dm-drogerie markt baut Marktanteil im Geschäftsjahr 2014/15 aus – Kernkompetenz Kosmetik

dm-drogerie markt Düsseldorf, 22. Oktober 2015. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2014/15 (1. Oktober 2014 – 30. September 2015)“, lachte Christian Bodi, dm-Geschäftsführer für Logistik bei der Präsentation des Geschäftsberichtes im Industrie-Club. Gut aufgelegt lehnte er sich zurück und präsentierte die aktuellen Zahlen anhand der vorbereiteten Rede von Erich Harsch, Vorsitzender der Geschäftsführung von dm-drogerie markt. Dieser trug sie – ebenfalls positiv motiviert – zeitgleich in der dm-Zentrale in Karlsruhe vor. dm stellte sich mit der Jahresbilanz auch in Berlin, Frankfurt (Main), Hamburg und München der Öffentlichkeit von insgesamt gut 70 Medienvertretern.

dm-drogerie markt: 1 bis 2 Prozent Umsatzrendite ermöglicht Bonuszahlung an alle Mitarbeiter

Harsch/Bodi hatte allen Grund zur Freude: „Wir wachsen wie in jedem Jahr im neuen Jahrtausend über Plan, und wie jedes Jahr seit dem Jahr 2000 liegt der jeweilige Monatsumsatz über dem des Vorjahres.“ In Zahlen bedeutet das: Der Drogeriemarktfilialist konnte im Zeitraum 1. Oktober 2014 bis 30. September 2015 in Deutschland erstmals mehr als 7 Milliarden Euro Umsatz realisieren und überschritt europaweit die Schwelle von 9 Milliarden Euro Umsatz. Im Ausland lag das Umsatzwachstum damit bei 2 bis 3 Prozent. In Deutschland war die Entwicklung deutlich dynamischer mit 9,8 Prozent.

Bodi vertiefte das in Hinblick auf den Gewinn, ohne Zahlen zu nennen: „Wir haben vorab geplant, bei einer Umsatzrendite zwischen 1 und 2 Prozent zu landen. Das haben wir erreicht. Diese weisen wir nie explizit aus. Sie können aber an der Jahresabschlusszahlung an unsere Mitarbeiter (derzeit 38598 in Deutschland, insgesamt 55000) ablesen, wie erfolgreich wir waren. An alle Vollzeitbeschäftigten haben wir 850 Euro für das abgelaufene Jahr bezahlt. Auszubildende und Teilzeitkräfte erhielten 600 Euro.“

dm-drogerie markt: Ausbau des Marktanteils trotz scharfer Wettbewerbssituation

Harsch/Bodi: „Was den Wettbewerb betrifft, rechnen wir wie alle Beteiligten damit, dass sich das Ringen um Marktanteile fortsetzt. Die Drogeriemärkte haben trotz der Bemühungen der Discounter und der Lebensmittelvollsortimenter ihren Anteil am Umsatz mit Drogeriewaren über der Marke von über 40 Prozent ausbauen können. Wir schätzen unseren Marktanteil nun auf rund 23,7 Prozent und liegen damit deutlich vor den Wettbewerbern.“

Das heißt: dm-drogerie markt konnte seinen Marktanteil um etwa 0,7 Prozentpunkte gegenüber 2013/14 ausbauen, da dieser da noch bei knapp 23 Prozent lag. 2013 betrug er noch 21,6 Prozent.

Die anderen Drogeriemärkte (Rossmann, Müller, Budnikowski, Ihr Platz) kommen derzeit nach Angaben von dm auf 17,9 Prozent Marktanteil (2014: 17,5 Prozent). Die Discounter (Aldi, Lidl, Penny, Netto) kommen demnach auf 26,9 Prozent (2014: rund 30 Prozent, während der Lebensmitteleinzelhandel 31,5 Prozent (2014: 32 Prozent) für sich beansprucht.

dm-drogerie markt: Kosmetik erbringt 50 Prozent des Umsatzes

Der Kosmetikbereich erhielt beim Umsatz von dm-drogerie markt einen besonderen Stellenwert. Bodi: „Unsere Schwerpunkte sind Körperpflege und Produkte rund um die Schönheit. Damit verdienen wir gut die Hälfte unseres Umsatzes. Das heißt: jeder zweite Euro kommt bei uns von dort.“

dm-drogerie markt: Kosmetik ist Kernkompetenz – Neue Eigenmarke „trend IT UP“

Das Unternehmen reagierte auf diese seit Jahren bestehende Entwicklung gleich mehrfach. „Wir haben bei der dekorativen Kosmetik die Eigenmarke „trend IT UP“ gelauncht“, betonte der dm-Geschäftsführer für Logistik.

