Marktforschungsinstitut Euromonitor International stellt Untersuchungsergebnisse zum deutschen Kosmetikverbraucher vor

Leipzig: Das Marktforschungsinstitut Euromonitor International nahm im Rahmen des Fachprogramms der CosmeticBusiness 2023 in München den deutschen Verbraucher in den Blick. „Wie tickt er in Sachen Kosmetik und wie sollten Unternehmen darauf reagieren?“, war da die zentrale Frage. Magda Starula vom Marktforschungsinstitut beleuchtete dies dort in ihrem Vortrag anhand von Befragungsergebnissen der letzten Jahre. Am Ende leitet sie daraus vier Prognosen und Empfehlungen ab. Hier sind sie:

Marktforschungsinstitut Euromonitor International: Die Verbraucher sind besser informiert

Eine grundlegende Erkenntnis lautet dabei: Der deutsche Kosmetikverbraucher ist aufgeklärter und betrachtet daher kritischer die Formulierung der Produkte sowie die Herkunft ihrer Inhaltsstoffe. So gaben beispielsweise bei der Frage nach den gewünschten Eigenschaften von „grünen“ Kosmetika 35 Prozent der Befragten an, dass für sie das Kriterium einer naturbasierten Rezeptur wichtiger sei als das eines günstigen Preises. Für 28 Prozent war es sogar wichtiger als das eines Nachweises für die Wirksamkeit.

Marktforschungsinstitut Euromonitor International: Schönheit kommt von innen

Ein zweiter, sehr einflussreicher Trend, den Euromonitor beobachtet, ist das Verschwimmen der Kategorien. Das Bewusstsein der deutschen Verbraucher für Gesundheit und Wohlbefinden steigt. Und so erwartet er von Kosmetikprodukten zunehmend, dass sie neben der Pflege auch diese Aspekte multifunktional abdecken. Von Make-up wünschen sich mehr als 30 Prozent der Anwender zum Beispiel, dass es auch eine feuchtigkeitsspendende Wirkung haben soll. Aber auch das Thema „Schönheit von innen“ spielt eine immer wichtigere Rolle. Erste Kosmetikhersteller reagieren darauf bereits. Sie setzen unter anderem auf Vitaminzusätze oder auf ein kombiniertes Angebot aus gesunden Lebensmitteln und Hautpflegeprodukten. Da 24 Prozent der deutschen Verbraucher in den Befragungen zudem angeben, dass sie selbst vor dem Hintergrund der Inflation ihre Ausgaben für Wellness und Gesundheit in den nächsten zwölf Monaten steigern werden und nur 9 Prozent in diesem Bereich sparen wollen, steckt hier für die Unternehmen viel Potenzial.

Marktforschungsinstitut Euromonitor International: Das digitale Geschäft wächst weiter

Beauty wird immer digitaler. Bereits jetzt ermittelt Euromonitor für die verschiedenen Produktkategorien Anteile sogenannter digitaler Verbraucher zwischen 15 und 20 Prozent. Rund ein Fünftel der Kosmetikanwender recherchiert, vergleicht und kauft Produkte also online. Tendenz zudem weiter steigend. Darin spiegelt sich einerseits das gestiegene Interesse der Verbraucher für Rezepturen und Inhaltsstoffe wider. Es zeigt aber auch ein wachsendes Preisbewusstsein.

Marktforschungsinstitut Euromonitor International: Digitale Kanäle befeuern Preiswettbewerb

Dies sieht Magda Starula als eine wichtige Eigenschaft des Verbrauchers der Zukunft an, auf die Unternehmen reagieren müssen. Obwohl die Markenloyalität in Deutschland hoch ist, sind doch 21 Prozent und damit mehr Befragte als in den Vorjahren bereit, verstärkt auf Private-Label-Produkte zurückzugreifen. Der Preiswettbewerb wächst. Das Internet befeuert dies mit einem vereinfachten Zugang zu Vergleichsmöglichkeiten. Das gilt sowohl für den Preis als auch dahingehend, was der Verbraucher für diesen an Qualität bekommt.

Der Vortrag ist in der Mediathek abrufbar.

[Text/Bild: Messe Leizig; CosmeticBusiness]