Schlecker-Nachfolger dayli in Österreich schließt alle verbliebenen Geschäfte

Bis Freitag, 9. August, hatte Martin Zeger, der neue Investor von dayli (seit 4. Juli) und Nachfolger von Unternehmensgründer Rudolf Haberleitner, Zeit, eine Bankbürgschaft beizubringen oder einen neuen Investor zu präsentieren. Beides scheiterte. Der Gläubigerausschuss und das Gericht folgten deshalb dem Antrag von Insolvenzverwalter Rudolf Mitterlehner und bewilligten nun auch die Schließung der verbliebenen Filialen.

Weitere Investoren gesucht

Dabei hatte nach Aussagen des neuen Eigentümer zum Start alles gut begonnen. „Die Entscheidung des Masseverwalters zeigt, dass das von uns vorgelegte Konzept eine Chance hat, potenzielle Investoren zu überzeugen sowie Arbeitsplätze und die Nahversorgung in Österreich zu sichern. Sobald wir konkrete Ergebnisse haben, werden wir umgehend darüber informieren,“ erklärte Zieger damals gegenüber dem österreichischen „Wirtschaftsblatt“. Sein Plan: 355 Filialen und ein Lager in Gröbming und mit 500 Filialen weitermachen. Finanzbedarf 30 Millionen Euro, so Zieger. Allerdings war schon damals klar, so das „Wirtschaftsblatt“: „Masseverwalter Miterlehner gibt Zieger längstens bis Ende Juli Zeit für die Investorensuche.“ Eine Verlängerung folgte bis Freitag.

Große Rabattaktionen lockt Interessenten

Drei groß angelegte Rabattaktion (40 Prozent) spülten zunächst Geld in die Kassen. Die Umsätze stiegen enorm und es hätten sich Investoren gemeldet, hieß es aus dem Unternehmen. „Bis Ende Juli sollten die Investorengespräche abgeschlossen werden“, gab dazu die Österreichische Creditreform (ÖVC) bekannt.

Interner Führungswechsel

Unterschiedliche Vorstellungen bezüglich der Weiterführung des Unternehmens führten am Freitag, 19. Juli, zum internen Führungswechsel. Zieger entfernte Haberleitner aus der Geschäftsführung. Peter Krammer und Hanno Rieger übernahmen die Geschäftsführung. Doch auch das brachte dayli nicht weiter, wie das Ergebnis zeigt.

[Text/Logo: Wirtschaftsblatt; Eigenrecherche/dayli]