LEROMA: Überschussbörse will Bewusstsein für den Nutzen potenzieller Abfallprodukte schaffen

Düsseldorf. Das Ende 2019 gegründete Startup LEROMA will den Umgang mit Lebensmittelrohstoffen nachhaltig verbessern. Deshalb entwickelte es nun eine Überschussbörse als digitalen B2B-Marktplatz für Restposten, Überschüsse und Reststoffe von Lebensmitteln und deren Vorprodukte. Ziel dabei, ein effektiveres Ressourcenmanagement zu fördern, damit wertvolle Ressourcen nicht verschwendet werden. “Wir streben danach, mit unserer Arbeit die Industrie zur globalen und branchenübergreifenden Zusammenarbeit anzuregen. Damit wollen wir gemeinsam eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft erschaffen“, erklärt Marina Billinger, Gründerin und CEO des Startups. Selbstverständlich sei sich das Team von LEROMA bewusst, dass es dadurch nicht möglich sei, alle Probleme zu lösen, so Billinger weiter: „Aber die Überschussbörse bietet einen Weg, einer Lebensmittelverschwendung aktiv entgegenzuwirken.“

LEROMA: Lebensmittelabfälle erzeugen 8 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen

Hintergrund für das Unterfangen des Unternehmens ist, dass das Bewusstsein für die Umwelt wächst und der Wunsch nach Nachhaltigkeit allgemein zunimmt. „Trotzdem dominiert in der industriellen Produktion immer noch die Linearwirtschaft. Diese nutzt Güter einmal und entsorgt oder verbrannt sie anschließend“, stellen das Startup dazu fest. Auch in der Lebensmittelindustrie zeige sich die Wegwerfgesellschaft. Überschüsse und wertvolle Ressourcen würden dort verschwendet und weggeworfen unter der Annahme, dass es für sie keine Verwendung mehr gebe. Dabei gehörten zu den Folgen der Lebensmittelverschwendung nicht nur immense soziale und wirtschaftliche Kosten, sondern auch gravierende Auswirkungen auf die Umwelt. „Zusammengenommen erzeugen Lebensmittelabfälle 8 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen“, heißt es in der Presseinformation.

LEROMA will regeneratives System unterstützen, welches auf der Vermeidung von Abfällen und Emissionen aufbaut

Und weiter: „Zudem sind unsere Ressourcen endlich. Angesichts dieser Tatsachen hat die Industrie schon vor vielen Jahren erkannt, wie wichtig es ist, den Alltag nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten.“ Zum Beispiel durch die Erschließung schnell nachwachsender und nahezu unendlicher Ressourcen für die Lebensmittelindustrie wie Algen. Das Startup: „Vor allem aber müssen wir ein regeneratives System erschaffen, welches auf der Vermeidung von Abfällen und Emissionen aufbaut: Die Kreislaufwirtschaft.“

LEROMA: Kreislaufwirtschaft erfordert branchenübergreifenden Wandel

Dazu gehören für das junge Unternehmen nicht nur Lebensmittel, die übrig bleiben, vor dem Müll zu bewahren. Auch anfallende Nebenprodukte bei ihrer Produktion, die oft als nutzlos angesehen werden, nimmt es hierbei in den Blick. Zu diesen Nebenprodukten gehören die Schalen von Kartoffeln, Eiern und Walnüssen sowie Fischreste, Kaffeesatz und viele mehr. „Diese können in verschiedenen Industrien wie der Kosmetikbranche eingesetzt werden“, betont das Startup. Denn: Um eine Kreislaufwirtschaft zu erschaffen, muss ein branchenübergreifender Wandel stattfinden.

LEROMA: Wiederverwendung überschüssiger Rohstoffe als zukunftsweisende Option

Bisher werden überschüssige Rohstoffe in Energie umgewandelt, recycelt oder kompostiert, wenn sie nicht entsorgt werden. Nur ein geringer Anteil kommt der Wiederverwendung zugute. Und das, obwohl dies nach der Vermeidung von Abfällen im vornherein die nachhaltigste Option im Umgang mit Lebensmitteln ist.

LEROMA: Überschussbörse will Bewusstsein für den Nutzen potenzieller Abfallprodukte schaffen

Mithilfe der Überschussbörse möchte das Unternehmen ein Bewusstsein für die Chancen und den Nutzen potenzieller Abfallprodukte in verschiedenen Industrien schaffen. Die Kunststoffindustrie kann überschüssige Rohstoffe bei der Herstellung von biologisch abbaubaren Kunststoffen verwenden. Die Textilindustrie gewinnt daraus natürliche Farbstoffe. die Kosmetikindustrie kann zudem mit den Rohmaterialien eine Vielzahl von Pflegeprodukten herstellen.

LEROMA: Eierschalen bieten Rohstoffe für Gesichtscremes

So können zum Beispiel Eierschalen wegen dem hohen Calciumgehalt zur Herstellung von Gesichtscremes dienen, denn Calcium wirkt pflegend bei trockener und unreiner Haut. Außerdem stärkt der Mineralstoff die Fingernägel, weshalb Nagellack mit Eierschalenpulver eine natürliche Alternative zu herkömmlichen Nagelhärtern darstellt.

LEROMA: Kaffeesatz für Cellulite Cremes und Peelings

Auch Kaffeesatz, der in großen Mengen als Nebenprodukt bei der Röstung und Produktion von Kaffee anfällt, birgt viel Potenzial. Das enthaltene Koffein hat eine dehydrierende Wirkung. Es kann somit zum Beispiel in Form von Cellulite Cremes das Hautbild verbessern. Sogar Peelings sind mit Hilfe von Kaffeesatz herstellbar, indem die Kaffeekörnchen einen Peelingeffekt erzeugen. Dadurch sind künstliche Zusätze wie Mikroplastik ersetzbar. „Der allen Produkten anhaftende Kaffeegeruch ist darüber hinaus attraktiv für Verbraucher“, meint das Startup.

Die Verwendung von Reststoffen für kosmetische Produkte hat somit für das Startup viel Potenzial. Grund: sie sind kostengünstig und entsprechen zudem dem wachsenden Wunsch der Verbraucher nach Nachhaltigkeit und natürlichen, leicht verständlichen Inhaltsstoffen.

LEROMA: Digitale Datenbank von Rohstofflieferanten

Das Unternehmen bietet der Industrie neben der Überschussbörse auch eine digitale Datenbank von Rohstofflieferanten. Dadurch finden Lebensmittelhersteller oder Akteure anderer Industrien mit wenigen Klicks qualifizierte Rohstoffe für ihre Produkte sowie den passenden Lieferanten finden.

[Text/Grafik: LEROMA