HDE fordert Unterstützung für mittelständische Handelsunternehmen

Berlin. Unterstützung für mittelständische Handelsunternehmen fordert der Handelsverband Deutschland (HDE). In Briefen an den Bundeswirtschafts- und den Bundesfinanzminister macht er deshalb deutlich, dass der mittelständische Einzelhandel bislang bei den Förder- und Rettungsprogrammen der Bundesregierung nicht ausreichend Berücksichtigung findet.

Unterstützung für mittelständische Handelsunternehmen: Durch flächendeckende Schließungen Handel besonders betroffen

„Gerade der mittelständische Einzelhandel, der flächendeckend von Schließungen betroffen ist und hohe weiterlaufende Kosten hat, erhält keinen Zugang zu den kreditfinanzierten Maßnahmen. Diese Unternehmen fallen bei den bisher aufgelegten Hilfsprogrammen durch das Raster“, so HDE-Präsident Josef Sanktjohanser dazu. Im von den Schließungen betroffenen Nonfood-Handel sind rund 15.000 Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten aktiv. Diese erwirtschaften dadurch zwei Drittel des Umsatzes in diesem Bereich . Sie sind dadurch die wesentliche Stütze der Versorgungsstruktur für die Bevölkerung.

Unterstützung für mittelständische Handelsunternehmen: Betriebe des Nicht-Lebensmittelhandel haben rund 1,3 Millionen Beschäftigte

In diesen zumeist mittelständischen und inhabergeführten Betrieben dieses Teils des Einzelhandels arbeiten dabei rund 1,3 Millionen Beschäftigte. Sanktjohanser: „Die bisherige Vernachlässigung des Mittelstandes gefährdet daher in der Konsequenz die Versorgung der Bevölkerung mit Waren aller Art auch nach der Corona-Krise und wird zudem zu einem massiven Verlust von Arbeitsplätzen im Einzelhandel führen. Insbesondere die oft hohen Mieten in den Innenstädten überfordern viele kleine und mittelgroße Handelsunternehmen binnen kürzester Zeit.“

Unterstützung für mittelständische Handelsunternehmen: Nicht-Lebensmittelhandel hat monatliche Mietbelastungen von 4,4 Milliarden Euro

Der Nicht-Lebensmittelhandel in Deutschland erzielt normalerweise einen Umsatz von 1,15 Milliarden pro Tag. Durch die Ladenschließungen sind derzeit viele Betriebe völlig ohne Umsätze. Gleichzeitig müssen aber Mieten weiterbezahlt werden, die durchschnittlich bei rund 15 Prozent der normalerweise üblichen Umsätze liegen. Daraus resultieren monatliche Mietbelastungen für den Nicht-Lebensmittelhandel in Höhe von 4,4 Milliarden Euro. Hier sieht der HDE deshalb auch die Vermieter verpflichtet, ihren Handelsmietern entgegenzukommen. Denn auch sie hätten ja ein Interesse an stabilen Mietern. „Der Handel und mit ihm die Innenstädte stehen angesichts der Corona-Krise vor riesigen Herausforderungen. Wir sind der festen Überzeugung, dass wir diese bestehen können, wenn entsprechende finanzielle Maßnahmen der Bundesregierung schnell und unbürokratisch umgesetzt werden. Die Politik hat einen überzeugenden Start in der Krise hingelegt. Jetzt darf der mittelständische Handel nicht vergessen werden“, so der HDE-Präsident.

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