Gesichtsmasken: Mintel sieht langfristige Potenziale für die Kosmetikbranche

London. Gesichtsmasken und Neuerungen für die Kosmetikbranche dadurch sind das Thema eines aktuellen Blogs des internationalen Marktforschungsunternehmens Mintel. „Immer mehr Menschen greifen aufgrund der COVID-19-Pandemie zu Gesichtsmasken – in Deutschland gilt seit dem 27. April Maskenpflicht“, stellt das Unternehmen dazu fest.

Gesichtsmasken: Schönheitsindustrie soll sich auf das vermehrte Tragen von Mund- und Nasenschutz einstellen

Und weiter: Für die Schönheitsindustrie bedeutet das, dass sich künftig immer mehr Konsumenten an das Tragen von Mund-Nasenschutz gewöhnen. Spezielle Kosmetikprodukte wie Lidschatten, Eyeliner, Mascara und Abdeckstifte gewinnen deshalb stärker an Aufwind. Von essentieller Bedeutung bei der Kaufentscheidung sind dabei Finishes und Texturen, die auf die neuen Bedürfnisse der Verbraucher zugeschnitten sind. Für asiatische Verbraucher sind Gesichtsmasken inzwischen nichts Neues, weshalb es sich für Länder wie Deutschland lohnt, zwecks Produktinnovationen gen Osten zu blicken.

Gesichtsmasken gehören in Asien schon längst zum Alltag

Der Trend zum Masken-Make-up könnte sich nach dem Ausbruch von COVID-19 fortsetzen. Vor allem wenn man bedenkt, dass das Tragen von Masken in Asien bereits gang und gäbe ist. Auf dem Kontinent ist man es inzwischen gewohnt, Mundschutz zu tragen. Dabei geht es darum, Umweltverschmutzung, Pollen oder Keime abzuwehren. Hinzukommt um sich im dichten Gedränge der öffentlichen Transportmittel vorm Niesen und Husten anderer zu schützen. Vor allem in Japan werden Masken aufgrund von Allergien und im Winter als Gesichtswärmer häufig genutzt. Im Land der aufgehenden Sonne wurden bereits im Jahr 2003 chirurgische Einwegmasken an Allergiker vermarktet, da das Gewebematerial Pollen und andere Allergietrigger effektiv abblocken soll.

Gesichtsmasken: Potenziale von „Masken-Make-ups“

Der Globalen Neuproduktdatenbank von Mintel zufolge entfielen in den letzten drei Jahren über die Hälfte aller asiatischen Neueinführungen in der Kategorie Farbkosmetik auf Augen- und Lippen-Make-up. Innerhalb des gleichen Zeitraums machten zudem auf globaler Ebene Lippenprodukte knapp ein Drittel aller Farbkosmetiklancierungen aus. Dadurch wurden sie weltweit zum drittaktivsten Make-up-Segment.
Da das Augenmerk beim Tragen von Mund- und Nasenschutz vor allem auf den oberen Gesichtspartien liegt, werden deshalb Augen- und Brauenkosmetik wie etwa Eyeliner, Mascara und Brauenstifte weiterhin Wachstum verzeichnen.Die sich verändernden Lebensstile der Verbraucher werden für Unternehmen neue Marktpotenziale schaffen. Marken sollten daher darauf achten, bei Farbkosmetika mehr als „bloße Abdeckung“ zu bieten.

Gesichtsmasken: Augen-Make-up besonders gefragt

Potenziale bestehen vor allem bei Augen-Make-up, da dieses beim Tragen von Gesichtsmasken besonders hervorsticht. Es kann zudem farblich passend zu diversen Stoffen abgestimmt werden.

Gesichtsmasken: Zusammenstellungen von Grundierungen auf dem Prüfstand

Während Brauen und Augen stärker betont werden, müssen Grundierungen so zusammengestellt sein, dass sie unter Masken lange halten und nicht verlaufen – ein Claim, den Firmen natürlich schon länger für ihr Produktmarketing benutzen. Marken könnten die derzeitige Situation jedoch geschickt nutzen, um ihre Werbeversprechen unter Beweis zu stellen.

Gesichtsmasken: Die Mode- und Beauty-Branchen rücken näher zusammen

Die Mode- und die Beauty-Branchen haben sich schon länger nahe gestanden und farblich wie auch styletechnisch viel voneinander abgeschaut. In der jetzigen Situation kann dies von Vorteil sein, wie man am Beispiel der bekannten aus Thailand stammenden Designerin Prae Vatanika erkennen kann. Erst neulich brachte sie eine elegante Maske auf den Markt, für die sie die Reststoffe ihrer Modekollektion verwendete. Sie zeigte somit, dass Mund-Nasenschutz auch modisch mithalten kann und das Potenzial dazu hat, sich von einem reinen Gebrauchs- zu einem Premiumgut zu wandeln

Gesichtsmasken: Hersteller und der neue „Masken-Effekt“

Einzelhändler müssen schnell reagieren und Anleitungen bzw. Tutorials zu Masken-Looks bereitstellen. Das Hongkonger Einkaufszentrum Harbour City arbeitete beispielsweise mit sieben globalen Marken wie etwa Chanel Beauté, Shu Uemura und Tom Ford Beauty zusammen, um auf Masken abgestimmte Looks zu entwickeln.

Einige Hersteller haben zudem damit angefangen, an langanhaltenden Rezepturen zu feilen. Die Marke Kolmar Korea lancierte beispielsweise spezielle Produkte wie Sonnencreme, Cushion-Foundation, Lippenstift und Puder. Diese sind allesamt schweißfest und verlaufen nicht beim Tragen von Gesichtsmasken.

Gesichtsmasken: Augen- und Brauen-Make-up hervorheben

Die Schönheitsindustrie hat sich in den letzten Jahren für holistisches Wohlbefinden eingesetzt. Unter den gegenwärtigen Umständen gibt es keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, um diese Botschaft nachdrücklich zu kommunizieren. Das heißt, die Verbraucherin zu ermutigen, sich um ihre innere wie auch äußere Schönheit zu kümmern. Obwohl die meisten jetzt zuhause bleiben oder draußen Maske tragen müssen – es gibt es immer noch Gelegenheiten, sich zu schminken.

Marken könnten sich auf Augen- und Brauenprodukte fokussieren und Anleitungen zu unterschiedlichen „Masken-Looks“ veröffentlichen. Trotz der Pandemie gibt es schließlich immer noch diverse Gelegenheiten, verschiedene Styling-Tipps auszuprobieren. Dabei ist es egal, ob das für den eigenen Zeitvertreib zuhause oder für Videochats mit Kollegen geschieht.

Unser Fazit

Asiatische Länder haben das Potenzial, Innovationsführer in Sachen Masken-Make-up zu werden. Denn langfristig werden viele Verbraucher auch nach dem Lockdown noch auf Gesicht- und Nasenschutz zurückgreifen. Für westliche Länder lohnt es sich daher, auf östliche Produktinnovationen zu blicken. [Text/Bild: Mintel]