Burgwedel. Völlig entspannt. So präsentierten sich Dirk Roßmann und seine Geschäftsführer Raoul Roßmann, Peter Dreher und Michael Rybak bei der Jahrespressekonferenz zur Rossmann Geschäftsentwicklung 2017 in der Unternehmenszentrale. „Unser Konzern machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 9 Milliarden Euro bei einem Umsatzwachstum von 6,8 Prozent. Da konnten wir ohne Probleme doppelt Bilanz ziehen“, freute sich Roßmann Senior zum Auftakt.
Der Unternehmer spielte damit auf eine Düsseldorfer Gerichtsentscheidung Ende Februar an. Diese legte dem Drogeriemark-Filialisten beim Widerspruchsverfahren gegen ein vom Bundeskartellamt verhängtes Bußgeld im so genannten „Vertikal-Fall“ eine Kartellstrafe von 30 Millionen auf. Das Kartellamt hatte zunächst nur 6 Millionen gefordert. Roßmann: „Wir haben den Betrag als solide Kaufleute nun in die Rücklagen gestellt.“ Und legten Widerspruch gegen das Urteil ein.
Rossmann Geschäftsentwicklung 2017: Plus auf bestehender Fläche realisiert
Finanz-Geschäftsführer Peter Dreher präsentierte die Zahlen. „Wir haben das Plus auf bestehender Fläche realisiert“, betonte er zu den 9 Milliarden Euro Gesamtumsatz. Das erwirtschafteten alle Konzerntöchter in Deutschland, Polen, Ungarn, Tschechien, Türkei und Albanien (2016: 8,4 Milliarden Umsatz). Auch prozentual gab es dabei ein Plus beim Ergebnis. Es stieg von 6,3 Prozent auf nunmehr 6,8 Prozent.
In Deutschland wuchs Rossmann allerdings nur um 4,5 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro Umsatz (2016: 6,12 Milliarden Euro). Das erwirtschafteten die derzeit 2110 Märkte mit 32000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Auslandsgesellschaften trugen damit prozentual zwar mehr zum Ergebnis bei (12,9 Prozent). In Zahlen hieß das jedoch nur 2,6 Milliarden Euro für die aktuell 1680 Märkte. Davon sind 1240 in Polen, 205 in Ungarn, Tschechien 131, Türkei 94 und Albanien 10.
Rossmann Geschäftsentwicklung 2017: Finanzlage im Soll
Die Bilanzsumme wuchs dabei in 2017 um 5,7 Prozent auf zwei Milliarden Euro an. „Unsere Finanzlage entwickelte sich damit weiterhin positiv“, warf Dirk Roßmann ein: „Unsere Eigenkapitalquote stieg dadurch auf 55 Prozent an der Bilanzsumme (2016: 51,5 Prozent. Wir sind so stark aus einer tollen Gemeinschaft von 30000 Teamarbeitern.“
Dreher sah das trockener. Sein Fazit „Mit den Zahlen hat es geklappt. Wir sind im Plan.“
Rossmann Geschäftsentwicklung 2017: Neue Filialen in 2018 mit größerer Verkaufsfläche
Der Drogeriemark-Filialist behält zudem sein Expansionstempo bei. Rossmann investiert dafür in 2018 210 Millionen Euro. In 2019 will er konzernweit die 4000. Verkaufsstelle eröffnen.
Für Deutschland 2018 heißt das die Eröffnung von 106 Filialen sowie 70 Modernisierungen mit Hilfe von 120 Millionen Euro. 57 werden geschlossen. Dabei geht es auch in die Fläche. „Unsere derzeitigen Filialen haben durchschnittlich 570 Quadratmeter an Verkaufsfläche. In 2018 eröffnen wir nur Filialen mit einer Größe von über 700 Quadratmetern“, so der Finanz-Geschäftsführer.
Rossmann Geschäftsentwicklung 2017: Online Sortiment wird überarbeitet
Raoul Roßmann präsentierte unter anderem das Online-Geschäft. „Unser Umsatz beträgt dort derzeit gerade mal 28 Millionen“, erklärte er dabei. Als Verlustgeschäft sah er diesen Handelsplatz auf Nachfrage gleichwohl nicht. „Wir sind da für unsere Kunden präsent. Zur Jahresmitte werden wir aber ein ganz anderes Sortiment dort präsentieren. Es wird deutlich drogeriemarktlastiger“, betonte er.
[Text/Bild: kosmetiknachrichten.de]