit und Klimaschutz

Nachhaltiges Bauen nach DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) heißt für Weleda, im Bau- und Planungsverlauf sowie bei der Auswahl der Materialien auf die Reduktion des CO2-Fußabdruckes zu achten. Weleda strebt mit ihrem Neubau eine Zertifizierung nach DGNB-Platin an. Das Vorzertifikat ist dafür bereits erteilt.

Einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten natürliche Baumaterialien wie Glas, Holz und Stampflehm. Bei einem etwaigen Rückbau können sie teilweise wieder in der Materialkreislauf integriert werden. Die Außenverkleidungen des neuen Logistik-Campus‘ bestehen aus Holz. Das innovative Hochregallager entsteht zudem aus einem Materialmix (Beton, Stampflehm und Holz). Diese Kombination ist dadurch in der Lage, auf natürliche Weise ideale Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen zu erhalten. Zusätzliche technische Anlagen sind dafür nicht nötig. Das Verwaltungsgebäude wiederum ist in Holzständerbauweise geplant. Einzelne Gebäudeteile bestehen aus Glas und Stahlbeton – beispielsweise der Aufzugsschacht.

Nachhaltiger Logistik-Campus: Ausgeklügelte Technik schafft optimale Gebäudebedingungen

Geothermie und eigene Photovoltaik-Anlagen heizen und befeuchten die Räumlichkeiten. Ob die gesetzlich vorgeschriebenen Werte für Temperatur und Feuchtigkeit auch stets eingehalten werden, prüft ein kontinuierliches Monitoring. Grundsätzlich sorgt der verbaute, innovative Materialmix für klimatische Stabilität. Im Hochregallager entsteht durch die Bewegung automatischer Bediengeräte eine natürliche Umwälzung der Luft, die eine zusätzliche Regulation überflüssig macht. Solaranlagen auf den Gebäudedächern und an der Fassade des Funktionsgebäudes gewinnen zudem gleichzeitig Energie und sorgen für Schatten.

Nachhaltiger Logistik-Campus: Außenanlagen mit heimischen Pflanzen sorgen für größtmögliche Artenvielfalt

Grundsätzlich ist jedes Bauprojekt immer auch ein Eingriff in vorhandenen Umweltstrukturen. Doch Weleda wertet dort den neuen Standort auf, indem sie Bedingungen für größtmögliche Artenvielfalt schafft. Die Planung der Außenanlagen sieht deshalb Streuobstwiesen mit Wildfrüchten vor. Außerdem gibt es einen kräuterreichen Saumstreifen, freiwachsende heimische Hecken, eine Wachholderheide, blühende Felder und Rosenhecken. Regionale Pflanzen halten dem lokalen Klima stand und benötigen zudem kaum Bewässerung. Insgesamt soll sich das Gelände völlig verwandeln – von einer landwirtschaftlich intensiv genutzten Monokultur hin zu einer Landschaft mit hoher Biodiversität.

[Text/Bild: Weleda/Michelgroup]