Ulrich Maith als dm-Geschäftsführer zuständig für das Ressort Produktmanagement: „Immer mehr trendbewusste Kundinnen haben sich eine größere Auswahl an Dekorativer Kosmetik gewünscht. Mit der Einführung unserer neuen dm-Marke „trend IT UP“ im August wollten wir diesem Bedarf nachkommen“, erklärt Das Sortiment der 26. Eigenmarke umfasst zunächst 33 Produkte für Augen, Lippen und Nägel. Ziel ist es, das Angebot basierend auf den Kundenwünschen weiterzuentwickeln, damit „trend IT UP“ ähnlich gute Kritiken und Testergebnisse einfahren kann wie die anderen dm-Marken.“

dm-drogerie markt: Kosmetik ist Kernkompetenz – Ladenrelaunch wertet auf

Hinzukommt für Bodi, dass die neuen Ladenlokale im Ladenbild aufgewertet wurden: „Wer hereinkommt, läuft auf der rechten Seite auf eine 16 bis 20 Meter breite Thekenwand mit vielfältigen Kosmetikprodukten einzelner Marken zu. Wer links zu den Haut- und Gesichtspflegeprodukten abbiegt, betritt einen Bereich, den wir durch besonders helles Licht verbessert haben. Wir wissen, dass der Bereich Kosmetik die Kernkompetenz in unseren Drogeriemärkten ist“.

dm-drogerie markt: Größtmögliche Selbstführung der Filialen Teil des Erfolges

Natürlich galt der Dank für die erneut erfolgreiche Jahresbilanz den Kunden für ihre Treue und Verbundenheit zu und mit dm sowie „meinen Kolleginnen und Kollegen, die überall in Deutschland und in elf weiteren Ländern Europas unermüdlich für unsere Kunden da sind.“ Das außerordentliche Engagement der Mitarbeiter habe jedoch einen innerbetrieblichen Hintergrund, so Bodi/Harsch weiter: „Ein zweiter Eckpfeiler sind die Rahmenbedingungen, unter denen sich die Menschen einbringen und entfalten können. Wir praktizieren das Prinzip der Dialogischen Führung und der größtmöglichen Selbstführung. Wie sonst könnten 3.224 dm-Märkte an den unterschiedlichsten Orten in Europa und zahlreiche Teams in unseren filialunterstützenden Diensten mit so verschiedenen Voraussetzungen eine für die Kunden so überzeugende Leistung erbringen. Zu diesen Rahmenbedingungen zählt auch unser besonderes Lernangebot für alle Kolleginnen und Kollegen –mit zahlreichen „Werkstätten“ zur Erarbeitung von Sachwissen und mit vielen Seminaren. In diesen Seminaren werden die Grundlagen der Dialogischen Unternehmenskultur ebenso vermittelt wie Moderations- und Präsentationstechniken.“

dm-drogerie markt: Unternehmenseigene Ausbildung unterstützt Erfolg

Harsch/Bodi „Ein besonderes Augenmerk richten wir bei dm auf den Einstieg ins Berufsleben. Seit nunmehr genau 30 Jahren, also seit 1985, bieten wir den Ausbildungseinstieg ins Berufsleben bei dm an und seit 1998 nehmen wir uns vor, pro dm-Markt einem jungen Menschen die Ausbildung zu ermöglichen. Diese Ausbildungsinitiative haben wir im Jahr 2000 um unser Theaterprojekt „Abenteuer Kultur“ erweitert.
Neben „30 Jahre Ausbildung bei dm“ haben wir im zu Ende gegangenen Geschäftsjahr deshalb noch ein weiteres Jubiläum gefeiert: Wir haben 2015 den 1.000sten Theaterworkshop durchgeführt. Diese einwöchigen Workshops mit unseren Lehrlingen haben sich längst etabliert als sinnvolle Ergänzung des deutschen Erfolgsmodells einer Berufsausbildung, nämlich der dualen Qualifizierung durch „Lernen in der Arbeit“ und in der Berufsschule. Als Verantwortlicher für die Filialen in Nordrhein-Westfalen erlebe ich ständig junge Kolleginnen und Kollegen, die sich bei uns sehr wohlfühlen und Verantwortung übernehmen wollen.“

dm-drogerie markt: Innerbetriebliche Karriere fördert Produktivität

Harsch/Bodi: „Mein Kollege Christian Harms hat ermittelt, dass mehr als die Hälfte unserer heutigen Filialleiterinnen und Filialleiter und fast ein Drittel aller Gebietsverantwortlichen eine Lehre bei dm gemacht haben. Auch drei meiner Kollegen in der Geschäftsführung haben mit einer Ausbildung ihre Tätigkeit bei dm begonnen. Die Rahmenbedingungen, die wir unseren Kolleginnen und Kollegen bieten können, sind offensichtlich attraktiv, und das hat sich auch herumgesprochen, denn im vergangenen Jahr haben sich mehr als 220.000 Menschen bei dm beworben.“

dm-drogerie markt: Logistische Optimierung als Teilaufgabe

Die Optimierung von innerbetrieblichen Prozessen, war ebenfalls eine Aufgabe im abgelaufenen Geschäftsjahr. Bodi: „Wir haben das nicht allein an der Logistik festgemacht, sondern aufgrund unserer Matrixorganisation ganzheitlich betrachtet. Alles rund um den Vertrieb kam somit auf den Prüfstand. Heißt: Wir beschäftigten uns unter anderem mit neuen Formen der Anlieferung, mit anderen Verpackungen sowie mit praktischen und ergonomischen Gesichtspunkten, die den Warenverteilprozess für die Mitarbeiter verbessern.“

