Cosmetic Business: Handel mit Naturkosmetik ist im Wandel

Cosmetic Business, das internationale B2B Portal für die Kosmetik-Zulieferindustrie von der Messe Leipzig, analysiert mit Hilfe des Naturkosmetik Jahresreportes 2015 des naturkosmetik verlages e.dambacher, den Naturkosmetikmarkt in Deutschland. Ergebnis: Drogeriemärkte, Parfümerien und der Onlinehandel gehören zu den Gewinnern.

Naturkosmetik in Deutschland: Vielfalt der Vertriebswege

Die Vielfalt der Vertriebswege für Naturkosmetik in Deutschland ist enorm. An der Spitze der Vertriebswege für Naturkosmetik in Deutschland standen 2015 die Drogeriemärkte mit einem Marktanteil von 40 Prozent, wie der naturkosmetik verlag e.dambacher in seinem Naturkosmektik Jahresreport 2015 berichtet. Der Naturkost-Fachhandel und die Reformhäuser folgten an zweiter Stelle mit einem Marktanteil von zusammen 25 Prozent. Parfümerien konnten ihren Marktanteil um zwei Prozentpunkte auf immerhin acht Prozent erhöhen. Genau zwei Prozentpunkte mussten die Apotheken abgegeben, sodass sie nur noch einen Anteil von neun Prozent am Markt hielten. Verbrauchermärkte kamen auf einen Marktanteil von sechs Prozent. Andere Vertriebsformen wie Kauf- und Warenhäuser, Kosmetikinstitute oder der Naturkosmetik-Fachhandel stellten nur zwei oder drei Prozent des Marktanteils, während der Versand und Onlinehandel auf fünf Prozent kam.

Umsatzplus 2015 teilen sich Drogeriemärkte, Parfümerien, Versand- und Onlinehandel

Die einzelnen Vertriebswege profitierten unterschiedlich stark vom das Umsatzplus von zehn Prozent mit Naturkosmetik, das der deutsche Kosmetikmarkt im Jahr 2015 im Vergleich zu 2014 verzeichnete. Laut dem Naturkosmetik Jahresreport 2015 agierten die Drogeriemärkte, Parfümerien sowie der Versand und Onlinehandel besonders erfolgreich.

Cosmetic Business: Drogeriemärkte behaupteten sich

Auch innerhalb der Vertriebsformen gab es viel Bewegung. Drogeriemärkte konnten ihren Umsatz mit Naturkosmetik im Jahr 2015 um 11,9 Prozent steigern, während herkömmliche Kosmetik im Drogeriemarkt nur um sieben Prozent zulegte. Dies läge, so der Naturkosmetik Jahresreport, vor allem an der stärkeren Werteorientierung der Käufer, die zunehmend zu Markenprodukten griffen. Herstellermarken seien 2015 die Gewinner gewesen und nicht mehr die preisbewussten Eigenmarken, wie in den Jahren zuvor. Allerdings sei Alvera, die zertifizierte Eigenmarke des Branchenprimus dm-drogerie markt, weiterhin die absatzstärkste Naturkosmetikmarke in Deutschland. Alterra, die zertifizierte Naturkosmetikmarke von Rossmann, zählte ebenfalls zu den zehn größten Naturkosmetikmarken Deutschlands. Zu den Top-Herstellermarken gehörten 2015 Weleda, Dr. Hauschka, lavera, Sante, Speick Naturkosmetik, Logona, Dr. Scheller sowie Kneipp Naturkosmetik.

Cosmetic Business: Konzentration des Parfümerieeinzelhandels führt zu weniger Entscheidern

Innerhalb der deutschen Parfümerienlandschaft bestimmten zwei große Player den Markt. An erster Stelle stand der Branchenprimus Douglas, der frühzeitig auf Naturkosmetik-Angebote setzte. Ihren Marktanteil innerhalb der Parfümerien konnte zudem die Marketinggemeinschaft beauty alliance stark ausbauen. Sie verfügte Ende 2015 über 174 Mitglieder mit 950 Verkaufstüren. Der geplante Zusammenschluss mit Topcos und Cospar wird beauty alliance weitere 380 Verkaufstüren bringen, sodass die Marketinggemeinschaft deutschlandweit über 1.330 Verkaufsstellen verfügen wird. Diese Konzentration des Handels bedeute aber auch, dass immer weniger Entscheidungsträger über den Aufbau der Sortimente bestimmen würden, heißt es im Jahresreport. Laut dem Jahresreport könnten aber gerade Sortimentsänderungen erheblich die Käuferreichweite ausdehnen und die Frequenz erhöhen.

Multi-Channel-Konzepten gehören die Zukunft

Nach Angaben des Jahresreports schätzen Experten den Marktanteil von Naturkosmetik am Onlinehandel auf rund fünf Prozent zum Ende des Jahres 2015 ein. Die Argumente der Verbraucher für den Onlinekauf sind: die große Auswahl, der bessere Preis und der schnellere Preisvergleich. Laut Naturkosmetik Jahresreport reagierten die Onlinehändler schneller auf die sich stark ändernde Nachfrage nach innovativen Produkten und internationalen Nischenmarken der neuen ambitionierten jungen Konsumenten. Das Potenzial mit Naturkosmetik sei im Handel noch lange nicht ausgeschöpft. Wer sich den Zukunftsaufgaben stelle und es verstehe, ein Multi-Channel-Konzept zu betreiben, welches das stationäre Geschäft mit einem adäquaten Onlineangebot kombiniere, werde auch zukünftig erfolgreich sein. Ein erfolgreiches Multi-Channel-Konzept habe beispielsweise Douglas. Die Parfümeriekette betrieb 2015 insgesamt 430 Filialen und erwirtschaftete bereits zehn Prozent seines Umsatzes Online. Über seinen neuen 2015 gestarteten Onlineshop www.natureme.de vertreibt Douglas ausschließlich Naturkosmetik.

[Text/Logo: Cosmetic Business, Messe Leipzig]