Parfums in der Gesetzgebung, Psychologie des Duftes, Duftbotschaften für den Verbraucher im Bereich der Haarkosmetik sowie Reinchnuppern in synthetischer und natürliche Düfte: sowohl in als auch in Form: das aktuelle ganztägige Seminar des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel e. V (IKW) bot Journalisten vielfältige Informationen über die neuesten Erkenntnisse zur Gesetzeslage sowie zum Bereich Haut, Haar und die Zusammensetzung moderner Kosmetikprodukte. Die Experten Heike J. Hegmann, Birgit Huber, Dr. Joachim Mensing und Geza Schön refereierten dazu im Le Royal Méridien in Hamburg und gaben Einblick in ihre verschiedenen Tätigkeitsfelder.
Beautypress, der Internet-Informationsdienst rund um Schönheits- und Körperpflege, trug die Informationen der Referenten und deren zum Dialog mit den Journalisten als Multiplikatoren zusammen.
Parfums in der Gesetzgebung
Birgit Huber, Leiterin im Bereich Schönheitspflege beim IKW, referierte zu Beginn der Veranstaltung zum Thema „Parfums in der Gesetzgebung“. Als kosmetische Mittel unterliegen sie den Anforderungen der EG-Kosmetikverordnung. Diese sieht vor, dass sämtliche Erzeugnisse mittels eines Experten aus dem Gebiet der Medizin, Pharmazie, Chemie o. ä. unter Berücksichtigung des toxikologischen Profils der Rohstoffe bewertet und überprüft werden. Für die Sicherheit des Parfumöls muss der Rohstoffhersteller garantieren, für die Auswahl der Rohstoffe orientiert er sich am IFRA Code of Practice.
„Kleine Psychologie des Duftes“
Einem ganz anderen, aber nicht weniger interessantem Thema widmete sich Dr. Joachim Mensing. Der Parfumpsychologe unterschied in seinem Vortrag „Kleine Psychologie des Duftes“ drei große Bereiche: die Feinparfümerie, die Aromatherapie und die Funktionale Parfümerie. Mensing, der bereits zahlreiche, bekannte Parfum – und Kosmetikmarken auf den Markt brachte, versteht unter der Feinparfümerie den Parfümhandel, wie wir ihn kennen. Im Durchschnitt besitzen wir zwischen sechs und acht Flakons hieraus. Die Aromatherapie wird oftmals als therapieunterstützende Maßnahme bei Depressionen, bei der Gewichtsabnahme oder in der Schmerzbehandlung eingesetzt. Unter dem Begriff Funktionale Parfümerie wird unter anderem die Beduftung von Räumen oder der Duftzusatz in Kosmetika und Reinigern definiert. Schon vor mehr als 2000 Jahren begann der Mensch sich dafür zu interessieren, wo genau Gerüche nach der Aufnahme durch die Nase hingeleitet werden und was sie dort bewirken.
In der Nase befinden sich ca. drei Millionen Riechsinneszellen. Jede dieser Zellen ist auf einen bestimmten Duft spezialisiert, der einen elektrischen Prozess hervorruft und Schwingungen im Kopf auslöst. Ohne dass andere Riechzellen eingeschaltet werden, leitet die Nase diesen Impuls direkt ans Gehirn weiter, wo er auf den Mandelkern trifft. Dieser ist Teil des limbischen Systems, das wesentlich zu Gemütslage und Stimmung beiträgt. Hier wird unbewusst ein Gefühl hervorgerufen. Bei Frauen ist der Mandelkern im Allgemeinen kleiner als bei Männern, jedoch stärker ausgeprägt – dadurch entwickeln sich bei Frauen intensivere Gefühle und Emotionen, wenn sie sich an einen Duft erinnern.
Duftbotschaften für Verbraucher
Heike J. Hegmann von eSENSielle erklärte, wie wichtig eine Duftbotschaft für den Verbraucher im Bereich der Haarkosmetik ist. Shampoos mit verschiedenen Ansprüchen müssen auch unterschiedlich riechen. Ein Shampoo für Feuchtigkeit ist demnach meistens mit frischen Noten beduftet, die dem Kunden das Gefühl von intensiver Pflege vermitteln sollen. Volumen-Shampoos werden vorwiegend mit Grapefruitdüften angereichert, um Leichtigkeit auszudrücken. Zudem haben Studien ergeben, dass sich Träger eines Grapefruitduftes, sowohl im Haar als auch auf der Haut, jünger fühlen und auch deutlich jünger wahrgenommen werden.
Synthetische und natürliche Düfte
Zum Schluss lud Parfümeur Geza Schön zum Schnuppern ein und stellte verschiedene mitgebrachte Düfte vor. So wurden die Riechzellen der Teilnehmer durch das Aufnehmen vieler, vieler Düfte, sowohl in synthetischer als auch in natürlicher Form, sensibilisiert.
Das IKW bietet diese Seminare für Journalisten seit 2006 mit International anerkannten Experten aus Forschung und Entwicklung zu verschiedenen Themen an.
[Text/Bild: beautypress.de/IKW]
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