Sein Beispiel: „Wir haben – mit Hilfe unseres Logistikdienstleiters – die Kunststoffpalette eingeführt. Sie ist leichter, erzeugt keine Splitterverletzungen und schont die lackierten Fingernägel unserer Mitarbeiterinnen. So viele Dank-Mails wie für diese habe ich noch für keine Neuerung bekommen (lacht).“

dm-drogerie markt: Neue Läden und die Regeneration bestehender Märkte unterstützten Wachstum

Der gute Jahresabschluss ermöglicht dm-drogerie markt auch das Fortsetzen des langjährigen „organischen“ Wachstums. Denn, so Harsch/Bodi: „Das Umsatzwachstum und das Wachstum der Arbeitsgemeinschaft in den vergangenen zehn Jahren weisen starke Parallelen auf.“ Zum Stichtag 30. September 2015 hieß das für die dm-Märkte in Deutschland, dass es 1.744 Filialen gab, also netto 122 mehr als am 30. September 2014. Europaweit waren es insgesamt 160 neue dm-Märkte. Deutschland war damit der Markt mit dem dynamischsten Wachstum im Konzern.

Da die Produktivitätszuwächse in den Filialen hinter der Mitarbeiterentwicklung und der Umsatzentwicklung zurückblieben, richtete das Unternehmen den Blick auch auf die Erneuerung vorhandener Läden. Harsch/Bodi: „Mein für Finanzen & Controlling verantwortlicher Kollege Martin Dallmeier hat unsere Investitionen in die Regeneration bestehender Märkte und in Neueröffnungen mit 145 Millionen Euro beziffert. Dazu kommen 55 Millionen Euro in den elf übrigen Ländern, sodass das Gesamtvolumen bei rund 200 Millionen Euro lag.“

dm-drogerie markt: Neue Investitionen im Geschäftsjahr 2015/16

Harsch/Bodi: „Im laufenden Geschäftsjahr wollen wir in die Regeneration von 300 dm-Märkten und in neue Märkte in Deutschland rund 170 Millionen Euro investieren. Für den Bau eines dritten Verteilzentrums (VZ), die neue Zentrale in Karlsruhe sowie Investitionen in die IT sind weitere 100 Millionen Euro vorgesehen.“

Während der Standort für das neue VZ, dass für voraussichtlich 2018 geplant ist, noch nicht entschieden ist – Bodi: „Sicher ist, dass das Zentrum nicht nach Nordrhein-Westfalen kommt, weil wir hier vor 5 Jahren schon Weilerswist gebaut haben“ – kann die Errichtung der neuen Zentrale nun beginnen. Der Gemeinderat der Stadt Karlsruhe entschied einstimmig, dass dm den Bauantrag stellen kann.
Wenn die Geschäftsleitungen in den elf weiteren dm-Ländern ihre Pläne realisieren können, dann wird das Drogeriemarktunternehmen konzernweit von Österreich bis Mazedonien zusätzlich knapp 100 Millionen Euro investieren, sodass das gesamte Investitionsvolumen 2015/2016 bei 370 Millionen Euro liegt.

dm-drogerie markt: „Onlineshop ist noch in der Lernphase“

Seit Mitte Juli 2015 bietet Unternehmen nahezu das gesamte Sortiment auch über einen eigenen Onlineshop an. Im Schnitt besuchen 3 Millionen Menschen im Monat die Website. „Viele Kundinnen und Kunden haben sich die Einkaufsfunktion auf dm.de gewünscht, deshalb war es an der Zeit zu starten“, sagt Roman Melcher, als dm-Geschäftsführer verantwortlich für das Ressort Informationstechnologie. Mehr als 11.000 drogistische Artikel (insgesamt 12.500) umfasst das Angebot derzeit.

Bei der Bilanzpressekonferenz gab es jedoch keine Aussagen in Zahlen darüber, wie sich das Unterfangen entwickelt. Bodi: „Belastbare Zahlen können und wollen wir nach drei Monaten (Start 17. Juli) hier nicht präsentieren. Wir sind dort insgesamt noch in der Lernphase. Heißt: Wir werden voraussichtlich noch ein paar Features hinzufügen, um uns und unsere Produkte besser zu präsentieren. Durch meine Zuständigkeit für Logistik bin ich einer der Träger des Projektes. Wir möchten da zunächst sehen, was die Kunden von unseren Veränderungen halten werden.“

[Text/Bild: dm; kosmetiknachrichten.de/kosmetiknachrichten.de]